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Verhalten erklärt

So lange schlafen Katzen wirklich und was ihre Schlafpositionen bedeuten

Der Anblick einer schlafenden Katze ist keine Seltenheit. Dabei befinden sich die Vierbeiner in den interessantesten Schlafpositionen
Der Anblick einer schlafenden Katze ist keine Seltenheit. Dabei befinden sich die Vierbeiner in den interessantesten Schlafpositionen Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

7. September 2023, 6:07 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Eine zusammengerollte Katze, die friedlich schläft, ist ein vertrautes Bild. Man hat fast das Gefühl, Katzen könnten sogar die meiste Zeit ihres Lebens im Land der Träume verbringen. Ob das stimmt und ob sie im Vergleich zu anderen Haustieren die Nummer 1 der Langschläfer ist, hat PETBOOK untersucht.

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Wenn eine Katze vom Schlaf übermannt wird, kann es sein, dass sie sich gerade in den seltsamsten Positionen befindet: Über dem Wäscheständer hängend, auf der Treppe auf dem Rücken liegend, während der Kopf frei baumelt. Aber lassen Sie sich nicht täuschen! Obwohl sie die Augen geschlossen hat, kann sie in einer leichten Schlafphase blitzschnell hellwach sein, wenn sie von einem Geräusch aufgeschreckt wird. Katzen haben nämlich zwei Schlafphasen, die entweder leicht oder tief verlaufen.  

Wie groß ist das Schlafbedürfnis von Katzen? 

Im Vergleich zu uns Menschen, die meist 7 bis 9 Stunden Schlaf benötigen, um uns zu erholen, können es bei einer Katze im Durchschnitt bis zu 16 Stunden sein. Kitten und Senior-Katzen schlafen noch mehr. Allerdings schlafen die Tiere nicht wie wir am Stück durch, sondern teilen sich den Tag in unterschiedliche Wach- und Schlafphasen ein.

Am Morgen und in der Dämmerung sind Katzen aktiver, da nun auch ihre Beutetiere unterwegs sind. Auch das Wetter spielt eine Rolle: Bei Regen schlafen sie gerne noch das ein oder andere Stündchen gemütlich eingerollt, während sie an einem schönen Sommerabend richtig aktiv werden. Reine Wohnungskatzen bekommen jetzt manchmal ihre wilden Minuten, in denen sie wie verrückt durch die Wohnung jagen.  

Auch interessant: Diese Tiere schlafen am wenigsten von allen

Wie lange verbringt die Katze in einem leichten Schlaf?

Einen Großteil des Tages, etwa 11 bis 14 Stunden, dösen Katzen vor sich hin. Ihre Augen können dabei geschlossen oder auf halbmast sein. Die Körperhaltung ist entspannt, doch die Muskeln sind immer in Bereitschaft, damit die Katze jederzeit flüchten kann. Dies ist den Tieren genetisch in die Wiege gelegt, da ihre Ahnen immer vor Feinden auf der Hut sein mussten. Trotzdem kann sich der Körper von Katzen in dieser Phase erholen und regenerieren. Sinne, wie das Gehör, sind in diesem Dämmerschlaf allerdings hellwach. 

Wie lange verbringt die Katze im Tiefschlaf?

Nur etwa vier Stunden verbringen Katzen in einem wirklichen Tiefschlaf. Jetzt sind ihre Muskeln völlig erschlafft, nur manchmal zuckt noch die Schwanzspitze oder ein Ohr. Auch ihre Sinne sind jetzt im Off-Modus und die Tiere bekommen ihre Umwelt nicht mehr mit. Dafür verarbeitet sie nun Erlebtes im Traum.

Eine solche Traumphase dauert ca. sieben Minuten und wird als REM-Phase bezeichnet. REM steht für „Rapid Eye Movement“ und bezeichnet die schnellen Augenbewegungen während eines Traums. In dieser Phase kann man beobachten, dass sie nicht nur zuckt, sondern auch Geräusche und Laute wie Keckern und leises Miauen von sich gibt. Im Anschluss folgt wieder eine ca. zwanzigminütige leichte Schlafphase. Wovon Katzen dabei träumen, erfahren Sie in diesem Artikel: Experiment zeigt, wovon Katzen träumen.

Warum schlafen Katzen so viel?

Da Katzen ursprünglich ihre Nahrung selbst erjagen mussten, was einen hohen Energieaufwand erforderte, brauchten sie auch ausgedehnte Phasen zum Regenerieren. Im Dämmerschlaf können sich die Tiere erholen, aber auch blitzschnell zuschlagen, wenn ein Beutetier auftaucht. Deshalb sind Katzen „Kurzschläfer“.

Aber auch anderen Haustiere haben ein ähnlich ausgeprägtes Schlafverhalten wie Katzen: 

  • Hunde: 14 bis 20 Stunden  
  • Frettchen: 14 bis 18 Stunden   
  • Hamster: 14 bis 16 Stunden  
  • Meerschweinchen: 9,5 Stunden  
  • Kaninchen: 8,5 bis 12 Stunden  

Die Katze ist also nicht die Meisterin was die Länge ihrer Schlafzeit betrifft. Viele Hunde benötigen so manche „Mütze Schlaf“ mehr als sie. 

Auch interessant: Warum Katzen manchmal mit offenen Augen schlafen

Wie schlafen Katzen? Die Schlafpositionen

Katzen nehmen im Schlaf die unterschiedlichsten Positionen ein, diese können, wie oben erwähnt, sehr seltsam und zum Teil spektakulär sein. Meistens wechseln sie die Position von eingerollt in seitlich oder auf dem Rücken liegend. 

Auf dem Rücken

Findet man die Katze in dieser Position vor, hat man als Halter alles richtig gemacht, denn die Katze zeigt, dass sie sich wohl und vollkommen geborgen fühlt. Sie präsentiert uns schutzlos ihren Bauch und ist uns somit hilflos ausgeliefert. In freier Wildbahn würde man eine Katze niemals in dieser Position antreffen.  

Auf den Vorderpfoten

Manche wiederum liegen einfach auf ihren vier Pfoten und legen den Kopf auf die Vorderpfoten ab. Diese Schlafhaltung verrät, dass die Katze vermutlich unsicher ist und in dieser Position blitzschnell aufspringen und flüchten kann. 

Auf die Seite eingerollt

Die Katze zieht dabei Kopf und Hinterbeine zum Bauch hin zusammen und wickelt den Schwanz schützend um den Körper. Häufig hält sie auch noch die Hinterbeine und den Schwanz mit den Vorderpfoten fest. Diese Position haben vermutlich auch die Wildkatzen eingenommen, da sie sich so am besten vor Regen und Kälte schützen konnten. Schläft eine Hauskatze in dieser Haltung bedeutet das aber nicht, dass sie friert. Diese Position ist einfach evolutionsbedingt angelegt. 

Seitenlage

Hier liegt die Katze einfach, wie gerade umgekippt, auf der Seite und streckt alle viere von sich. In dieser Position sind Katzen sehr entspannt und erholen sich mit einem Erholungsschlaf, der ihre Batterien wieder auflädt. 

Fazit

Evolutionsbedingt wechseln sich bei der Katze leichte und tiefe Schlafphasen ab. Ansonsten entscheiden die Tiere übrigens selbst, wo sie sich gerne zur Ruhe betten. Das muss nicht immer der für sie angeschafften Katzenkorb sein, sondern oft auch unser Bett. Dies bevorzugen Katzen zum einen, weil es erhöht ist, zum anderen, weil dort der vertraute Geruch ihres Menschen ist.  

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Quellen

 

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