10. August 2024, 8:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Katzen springen mit Leichtigkeit aus dem Stand mitten auf dem Esstisch, um sich in einer unbemerkten Sekunde ein Stückchen Wurst zu klauen. Nichts scheint vor den tierischen Akrobaten sicher. Doch das ist längst nicht alles, was in unseren Haustieren steckt. PETBOOK verrät, zu welchen Sprüngen Katzen fähig sind.
Katzen lieben es, ihre Welt von oben zu erkunden. Das hat einen triftigen Grund: Schon die Vorfahren unserer heutigen Hauskatzen haben sich gerne auf erhöhtem Terrain wie Bäumen oder Felsen aufgehalten, denn die meisten ihrer Fressfeinde waren keine guten Kletterer und so fühlten sich die Tiere in höheren Regionen sicherer. Mit einem beherzten Sprung konnte sich eine Katze oft vor Angreifern oder aus gefährlichen Situationen retten. Das kommt ihnen auch heute noch zugute. Sicher haben Sie schon einmal beobachtet, wie ihr Tier gerade noch tiefenentspannt döst oder schläft und von einer Sekunde auf die andere eine körperliche Spitzenleistung vollbringt, wenn es aus dem Körbchen auf das Fensterbrett springt. Wer seinen Balkon oder den Garten für die Katze absichern möchte, sollte deshalb wissen, zu welchen Sprüngen die Tiere tatsächlich fähig sind. Daher geht PETBOOK der Frage nach, wie hoch Katzen springen können.
Übersicht
Welche körperlichen Eigenschaften ermöglichen Katzen hohe Sprünge?
Betrachtet man den Körperbau genauer, stellt man fest, dass die Hinterbeine der Katze nicht wie bei uns gerade, sondern etwas geknickt sind. Sie sind auch etwas länger als die Vorderbeine und die Muskeln sind direkt mit dem Becken verbunden. Ähnlich wie bei Kaninchen und Hasen, die ihre Hinterläufe zum Springen nutzen, besitzen Katzen eine ausgeprägtere Hinterbeinmuskulatur. Wenn die Tiere zum Sprung ansetzen, fungieren Muskeln und Sehnen wie das Gummiband an einem Katapult: Es schleudert die Katze förmlich mit Wucht und Geschwindigkeit in die Höhe.
Dass sie dabei auch noch zielgenau landen, dafür sorgt zum einen ihre Beweglichkeit. Die Knochen des Katzenskeletts sind nicht so fest verbunden wie bei uns Menschen. Das ermöglicht den Tieren während des Sprungs mehr Flexibilität. Dazu trägt auch die flexible Wirbelsäule bei, die sie vor dem Sprung wie eine Sprungfeder zusammenziehen können. 1
Für eine perfekte Landung setzten Katzen ihren Schwanz wie ein Steuer bzw. Ruder ein. Eine wichtige Rolle spielt bei der Höhe des Sprungs natürlich auch das Gewicht und das Alter des Tieres. Eine übergewichtige Wohnungskatze wird den Esstisch vermutlich nicht mehr mit einem Sprung erklimmen können, außer sie verfügt über eine besonders gute Muskulatur an den Hinterläufen. Im Alter kann auch Arthrose hinzukommen, und die Katze scheut vielleicht eher das Risiko oder die Schmerzen, die auftreten können.
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Wie hoch und weit können Katzen springen?
Eine gesunde und fitte Katze besitzt eine beeindruckende Sprungkraft. Sie kann etwa das Fünf- bis Sechsfache ihrer Körpergröße erreichen, also in etwa zwei Metern – aus dem Stand! Auch Großkatzen wie der Puma oder der Schneeleopard legen beeindruckende Sprünge hin, wobei der Puma mit fünf Metern den ersten Platz im Katzen-Hochsprung belegt, während der Schneeleopard mit 15 Metern Rekordhalter im Weitsprung ist. 2
Vergleichen wir diese Leistung mit uns Menschen, müssen wir uns bescheiden geben: Seit 1993 hält Javier Sotomayor, der 1,93 m groß ist, den Hochsprung-Weltrekord mit 2,45 m. Damit übersprang er seine eigene Körpergröße gerade mal um 52 cm.3
Welche Katzenrasse springt am höchsten?
Je kleiner und leichter die Katze ist, umso weiter und höher sind ihre Sprünge. Alle Katzenrassen, die einen zierlichen Körperbau und lange Beine besitzen, sind hier im Vorteil. Das sind die folgenden Rassen:
Mit ihrem gedrungenen Körperbau und den extrem verkürzten Beinen rangiert die Munchkin-Katze auf den hinteren Rängen, wenn es um die Sprungkraft geht.
Wenn der Sprung daneben geht
Bevor eine Katze zum Sprung ansetzt, scheint sie eine genaue Berechnung vorzunehmen: Stimmt der Winkel wirklich exakt für die Entfernung? Dabei wackelt sie mit dem Hinterteil, um ihr Gewicht zu verteilen und in die perfekte Balance zu kommen. Meistens ist diese instinktive Berechnung perfekt, aber auf zahlreichen Videos konnte man mancher Katze schon beim Absturz zusehen. Hat sie sich nun verrechnet oder war der Untergrund vielleicht einfach nur rutschig?
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Tatsächlich kann dies verschiedene Ursachen haben. So können vor allem junge Katzen die Entfernungen und Sprunghöhen noch nicht richtig einschätzen und verkalkulieren sich anfangs noch oft. Aber auch ältere Katzen können durch gesundheitliche Einschränkungen wie Arthrose oder dem Nachlassen ihrer Sehkraft oder dem Gleichgewichtssinn öfter mal daneben springen.
Wie hoch müssen Zaun, Gitter oder Netz sein?
Planen Sie einen Zaun um den Garten oder möchten Sie den Balkon mit einem Katzennetz absichern? Katzen springen nicht nur, sondern sie sind auch hervorragende Kletterer. Ein Schutz sollte also nicht zu grobmaschig sein, damit sie sich nicht daran hochhangeln können. Der Zaun sollte mindestens zwei Meter hoch und zur Sicherheit noch mit einem Überkletterschutz ausgestattet sein. Dieser kann aus einem angewinkelt angebrachtem Katzennetz bestehen oder aus speziell zugeschnittenen Plexiglas-Stücken. Auch auf dem Balkon muss das Katzennetz über eine Höhe von zwei Metern angebracht werden, damit die Katze nicht darüber springen kann.4
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Fazit
Der Spruch „Nur einen Katzensprung entfernt“ stimmt also nicht wirklich, denn er soll eigentlich etwas beschreiben, das ganz in der Nähe ist. Wir wissen nun aber, dass Katzen im Verhältnis zu ihrer Körpergröße ausgesprochen weit und hoch springen können, wenn es erforderlich ist.