16. September 2022, 13:20 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Rund um unsere liebsten Haustiere ranken sich jede Menge Erzählungen, Halbwahrheiten und auch der eine oder andere Aberglaube. Was ist wirklich dran? PETBOOK klärt auf.
Mitunter hört man es immer wieder: vermeintliches Halbwissen rund um Katzen, meist noch nett in allgemeine Wahrheiten gepackt. Nicht immer stimmt das, was alle glauben zu wissen, manchmal dagegen schon. Sieben Katzen-Mythen im Fakten-Check.
Inhaltsverzeichnis
- Mythos Nummer 1: Katzen landen immer auf den Pfoten
- Mythos Nummer 2: Katzen haben sieben Leben
- Mythos Nummer 3: Schnurren ist ein Zeichen für Wohlbefinden
- Mythos Nummer 4: Katzen sind Einzelgänger
- Mythos Nummer 5: Katzen sind wasserscheu
- Mythos Nummer 6: Katzen wollen keine Tricks lernen
- Mythos Nummer 7: Katzen bauen keine enge Bindung zu ihren Menschen auf
- Quellen
Mythos Nummer 1: Katzen landen immer auf den Pfoten
Das ist wohl der bekannteste Katzen-Mythos. Und es tatsächlich etwas dran – doch so ganz richtig ist diese Behauptung nicht. Zwar drehen sich Katzen reflexartig in der Luft, wenn sie mit dem Rücken voran zu Boden fallen. Doch der angeborene Stellreflex sorgt nicht dafür, dass sie immer auf den Pfoten landen würden, wie gerne behauptet wird. Beträgt die Fallhöhe deutlich unter einem Meter, hat die Katze in der Luft nicht genügend Zeit, um sich zu drehen. Besonders gefährlich sind Stürze aus sehr großer Höhe – sie können zu Knochenbrüchen und sogar zum Tod führen.
Mythos Nummer 2: Katzen haben sieben Leben
Heute wissen wir natürlich, dass Katzen wie jedes andere Lebewesen nur ein Leben haben. Doch früher sagte man den Tieren übernatürliche Kräfte nach. Schließlich überlebten sie häufig unbeschadet Stürze und so manche Naturkatastrophe wie Erdbeben oder Überschwemmungen. Im Mittelalter wurden Katzen daher als Begleittiere der Hexen gesehen und oft grausam gequält und getötet. Wie gut, dass diese düsteren Zeiten vorbei sind und die Tiere auf Samtpfoten zurück in die Herzen der Menschen geschlichen sind.
Mythos Nummer 3: Schnurren ist ein Zeichen für Wohlbefinden
Für Katzenfreunde gibt es wohl kein schöneres Geräusch als das sanfte Schnurren ihrer Katze. Wenn wir unsere Tiere liebevoll kraulen, danken sie es uns mit diesem angenehmen, tiefen Brummton. Doch Katzen schnurren auch in anderen Situationen, etwa auf dem Behandlungstisch des Tierarztes. Dort werden sich die wenigsten Katzen wirklich wohlfühlen – was hat es also damit auf sich? Ganz einfach: Sind die Tiere gestresst oder verletzt, wollen sie sich durch ihr Schnurren beruhigen und ihre Selbstheilungskräfte aktivieren.
Mythos Nummer 4: Katzen sind Einzelgänger
Diese Behauptung hält sich hartnäckig. Wahrscheinlich hat der Mythos seinen Ursprung im Jagdverhalten der Katze, denn auf Beutezug gehen die Tiere tatsächlich lieber allein – anders als beispielsweise Löwinnen. Das bedeutet aber nicht, dass Katzen grundsätzlich keine Artgenossen an ihrer Seite dulden würden. Insbesondere gut sozialisierte Wohnungskatzen freuen sich meist sogar über einen Partner zum Spielen und Kuscheln. Allerdings gibt es Ausnahmen: Wurde ein Kätzchen beispielsweise zu früh von seinen Wurfgeschwistern getrennt oder hat es schlechte Erfahrungen mit Artgenossen gemacht, kann es sein, dass es sich zum Einzelgänger entwickelt.
Mythos Nummer 5: Katzen sind wasserscheu
Die meisten Katzen sind keine großen Wasser-Fans. Sie würden sich mit Kratzen, Buckeln und Fauchen wehren, würden ihre Besitzer versuchen, sie zu baden. Glücklicherweise ist ein Bad im Normalfall nicht nötig, da die raue Katzenzunge besser als jeder Waschlappen reinigt. Aber was haben Katzen bloß gegen Wasser? Die Antwort: Durch die Feuchtigkeit wird ihr Fell schwerer, durch die Verdunstungskälte die Haut kühler – das empfinden die meisten Katzen als äußerst unangenehm. Doch auch hier gibt es Ausnahmen: Manche Katzen spielen gern mit dem Strahl aus dem Wasserhahn, andere angeln Fische aus dem Gartenteich. Die Türkisch Van, eine Rasse aus dem Osten der Türkei, hat eine besondere Vorliebe für Wasser und geht sogar freiwillig schwimmen.
Mythos Nummer 6: Katzen wollen keine Tricks lernen
Katzen haben bekanntlich ihren eigenen Kopf und sind für Kommandos wie „Sitz“ oder „Gib Pfötchen“ nicht ohne Weiteres zu begeistern. Doch mit viel Geduld, Lob und Leckerlis können sie lernen, was der Mensch von ihnen möchte. Beliebt ist bei der Katzenerziehung das Clicker-Training. Es basiert auf dem Prinzip der positiven Verstärkung und funktioniert völlig gewaltfrei: Sobald die Katze das erwünschte Verhalten zeigt, ertönt das Knack-Geräusch des Clickers und es folgt sofort eine kleine Belohnung. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise das Kratzen am Sofa abtrainieren. Und auch kleine Tricks, wie etwa das Springen durch einen Reifen, können die intelligenten Tiere mithilfe des Clickers lernen.
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Mythos Nummer 7: Katzen bauen keine enge Bindung zu ihren Menschen auf
Viele Menschen schätzen Katzen für ihre Unabhängigkeit. Anders als beispielsweise Hunde buhlen sie nicht um die Aufmerksamkeit von Herrchen und Frauchen. Aber das heißt nicht, dass sie keine Bindung zu ihren Menschen aufbauen würden. In Experimenten konnte gezeigt werden, dass Katzen in uns ihre Bezugsperson sehen, an der sie sich orientieren – vor allem in ungewohnten Situationen. Mehr noch: Wird eine Katze von ihrem Zweibeiner gestreichelt, kann ihr Körper Oxytocin ausschütten. Der als „Kuschelhormon“ bekannte Botenstoff sorgt für eine innige Bindung.
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Quellen
- Scinexx.de, „Katzen brauchen uns doch“ (aufgerufen am 29.7.2022)
- Petdoctors.at, „Alle Katzen sind wasserscheu: 3 Ausnahmen bestätigen die Regel“ (aufgerufen am 29.7.2022)
- Tierschutzbund, „Die Haltung von Katzen“ (aufgerufen am 29.7.2022)
- Wissenschaft.de, „Schnurrende Katzen heilen sich selbst“ (aufgerufen am 29.7.2022)
- Shelta Tasso.net, „Katzen landen beim Fallen nicht immer auf ihren vier Pfoten“ (aufgerufen am 29.7.2022)