14. Oktober 2024, 6:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ratten sind beliebte Haustiere, sie gelten als besonders intelligent und anhänglich. Leider ist ihre Lebenserwartung mit maximal drei bis vier Jahren eher kurz. PETBOOK verrät, ob und wie Halter die Lebensdauer von Ratten verlängern können.
Wer sich sehnlichst ein Haustier wünscht, das sehr zahm werden kann und auch verzeiht, wenn Halter den ganzen Tag im Büro sind, könnte mit der Ratte goldrichtig liegen. Die Kleintiere werden in der Regel schnell zutraulich, schlafen tagsüber viel oder beschäftigen sich mit ihren Artgenossen. Außerdem sind sie in der Dämmerung richtig aktiv. Dann lieben sie es, auf ihrem Menschen herumzuklettern, kleine Spiele zu spielen oder Kunststücke zu erlernen. Auch für Kinder ab 12 Jahren sind Ratten geeignet und wurden erst kürzlich zum Heimtier des Jahres 2025 ernannt (PETBOOK berichete). Aber ihre Haltung hat einen großen Haken: Leider haben Ratten nur eine vergleichsweise geringe Lebenserwartung und viele wünschten sich daher, man könnte sie verlängern.
Warum Ratten nicht alt werden
Tatsächlich erreichen Ratten im Durchschnitt nur eine Lebenserwartung von zwei bis drei Jahren. Dies liegt einerseits generell an einer eher geringen Lebenserwartung von Ratten. Auf der anderen Seite stammen viele im Handel erhältliche Farbratten von Laborraten ab. Bei diesen entstehen durch Genmutationen häufig unheilbare Tumore, die zu einer kurzen Lebensdauer der Tiere führen. Mehr dazu hier: Viele Ratten bekommen im Alter Tumore und das ist der Grund.
Viele Rattenfans und solche, die es werden wollen, fragen sich aber: Kann ich etwas tun, damit meine Ratte länger lebt? Und wenn ja, was?
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Vor allem Haustiere betroffen Viele Ratten bekommen im Alter Tumore und das ist der Grund
Lebenserwartung von Ratten verlängern
Wie bei uns Menschen und den meisten anderen Lebewesen auf der Erde verhält es sich auch mit Ratten. Artgerechte Haltung und eine gesunde Lebensweise können die Lebenserwartung deutlich erhöhen.
Was bei uns Menschen das Rauchen, der Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung sind, sind bei Ratten natürlich eher andere Faktoren, die das Leben verkürzen oder verlängern können. Es gibt aber auch Überschneidungen.
Die Faktoren in der Übersicht:
Ernährung
Nahrung gibt auch Ratten die nötigen Vitamine, Mineralien, Proteine, Fette und Kohlenhydrate. Viele Halter neigen dazu, ihren Ratten kleine Leckerbissen vom eigenen Essen anzubieten. Dies ist in der Regel jedoch zu salzig, zu stark gewürzt und enthält viele andere Bestandteile, die für Ratten nicht ideal sind.
Ratten sollten hauptsächlich im Handel erhältliches Farbrattenfutter bekommen, ergänzt mit frischem Obst und Gemüse. Die darin enthaltenen Vitamine sorgen für ein vitales Immunsystem, das Krankheitserreger leichter bekämpfen kann. Denn fettleibige Ratten können sogar Diabetes entwickeln. Artgerechte Nahrung gehört also zu den Grundpfeilern eines langen Rattenlebens.
Soziale Interaktion
Ratten sind sehr soziale Tiere. Auch wenn sich ihr Halter viel mit ihnen beschäftigt, brauchen sie Artgenossen, um sozial interagieren zu können. Denn wir Menschen sprechen nunmal keine Rattensprache.
Mindestens zwei eher drei Tiere sollten in einem Gehege leben. Dieses muss zwingend groß genug sein (1,5 qm werden für drei Tiere als Minimum empfohlen). Ist zu wenig Platz vorhanden, könnten die Ratten Territorialverhalten entwickeln und dadurch blutige Kämpfe entstehen.
Stress vermeiden
Auch wenn Ratten als pflegeleicht und als für Kinder geeignete Haustiere gelten, sollte ihnen ausreichend Ruhe gegönnt werden. Werden die Tiere ständig geweckt oder aus dem Gehege gehoben, kann sie das stark stressen, was sich nachweislich negativ auf die Gesundheit auswirkt (übrigens auch bei uns Menschen). Das Rattengehege sollte daher zum Beispiel auch nicht im Flur stehen, in dem grundsätzlich mehr Lärm und Bewegung herrscht als in einer ruhigen Ecke im Wohnzimmer.
Regelmäßige Tierarztbesuche
In akuten Krankheitsfällen sollte der Tierarzt so schnell wie möglich aufgesucht werden, das versteht sich von selbst. Regelmäßige Check-ups helfen, chronische Krankheiten so frühzeitig zu erkennen, dass noch behandelt werden kann. Auch wenn äußerlich keine Gesundheitsprobleme sichtbar sind, sollte mindestens einmal im Jahr durch einen Tierarzt ein Rattencheck gemacht werden.
Abwechslung, Spaß und Liebe
Zu guter Letzt sollten Halter auch ihre Ratten beobachten: Welches Spielzeug lieben sie besonders, welcher gesunde Leckerbissen hat es ihnen angetan und genießen sie das Kuscheln?
Alle diese Dinge kombiniert machen auch Ratten glücklich und können deshalb ebenfalls lebensverlängernd wirken. Allerdings sind natürlich alle Tipps der Welt keine Garantie dafür, dass sie die Lebenserwartung von Ratten signifikant über das Durchschnittsmaß verlängern. Sie können jedoch helfen, die Tiere lange gesund und vital zu halten.