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Schlaf

Experiment zeigt, wovon Katzen träumen

Katzen tun besonders eines viel: schlafen. Aber träumen sie dabei auch und was träumen Katzen?
Katzen tun besonders eines viel: schlafen. Aber träumen sie dabei auch und was träumen Katzen? Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

1. August 2023, 11:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Im Schnitt verschlafen Katzen zwei Drittel des Tages. Während wir Menschen etwa sieben bis acht Stunden pro Tag mit Schlafen verbringen, kommen Katzen locker auf 15 bis 16 Stunden. Kleine Kätzchen, Katzensenioren und kranke Tiere brauchen sogar noch mehr Ruhe. Wenn Sie schon einmal eine friedlich schlummernde Katze beobachtet haben, haben Sie sich womöglich gefragt: Können sie eigentlich träumen? Und wenn ja – wovon? 

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Bei uns Menschen dienen Träume dazu, Erlebtes zu verarbeiten. Das nächtliche Kopfkino hilft uns dabei, unsere Gefühle zu ordnen und neu Erlerntes mit bereits Bekanntem zu verknüpfen. Ist das bei Katzen auch so? Wahrscheinlich schon. Untersuchungen des französischen Neurowissenschaftlers und Traumforschers Michel Jouvet legten schon in den 60er-Jahren die Vermutung nahe, dass Katzen träumen. Aber wovon? 

Wie erkennt man, dass eine Katze träumt? 

Viele Besitzer kennen das: Die schlummernde Katze zuckt auffällig mit den Pfoten, den Ohren oder der Schwanzspitze. Manchmal geben die schlafenden Tiere auch Geräusche wie ein leises Miauen, Gurren oder Fauchen von sich. Und sie können sogar Schnarchen!  

Wissenschaftler vermuten, dass diese Verhaltensweisen während des REM-Schlafs der Katze auftreten. Diese Schlafphase, deren Abkürzung für „Rapid Eye Movement“ steht, ist gekennzeichnet durch die namensgebenden schnellen Augenbewegungen, die sich hinter den geschlossenen Lidern abspielen. Während dieser Schlafphase finden die meisten Träume statt. Heute geht man davon aus, dass nicht nur Menschen die Phase des REM-Schlafs durchlaufen, sondern alle Säugetiere – und damit auch Katzen. Und das wiederum würde bedeuten, dass auch sie träumen. 

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Was träumen Katzen in der Nacht? 

Die Tatsache, dass Katzen überhaupt träumen, lässt sich wissenschaftlich leichter erforschen als der Inhalt ihrer Träume. Schließlich können wir die Tiere nicht einfach fragen, wovon sie geträumt haben. Dennoch gibt es Vermutungen dazu, welche Bilder schlummernde Katzen vor ihrem geistigen Auge sehen und welche nächtlichen Abenteuer sie erleben. 

Dafür hoben die Wissenschaftler die Muskelblockaden auf, die normalerweise während unserer Träume besteht. So konnten sie sehen, welche Bewegungen die Katze im Traum ausführte. Dies waren vor allem Jagdsequenzen, wie Anpirschen oder das Fangen von Beutetieren.

Es ist also anzunehmen, dass auch unsere Katzen im Schlaf die Erlebnisse des Tages verarbeiten. Wahrscheinlich gehen sie im Traum auf die Jagd, lauern Mäuschen auf und erlegen Vögel. Vielleicht träumen sie aber auch von den Rivalitäten mit der Nachbarskatze, von der Begegnung mit einem bellenden Hund oder von den Schmusestunden mit ihrem Besitzer. Es kann also durchaus sein, dass Sie als „Dosenöffner“ in den Träumen ihrer Katze vorkommen.  

Ähnlich wie Kinder scheinen auch junge Kitten häufiger und intensiver zu träumen. Kein Wunder: Für sie ist die Welt unglaublich spannend. Es gibt jeden Tag zahllose neue Eindrücke, die im Traum sortiert und verarbeitet werden wollen. 

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Sollte man Katzen wecken, wenn sie träumen? 

Wenn Katzen im Schlaf jaulen oder fauchen, haben sie womöglich einen Albtraum. Doch auch unangenehme Erlebnisse wie etwa der letzte Tierarztbesuch müssen im Traum aufgearbeitet werden. Daher ist es keine gute Idee, träumende Vierbeiner zu wecken – ganz im Gegenteil. Wird eine Katze während der REM-Phase aufgeweckt, kann sie aufgrund des eben durchlebten Traums verwirrt, verängstigt oder sogar aggressiv sein. 

Ich persönlich liebe es, schlafende Katzen zu beobachten. Für mich strahlen sie etwas Friedfertiges und Beruhigendes aus – am liebsten würde ich mich einfach dazu kuscheln. Unser Nachbarskater Gandalf, der regelmäßig auf dem warmen Steinboden unserer Terrasse schläft, scheint jedenfalls sehr lebhafte Träume zu haben. Er fährt seine Krallen aus, zuckt mit den Schnurrhaaren und fiept leicht. Ob er von den Mäusen träumt, die hinter dem Holzstapel leben? 

Quellen

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