28. Dezember 2024, 8:43 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Kätzchen, das aus einem Schälchen Milch trinkt, ist ein beliebtes Bild – doch für die meisten erwachsenen Katzen ist Milch unverträglich. Woher stammt also der Mythos, dass Katzen Milch lieben, und welche Alternativen gibt es, wenn man sein Haustier verwöhnen möchte? PETBOOK erklärt, worauf Katzenhalter achten sollten.
Der Gedanke, dass Katzen und Milch zusammengehören, ist tief in unseren Köpfen verankert. Doch tatsächlich ist Milch für viele Katzen unverträglich, da sie den Milchzucker Laktose nicht verdauen können. Warum das so ist, welche Ausnahmen es gibt und welche Alternativen besser geeignet sind, wird in diesem Artikel erläutert. Dabei wird auch erklärt, welche Rolle Milchprodukte wie Käse oder pflanzliche Alternativen im Speiseplan spielen können.
Übersicht
Haben Katzen ähnlich wie manche Menschen eine Laktoseintoleranz?
Kleine Katzenjunge bekommen in ihren ersten Lebenswochen die Milch ihrer Mutter. Damit sie die darin enthaltene Laktose verstoffwechseln und gut vertragen, bildet ihr Organismus im Darm ein Enzym: die Laktase. Sie spaltet die Laktose und die Milch ist dadurch für die jungen Katzen gut verdaulich. 1
Mit der Entwöhnung der Katzenjungen fährt ihr Körper die Bildung des Enzyms zurück. Fortan können sie die Milch nicht mehr problemlos verdauen. Die meisten ausgewachsenen Säugetiere – mit Ausnahme des Menschen in einigen Regionen der Welt – trinken keine Milch mehr. Nur bei einem gewissen Prozentsatz der Menschen ist eine genetische Laktoseintoleranz vorhanden. 2
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Was passiert, wenn Katzen Milch bekommen?
Wenn Katzen Milch bekommen, kann es zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen. Allerdings hängt dies auch immer davon ab, wie gut die Katze Milch bzw. Laktose verträgt. Dies kann von Tier zu Tier variieren. So gibt es Katzen, die Milch relativ gut vertragen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören: 3
- Verdauungsstörungen, Blähungen, Durchfall und Erbrechen
- Leberschäden: Da die Laktose in der Leber verarbeitet wird, kann zu viel Milch das Organ belasten und auf lange Sicht sogar schädigen
- Übergewicht: Milch enthält viele Kalorien und kann bei regelmäßiger Gabe zu einer Gewichtszunahme führen
Welche Arten von Milch dürfen Katzen trinken?
Für Nesthocker unter den Katzen ist Muttermilch, also die arteigene Milch, wichtig für das Heranwachsen. Sie ist viel magerer als fette Kuhmilch, die in großen Mengen eine wahre Kalorienbombe ist. Es gibt aber einige Alternativen.
Aufzuchtmilch
Aufzuchtmilch eignet sich in den ersten Lebenswochen neugeborener Katzen als Muttermilchersatz. Das Zufüttern von Aufzuchtmilch kann nötig sein, wenn die Katzenmama selbst nicht ausreichend Milch produziert oder die Jungkatzen mutterlos aufwachsen. Wie die Muttermilch enthält sie die drei Aminosäuren Taurin, Arginin und Methionin. Sie liefert den Jungen ausreichend Energie in Form von Fett und Milchzucker (Laktose), während sie von regulärer Kuhmilch wahrscheinlich Mangelerscheinungen bekämen. Zwischen der dritten und vierten Woche beginnt die Umstellung auf normales Futter. Jungkatzen, die normal gesäugt werden, und ausgewachsene Katzen benötigen keine Aufzuchtmilch.
Laktosefreie Katzenmilch
Möchte man eine erwachsene Katze (ab dem dritten Lebensmonat) ein wenig verwöhnen, kann man spezielle Katzenmilch kaufen. Durch ihre besondere Aufbereitung ist sie laktosefrei oder stark laktosereduziert sowie zum Beispiel mit Taurin, einer Extraportion Vitaminen und Kalzium angereichert. Wie Kuhmilch ist auch diese spezielle Katzenmilch eine wahre Kalorienbombe und sollte wirklich nur als Leckerli und in kleinen Mengen gegeben werden. Mit etwas Wasser verdünnt, regt sie manchmal den Durst von schlechten Trinkern an.
Mandel-, Soja- und Kokosmilch
In einem veganen Haushalt überlegt man sich vielleicht, der Katze pflanzliche Alternativen wie Mandel-, Soja- oder Kokosmilch anzubieten. Ein Vorteil dieser Milchalternativen: Sie sind laktosefrei. Ob eine Katze diese Alternativen jedoch gut verträgt und nicht allergisch reagiert, sollte man bei der ersten Fütterung genau beobachten. Abhängig von der Milchalternative haben diese mal mehr und mal weniger Kalorien.
- 100 ml Mandelmilch: ca. 26 Kalorien
- 100 ml Sojamilch: ca. 54 Kalorien
- 100 ml Kokosmilch: ca. 197 Kalorien
Alternativen für Milch
Viele geben ihrer Katze Milch, um das Tier zum Trinken zu animieren. Da aber auch die für Katzen geeigneten Milchsorten meist viel Kalorien enthalten, sollte man auf Alternativen setzen. Eine davon ist etwa Brühe. Diese steckt man am bestens selbst her, indem man Fleisch, was die Katze gern frisst, abkocht. Wichtig, ist dabei kein Salz oder Gewürze zu verwenden.
Mittlerweile finden sich auch Suppen oder Brühen mit wenig Kalorien für Katzen im Tierfachhandel. Hier muss man einfach ausprobieren, welche Sorte der eigenen Katze schmeckt. Weitere Tipps, wie Katzen mehr Wasser trinken, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengestellt.
Dürfen Katzen Käse fressen?
Käse ist für Katzen eine gute Proteinquelle, allerdings auch kalorienreich. Durch die Verarbeitung der Milch verschwindet der Milchzucker bei Hartkäse fast völlig. Parmesan und ähnliche Sorten dürfen als Leckerli also durchaus mal gegeben werden, ohne dass Beschwerden zu erwarten sind. Ein kleiner Löffel Hüttenkäse soll auch schon mal bei Durchfall geholfen haben. Katzen, die unter einer Nierenerkrankung leiden, sollten wegen des hohen Salz- und Phosphatgehalts lieber keinen Käse bekommen.
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Die regelmäßige Gabe von Milch sollte vermieden werden
Egal, ob Kuhmilch, Katzenmilch oder Pflanzenmilch: Als regelmäßiges Getränk sind alle nicht zu empfehlen. Will man die Katze aber etwas verwöhnen, sollte man Milch mit Wasser verdünnen. Am besten für die Gesundheit ist aber vor allem eines: ausreichend Wasser.