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Krankheiten von Kaninchen und Co.

Rodentiose bei Kleintieren – Symptome, Verlauf und Behandlung

Je fortgeschrittener die Rodentiose ist, desto schwieriger ist sie zu behandeln.
Je fortgeschrittener die Rodentiose ist, desto schwieriger ist sie zu behandeln. Foto: Getty Images / FatCamera
Porträtbild Marike Stucke
Freie Autorin

24. Januar 2024, 6:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Rodentiose ist eine Krankheit, die bei Kleintieren wie Kaninchen oder Meerschweinchen auftritt. Sie ist auch als Nagerpest oder Pseudotuberkulose bekannt und wird vom Bakterium Yersinia pseudotuverculosis ausgelöst. Was Halter zur Prävention und Behandlung beachten sollten.

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Die Rodentiose ist eine bakterielle Infektion, die nicht nur Kaninchen, sondern auch Meerschweinchen, Ratten und andere Nager, aber auch Vögel befallen kann. Die Symptome sind dabei recht unspezifisch: Von Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust über Fieber, Atembeschwerden bis hin zu apathischem Verhalten kann alles dabei sein. Für den Laien ist die Rodentiose daher oft nicht eindeutig zu erkennen. Selbst der Tierarzt kann im Zweifel nur die symptomatische vergrößerte Leber ertasten. PETBOOK hat einmal die wichtigsten Fakten zu der gefährlichen Erkrankung bei Kleintieren zusammengestellt.

Das passiert bei einer Infektion mit Rodentiose

Während Kleintiere anfangs nur abgeschlagen sind und meist wenig Appetit zeigen, sorgen die Bakterien im Verlauf der Krankheit dafür, dass Leber und andere Organe anschwellen. Dies kann außerdem zu Nekrosen, also absterbendem Gewebe in den Organen führen. Nekrosen wiederum erhöhen die Gefahr einer Abzessbildung. Diese kann für das betroffene Tier über kurz oder lang lebensbedrohlich werden.

Wie stecken sich Kleintiere mit Rodentiose an?

Die meisten Rodentiose-Infektionen finden durch den Kontakt zu anderen Tieren statt. Denn Kot und Urin der erkrankten Tiere sind hoch ansteckend. So kann, wie bereits beschrieben, auch von infizierten Wildkaninchen kontaminierter Grund im Auslauf von Heimtieren wie Meerschweinchen oder Kaninchen für eine Übertragung sorgen. Aber auch Vögel, die Kot im Auslauf hinterlassen, können für Haustiere ein Überträger sein. Schließlich haben Ratten und Mäuse, die vom Futter der Haustiere oft angelockt werden, leider ebenfalls oft das Bakterium im Gepäck.

Schließlich birgt selbst bei innen gehaltenen Tieren das Zusammenführen mit anderen Tieren immer eine Ansteckungsgefahr. So kommen manche Kleintiere vom Züchter oder aus dem Zoofachhandel bereits mit dem Bakterium an Bord in ihr neues Zuhause – und können im schlechtesten Fall so schnell die alteingesessenen Heimtiere anstecken.

Wann zum Tierarzt?

Für einen eindeutigen Befund muss das Bakterium im Kot mithilfe einer Laboruntersuchung nachgewiesen werden. Egal, ob Verdacht auf eine Rodentiose oder eine andere Krankheit besteht, sobald sich ein Tier auffällig verhält und dieser Zustand anhält, sollte man so schnell wie möglich den Tierarzt aufsuchen.

Auf diese Symptome sollten Sie achten:

  • Gewichtsverlust
  • Apathie
  • Fieberschübe
  • Fressunlust
  • Atembeschwerden

So wird die Rodentiose behandelt

Bei der Behandlung von Rodentiose kommt es also vor allem darauf an, wie schnell die Krankheit entdeckt wird. Denn je fortgeschrittener die Erkrankung ist, desto schwieriger ist sie zu behandeln.

Nach der eindeutigen Diagnose mittels Labortest von Kot untersucht der Tierarzt in der Regel auch den Zustand der Organe mithilfe eines Ultraschallgeräts. So können Abszesse, die sich eventuell schon gebildet haben, erkannt werden. Grundsätzlich ist eine Behandlung mit verschiedenen Antibiotika notwendig, um das Bakterium abzutöten. Diese Behandlung kann über mehrere Wochen notwendig sein. Allerdings sind die in Abszessen abgekapselten Bakterien für Antibiotika meist schwer erreichbar.

Sind zu viele und große Abszesse vorhanden, gibt es oft leider keine andere Möglichkeit mehr, als das Haustier einschläfern zu lassen. Dies erspart dem Tier letztendlich viel Leid und verhindert, dass über Schmierinfektionen von Mensch zu Tier im schlimmsten Fall noch weitere Haustiere angesteckt werden.

So beugen Sie einer Infektion mit Rodentiose vor

Eine Ansteckung lässt sich mit folgenden Maßnahmen verringern: Halter sollten vor dem Freilauf ihrer Haustiere prüfen, ob das Gelände zuvor von Wildkaninchen besucht worden ist oder ein beliebter Platz für Vögel darüber liegt. Schattige Plätze unter Bäumen können durch die dort rastenden Vögel verunreinigt und mit dem Rodentiose auslösenden Bakterium kontaminiert sein.

Weiterhin sollten Neuzugänge nicht direkt in einen Käfig mit bereits vorhandenen Kleintieren gesetzt werden. Es empfiehlt sich immer eine Art Quarantäne, um auszuschließen, dass die Neuankömmlinge ansteckende Krankheiten in sich tragen. Hierfür sollte das neue Tier in einem anderen Käfig und Raum leben, als die anderen Kleintiere. Nach ein paar Tagen ohne Symptome, kann langsam mit der Vergesellschaftung begonnen werden. Bei Meerschweinchen muss diesbezüglich zum Beispiel einiges beachtet werden.

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Quellen

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