18. Juni 2024, 6:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Etwa 1,1 Millionen Meerschweinchen werden derzeit in Deutschland gehalten. Damit gehören die niedlichen Nager zu den beliebtesten Kleintieren, die hierzulande die Gehege bevölkern. Kein Wunder: Die Minis gelten als friedliche, unkomplizierte Mitbewohner, die großen und kleinen Tierfreunden viel Freude bereiten. Doch auch Meerschweinchen haben Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen – anderenfalls können sich Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Besonders wichtig ist regelmäßiger Auslauf.
Obwohl es prinzipiell möglich ist, Meerschweinchen ganzjährig im Freien zu halten, entscheiden sich viele Nager-Fans für die Innenhaltung. Der Deutsche Tierschutzbund gibt hierbei allerdings zu bedenken, dass die meisten handelsüblichen Käfige für die aktiven Tiere viel zu klein sind: Eine Gruppe von drei bis vier Meerschweinchen braucht demnach ein geräumiges Gehege mit einer Grundfläche von mindestens zwei Quadratmetern. Zusätzlich sollte den bewegungsfreudigen Tieren regelmäßig Freilauf in der Wohnung gewährt werden. PETBOOK verrät, wie’s geht.
Wie viel Freilauf brauchen Meerschweinchen?
Es gilt die Grundregel: Je mehr Freilauf, desto besser. Zwei bis drei Stunden pro Tag dürfen es schon sein. Bevor die Meerlis ihr sicheres Gehege verlassen können, müssen jedoch alle potenziellen Gefahrenquellen beseitigt werden. Dazu zählen vor allem Elektro- bzw. Telefonkabel, die die Tiere annagen könnten, sowie giftige Zimmerpflanzen und Reinigungsmittel. Aber auch Hochflorteppiche sollten aus dem Freilauf entfernt werden, da die Tiere mit ihren Krallen in den langen Fasern hängen bleiben könnten.
Empfehlenswert ist es, einen geeigneten Bereich in der Wohnung auszuwählen und diesen durch Absperrungen zu begrenzen. Hierfür eignen sich beispielsweise Gitterelemente zum Zusammenstecken. Idealerweise ist der Freilauf mit dem Gehege über niedrige Rampen verbunden, sodass die agilen Nager jederzeit nach Lust und Laune hin und her wechseln können.1
Kann man Meerschweinchen in der Wohnung freilaufen lassen?
Manche Nager-Fans richten für ihre Meerschweinchen ein eigenes Zimmer ein, in dem sich die Tiere nach Herzenslust frei bewegen können. Natürlich ist es nicht in jeder Wohnung möglich, ein komplettes Zimmer nagersicher zu gestalten, um es den Tieren zur Verfügung zu stellen. In diesem Fall ist ein abgegrenzter Indoor-Freilauf eine gute Alternative, der den neugierigen Tieren viel Platz für Bewegung und Beschäftigung bietet.
Da Meerschweinchen normalerweise nicht vollständig stubenrein werden, muss man den Boden vor Verschmutzung schützen. Darüber hinaus können die Tiere mit ihren kleinen Pfötchen auf glatten Fliesen- oder Parkettböden ausrutschen. Als Untergrund für den Freilauf eignen sich zum Beispiel alte Handtücher oder Bettlaken, die bei 60 Grad gewaschen werden können. In besonders beliebte Toilettenecken können Sie eine kleine Plastikwanne mit Einstreu stellen.2
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Freilauf in der Wohnung abwechslungsreich gestalten
Auch im Freilauf brauchen Meerschweinchen mehrere Versteckmöglichkeiten, in die sie sich bei Bedarf zurückziehen können. Schlafhäuschen, Tunnel und Brücken sollten aus natürlichen, unbehandelten Materialien wie Holz, Pappe oder Kork gefertigt sein, welches die Nagetiere bedenkenlos anknabbern können. Viele Meerlis nutzen ihr Häuschen auch als Aussichtspunkt, weshalb ein Modell mit Flachdach empfehlenswert ist.
Für Abwechslung sorgen etwa Korkröhren und hohle Baumstämme zum Hindurchsausen, kleine Hängematten aus Stoff, ungespritzte Obstbaumzweige zum Benagen und eine Heuraufe für den Imbiss zwischendurch. Natürlich darf auch der Zugang zu frischem Wasser nicht fehlen.3