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Erfahrungsbericht

Was eine Katze in der Schwangerschaft braucht

Bevor eine Katze Nachwuchs hat, ist sie gut neun Wochen lang schwanger
Bevor eine Katze Nachwuchs hat, ist sie gut neun Wochen lang schwanger Foto: Getty Images
Anna Engberg mit ihrer Katze
Anna Engberg

13. August 2023, 9:41 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Der Verlauf einer Katzenschwangerschaft ist ein aufregender und intensiver Prozess. Wer sein Tier bei dieser besonderen Erfahrung begleitet, beobachtet viele Veränderungen. PETBOOK-Autorin Anna Engberg teilt ihre Erfahrungen mit ihrer Katze und erklärt nicht nur, woran Sie die Schwangerschaft erkennen, sondern auch, worauf Sie achten müssen und wie Sie Ihre Katze in dieser Zeit am besten unterstützen können.

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Dieses Jahr habe ich erstmals die Schwangerschaft einer Katze begleitet: Mit knapp drei Jahren wurde meine Katze schwanger und erwartete Nachwuchs. Auch in meinem Bekanntenkreis gab es mehrere Katzenschwangerschaften. Wie habe ich meine Katze in dieser besonderen Phase begleitet? Was brauchte sie besonders und worauf musste ich achten? Wie haben wir uns auf die bevorstehende Geburt vorbereitet? Diese Erfahrungen möchte ich hier auf PETBOOK mit Ihnen teilen.
 

Wie Sie eine Schwangerschaft bei Ihrer Katze bemerken

Ob eine Katze tatsächlich schwanger ist, können Sie schon recht früh an verschiedenen Anzeichen erkennen: 

Geschwollene Zitzen

Der erste Hinweis sind meist vergrößerte Zitzen, die sich dunkler, oft rosa, färben: Wie bei Frauen bereiten sich auch die Brüste der Katze bereits im Frühstadium der Schwangerschaft auf das Säugen der Katzenbabys vor. Rund 14 Tage nach der Deckung konnte ich dieses Phänomen bei meiner Katze beobachten. 

Müdigkeit und Erbrechen

Ein weiterer Hinweis, der sich früh feststellen lässt: Ihre Katze erbricht sich öfter und wirkt insgesamt ruhiger und müder, vielleicht sogar anhänglicher und verschmuster. Tatsächlich sind Übelkeit und Erbrechen nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Katzen in der frühen Schwangerschaft durchaus üblich.  

Im späteren Verlauf der Schwangerschaft lassen sich dann natürlich auch typische Anzeichen wie ein vergrößerter Bauchumfang, verstärkter Appetit und vermehrtes Putzen beobachten. 

Auch interessant: Wie finde ich für meine Katze einen richtigen Partner?

Wie lange dauert die Schwangerschaft bei einer Katze und wann ist der Geburtstermin?

Trächtig werden können Katzen meist zwei bis drei Mal pro Jahr. Besonders häufig sind Würfe im Frühjahr und im Herbst. Trotzdem gibt es keine festgelegte Zeit für die Rolligkeit und Ihre Katze kann ebenso Winterkitten bekommen, wenn sie erst im Spätherbst rollig wird. Die Schwangerschaft dauert bei Katzen rund neun Wochen oder ein paar Tage länger, in der Regel zwischen 63 und 67 Tage. 

Ab der Mitte der Schwangerschaft, also nach einem knappen Monat, konnte ich bei meiner Katze erstmals die Kitten im Bauch spüren. In diesem Stadium sind die Katzenbabys etwa drei bis vier Zentimeter groß. Ab diesem Zeitpunkt wächst auch der Bauchumfang der Katze zusehends.  
 
Wie viele Kitten Ihre Katze trägt, lässt sich durch reines Ertasten oft gar nicht so leicht feststellen, denn auch bei nur ein oder zwei Kitten kann der Bauchumfang durchaus groß sein. Ein Tierarzt kann durch Ertasten und Erfahrung oft eine Prognose abgeben. Eine Ultraschalluntersuchung wie bei Menschen sollte man seiner Katze jedoch nur zumuten, wenn gesundheitliche Bedenken oder Komplikationen bestehen. Diese Untersuchung ist für die schwangere Katze mit Stress verbunden, da ihr Bauchfell abrasiert wird und daher nur im Notfall zu empfehlen. 
 
Da sich der Geburtstermin nicht ganz exakt vorhersagen lässt, ergibt es Sinn, im erwarteten Wurfzeitraum überwiegend zu Hause zu sein.  

Wie verändert sich das Verhalten einer Katze in der Schwangerschaft?

Das Verhalten einer schwangeren Katze kann sich im Verlauf der Schwangerschaft verändern. Im mittleren und späteren Stadium ihrer Schwangerschaft hatte meine Katze zum Beispiel vor allem das Bedürfnis, viel zu ruhen, zu schlafen und zu kuscheln. In der zweiten Schwangerschaftshälfte stieg auch ihr Appetit an und sie fraß deutlich mehr als sonst. Das konnte man ab der fünften Woche trotz ihrer zierlichen Statur auch deutlich am Bauchumfang sehen. Kurz vor der Geburt verbrachte meine Katze die meiste Zeit des Tages damit, sich zu putzen – noch häufiger als Katzen dies ohnehin schon tun. 

Nicht alle Katzen zeigen genau die gleichen Verhaltensänderungen, da dies auch von ihrer Persönlichkeit abhängt. Dennoch gibt es einige Veränderungen, die während der Schwangerschaft gehäuft auftreten: 

  • Anhänglichkeit: Es kann sein, dass eure Katze anhänglicher wirkt und vermehrt eure Nähe sucht und Aufmerksamkeit einfordert. 
  •  Ruhebedürfnis: Eure schwangere Katze wird sich sehr wahrscheinlich häufiger als sonst zurückziehen, sich ausruhen und schlafen. 
  • Mehr Appetit: Viele Katzen entwickeln im Verlauf ihrer Schwangerschaft eine gesteigerte Fresslust. Das trifft jedoch nicht auf jede Katze gleichermaßen zu. 
  • Bauchumfang: Spätestens ab der fünften Woche wächst der Bauch deiner Katze und die Kitten lassen sich ertasten und spüren. Manche Katzen möchten in dieser Zeit jedoch nicht am Bauch berührt werden und gehen auch zu anderen Tieren auf Distanz. 
  • Körperpflege: In Vorbereitung auf die Geburt nehmen das Reinigungsbedürfnis und Putzverhalten Ihrer Katze zu.  
  • Suche nach einem sicheren Ort (kurz vor der Geburt): Am Ende ihrer Schwangerschaft hält Ihre Katze mit Sicherheit Ausschau nach einem geeigneten Ort, um ihre Jungen auf die Welt zu bringen. Daran erkennen Sie, dass es in Kürze so weit ist und die Geburt bald beginnt. 
     

Verhält sich Ihre schwangere Katze über diese Anzeichen hinaus ungewöhnlich oder beobachten Sie auffällige Symptome wie starke Unruhe, Fieber, Schmerzen oder Blutungen? Dann sollten Sie Ihre Katze am besten von einem Tierarzt untersuchen lassen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist. 

Wie Sie Ihre Katze in der Schwangerschaft unterstützen können

Um Ihre Katze bestmöglich in deren Schwangerschaft zu begleiten und zu unterstützen, können Sie Folgendes tun:  

  • Futter und Nahrungsergänzung: Stellen Sie die Nahrung Ihrer Katze in der Schwangerschaft nicht abrupt um, aber achten Sie darauf, dass Sie hochwertiges Futter anbieten, im Idealfall spezielles Futter für trächtige und säugende Katzen. Sie können zusätzlich auch eine Multivitamin-Paste zur Nahrungsergänzung füttern. 
     
  • Hydrierung: Achten Sie darauf, dass Ihre Katze in der Schwangerschaft ausreichend Flüssigkeit aufnimmt. Trinkt Ihre Katze tendenziell eher wenig? Dann ist ein Trinkbrunnen möglicherweise eine gute Anschaffung. Viele Katzen trinken hieraus gern.  
     
  • Stress vermeiden: Mehr als sonst braucht Ihre schwangere Katze jetzt Ruhe. Das bedeutet, dass Sie laute Geräusche und viel Unruhe im Haus vermeiden sollten. Erklären Sie Kindern im Haushalt, dass Lärm und wildes Spiel für die Katze jetzt momentan zu anstrengend sind. 
     
  • Hochheben und Sprünge: In ihrer Schwangerschaft möchte Ihre Katze lieber nicht auf den Arm hochgenommen werden – auch, wenn sie dies normalerweise gern hat. Streicheln Sie sie daher lieber am Boden oder während sie es sich irgendwo bequem gemacht hat. Achten Sie darauf, dass Ihre Katze keine extrem hohen Sprünge machen muss, um von A nach B zu kommen. 
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Die Katzengeburt vorbereiten

Eine Wurfkiste vorbereiten

Zum Werfen sucht sich die Katze ihren eigenen Lieblingsplatz am liebsten selbst aus. Sie können ihr dafür aber einen oder mehrere geeignete Orte schaffen. Die Wurfkiste sollte eine Art abgedunkelte Höhle oder Box sein, in der sich die Katze bequem zurückziehen kann: Legen Sie weiche Decken und saubere Handtücher in die Wurfkiste, um den Platz möglichst einladend zu gestalten. 

Weitere Utensilien für die Katzengeburt

Auch wenn die meisten Katzengeburten selbstständig und ohne Hilfestellung vonstattengehen, ist es ratsam, sich im Vorfeld gut vorzubereiten und neben der Wurfkiste einige wichtige Utensilien griffbereit zu haben. Dazu gehören neben frischen Handtüchern und Hygiene-Unterlagen eine saubere und funktionale Küchenwaage zum Wiegen der Katzenbabys nach der Geburt, Notizblock und Stift zum Notieren des Geburtsgewichtes sowie Milchpulver und kleine Pipetten zur Aufzucht von Kitten, welche nicht oder unzureichend trinken.  
 
Ein weiterer Tipp: Halte Sie auch die Kontaktdaten von Ihrem Tierarzt oder dem tierärztlichen Notdienst am Wochenende bereit, falls Sie Fragen haben oder Sie sich unsicher sind, ob mit Ihrer Katze und den Kitten alles in Ordnung ist. 

Louisa Stoeffler, PETBOOK-Redaktion

Meine Erfahrung

„Unter den verschiedensten Umständen kann es dazu kommen, dass Katzenhalter ihre Katzen während einer Schwangerschaft unterstützen müssen. Sei es, dass die Jungkatze bereits mit 6 Monaten geschlechtsreif wurde und überraschend schwanger wurde, oder die eigentlich nicht im Freigang lebende Katze aus dem Haus entwischt ist und von Katern in der Nachbarschaft geschwängert wurde. Denn die Rolligkeit einer Kätzin ist für das Tier mit viel Stress und Schmerzen verbunden, wenn sie nicht gedeckt wird. Folglich wird sie alles daransetzen, Nachwuchs zu zeugen.
Auch meine Katze Minka – die mit sieben Monaten zu mir kam – war laut dem Tierarzt bereits Mutter geworden, weshalb wir mit der Kastration warten sollten, bis sich ihre Muskulatur im Bauchraum und Becken zurückgebebildet hatte. Erst nach einigen Wochen konnten wir den Eingriff, der ihr für ihr restliches Leben die Schmerzen der Rolligkeit erspart hat, durchführen. Leider habe ich nie erfahren, wie und ob die Babys meiner Katze überlebt haben. Alles, was ich weiß, ist, dass sie aus einem Inzestwurf stammte und sich mit anderen Streunern paarte. Um weiteres Leid von Hauskatzen und Streunern zu vermeiden, kann man nur zu einer Kastration im Sinne des Tierwohls raten.“Louisa Stoeffler, PETBOOK-Redaktion
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