22. Juni 2023, 10:38 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die beliebte Kletterdisziplin Bouldern gilt eigentlich als Menschensport. Eine Katze in Japan beweist aber, dass auch Vierbeiner der Herausforderung gewachsen sind. Mitsuru Goan, der Besitzer des Sportstudios Boulbaka, erzählte PETBOOK wie die Kletterkatze Lalah zum Bouldern fand – und warum sie ein Maskottchen für die Kletterer sei.
Ob auf dem Kratzbaum oder auf dem Baum im Garten: Katzen beweisen immer wieder, dass sie kleine Kletterkünstler sind. Die schwarz-braun melierte Katzendame Lalah treibt das Phänomen aber wortwörtlich in die Höhe: Seit jungen Jahren lebt die Katze in einem Sportstudio in Japan – und besteigt dort regelmäßig selbst die Kletterwand.
Als zweimonatiges Kätzchen kam Lalah zur Kletterhalle
Im Jahr 2015 tauchte Lalah plötzlich vor Boulbaka 2 auf. Das winzige Kätzchen taumelte damals auf der Straße vor dem Sportstudio in der südjapanischen Präfektur Okinawa umher. „Sie sah so hilflos aus, dass ich mich entschloss, sie in der Kletterhalle unterzubringen“, erinnert sich Mitsuru Goan, der Inhaber von Boulbaka 2, gegenüber PETBOOK.
Lalah sei zu dem Zeitpunkt erst zwei Monate alt gewesen. Doch schon damals war klar, dass sie ein Talent zum Klettern hat. „Sie sprang oft auf die Regale und Leitern, wie es alle Katzen tun, und sie beobachtete, was die Leute im Fitnessstudio jeden Tag taten“, so Goan. „Eines Tages kletterte sie plötzlich bis zur halben Wandhöhe hoch und schaute nach oben.“ Doch es fehlten weitere Griffe, mit denen die Lalah den oberen Rand der Kletterwand hätte erreichen können.
Goan korrigierte diesen Fehler und fügte der Kletterwand noch weitere Elemente für die Katze hinzu. Damit schaffte es die Kletterkünstlerin dann bis zum Gipfel. „Oben angekommen sah sie glücklich und stolz aus“, erzählt der Leiter der Sporthalle.
Auch auf dem Kletterseil ist Lalah ein Profi
Benannt wurde die Kletterkatze nach Lalah Sune, eine mysteriöse Soldatin aus der Anime-Serienreihe „Gundam“. Goans Bruder habe ihr den Namen gegeben – warum, weiß der Inhaber von Boulbaka selbst nicht. Auf die Frage, ob Lalah Vollzeit in der Boulderhalle wohnt, antwortet der Japaner mit Humor: „Ja. Sie denkt, der Laden gehört ihr.“ Vielleicht trägt Goan selbst die Schuld dafür: Er hat Lalah den Arbeitstitel „Gym Managerin“ gegeben.
Neben der Kletterwand gibt es in der Boulderhalle auch ein Kletterseil. Darauf hochzuklettern viel der Schildplatt-Katze besonders leicht – als wäre es ein Kratzbaum, sagt Goan. „Vielleicht hat sie sich auf den großen Tag vorbereitet und [auf dem Seil] trainiert“, sinniert er.
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Lalah, das „Maskottchen der Kletterhalle“
Nach ihrem großen Erfolg hat Lalah die Kletterroute noch ein paar Mal absolviert. „Wir wechseln die Wand jeden Monat oder alle paar Monate“, erzählt Goan. „In der Zeit, in der sie kletterte, gab es viele große Griffe an der Wand, weil die Einrichtung für Anfänger gedacht war. So war es für Lalah etwas leichter (aber immer noch nicht zu leicht), die Wand hochzuklettern.“ Seitdem die Griffe ausgetauscht wurden, hat sich die Katze allerdings nicht mehr an der Kletterwand versucht.
Stattdessen fokussiert sich Lalah nun – als gute „Gym Managerin“, die sie ist – auf die Beziehung zu den Kunden. „Die Menschen machen Fotos von ihr und streicheln sie“, so Goan. „Aber nur wenn sie gut gelaunt ist.“ Am liebsten liege die mittlerweile 8 Jahre alte Katze auf – oder in – den Sporttaschen der Besucher. „Jeder liebt sie. Sie ist buchstäblich das Maskottchen der Kletterhalle.“
Dass Lalahs ihre Kletterkarriere ad acta gelegt hat, bezweifelt der Inhaber der Boulderhalle jedoch. „Sie schaut immer noch manchmal zur Wand hoch“, verrät er. „Als ob sie auf den richtigen Tag wartet.“