6. November 2022, 16:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn Hamster sich die ganze Zeit kratzen, kann Pilzbefall eine mögliche Ursache für den quälenden Juckreiz sein. Welche Tiere besonders gefährdet sind und was Hamsterfreunde tun können, wenn sie eine Pilzinfektion bei ihrem Liebling vermuten.
Hamster können von verschiedenen Pilzen wie Haut- und Hefepilzen befallen werden. Sie lösen unterschiedliche Symptome aus und müssen spezifisch behandelt werden. PETBOOK erklärt, was Nagerhalter über Pilzbefall bei Hamstern wissen müssen.
Übersicht
- Die Symptome von Pilzbefall bei Hamstern
- Die möglichen Ursachen für Pilzbefall bei Hamstern
- Wie diagnostiziert man einen Pilzbefall bei Hamstern?
- Behandlung: Was hilft gegen Pilzbefall bei Hamstern?
- Können Hamster Pilze auf den Menschen übertragen?
- Wie kann man einem Pilzbefall bei Hamstern vorbeugen?
- Quellen
Die Symptome von Pilzbefall bei Hamstern
Pilzsporen können insbesondere bei immungeschwächten Hamstern verschiedene Symptome hervorrufen. Meist sind es Fadenpilze, die Pilzerkrankungen der Haut auslösen. Typische Anzeichen für einen Pilzbefall bei Hamstern sind beispielsweise rote, schuppige Haut sowie kahle Stellen im Fell. Auf den unangenehmen Juckreiz reagieren die kleinen Nager mit vermehrtem Kratzen.
Weiterhin kommen bei Hamstern Hefepilzinfektionen des Darms vor. Die Folge können Durchfall oder Verstopfung sein. Aber auch Haut- und Fellprobleme können auf einen Hefepilzbefall hindeuten. Bei einem Verdacht ist es ratsam, die Tiere zum Tierarzt zu bringen, da nur er den Pilzbefall sicher diagnostizieren kann. Eine andere Ursache für derartige Symptome könnte unter anderem ein Milbenbefall sein.
Die möglichen Ursachen für Pilzbefall bei Hamstern
Falsche Haltungsbedingungen können die Vermehrung natürlich vorkommender Pilzsporen begünstigen. Wird der Nager beispielsweise in einem gläsernen Terrarium gehalten, so gelangt womöglich zu wenig Frischluft hinein, was die Ausbreitung von Faden-, Schimmel- und Hefepilzen im Hamsterheim begünstigt. Und auch mangelnde Hygiene kann dazu führen, dass sich Pilze ansiedeln. Feuchte Einstreu, etwa aufgrund von Urin oder ausgelaufenem Wasser, sind ein optimaler Nährboden für die Krankheitserreger. Verdorbenes Futter und falsch gelagertes Heu sind ebenfalls Brutstätten für Pilze und Bakterien.
Zudem ist Stress ein Risikofaktor für einen Pilzbefall bei Hamstern. Steht der Käfig an einem ungünstigen Ort, sodass der nachtaktive Nager tagsüber keine Ruhe findet, leidet er unter Stress. Deswegen ist es wichtig, andere Haustiere und kleine Kinder von dem schlafenden Hamster fernzuhalten. Der Käfig sollte so oft wie nötig und so selten wie möglich komplett gereinigt werden, um das Tier nicht unnötig aufzuregen.
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Wie diagnostiziert man einen Pilzbefall bei Hamstern?
Der Tierarzt untersucht zunächst den Zustand der Haut und des Fells. Dabei kann eine spezielle Lampe zum Einsatz kommen, in deren Licht die Pilzsporen grünlich aufleuchten. Ferner können Haut- und Haarproben unter dem Mikroskop begutachtet werden. Dazu wird dem Tier ein oberflächliches Hautgeschabsel entnommen. Um ganz sicherzugehen, dass es sich um einen Pilzbefall handelt, wird eine entsprechende Kultur angelegt.
Behandlung: Was hilft gegen Pilzbefall bei Hamstern?
Gegen Pilzbefall bei Hamstern werden verschiedene Arzneien wie Antimyotika und lindernde Salben eingesetzt. Auf welche Medikamente der Tierarzt im konkreten Fall zurückgreift, hängt von der Art des Pilzes sowie von der Schwere des Befalls ab. Die Behandlung muss so lange fortgeführt werden, bis der Pilzbefall komplett abgeheilt ist – ansonsten droht eine erneute Infektion.
Wichtig ist zudem, den Käfig komplett zu reinigen und zu desinfizieren, bevor der Hamster wieder einziehen kann. Auch muss man Einrichtungsgegenstände wie Häuschen, Hamsterrad und Trinkflasche gründlich säubern.
Können Hamster Pilze auf den Menschen übertragen?
Ja, Haut- und Hefepilze können vom Hamster auf den Menschen übertragen werden. Deshalb gilt: Besteht der Verdacht auf einen Pilzbefall, sollten Halter den Nager nur mit Handschuhen aus dem Käfig holen. Bei der Grundreinigung und Desinfektion des Hamsterheims ist zudem ein Mundschutz ratsam.
Wie kann man einem Pilzbefall bei Hamstern vorbeugen?
Pilzsporen befinden sich überall in unserer Umwelt, zum Beispiel in der Luft und auf Oberflächen. Es lässt sich also nicht hundertprozentig vermeiden, dass der Hamster damit in Kontakt kommt. Möglich ist es aber, die massenhafte Verbreitung der krank machenden Sporen zu unterbinden. Der Käfig sollte über eine ausreichende Frischluftzufuhr verfügen, feuchte Stellen in der Einstreu müssen ausgetauscht werden. Außerdem sollte auf ausgewogenes, nährstoffreiches Futter geachtet werden. Denn Pilzbefall betrifft vor allem ältere Tiere sowie Tiere mit geschwächter Immunabwehr.
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Quellen
- Nager-Info, „Hautpilzbefall beim Hamster“ (aufgerufen am 28.7.2022)
- Nagerschutz, „Milben und Pilzbefall bei Zwerghamstern“ (aufgerufen am 28.7.2022)
- Hamsterliebe, „Pilzerkrankungen“ (aufgerufen am 28.7.2022)