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Sauberkeit im Käfig

Tipps gegen den Stallgeruch bei Kleintieren in der Wohnung

Meerschweinchen sitzen in einer Wohnung in ihrem Käfig in einem Häuschen.
Meerschweinchen können auch ganzjährig in der Wohnung gehalten werden – können dabei aber für unangenehme Gerüche sorgen Foto: picture alliance / dpa Themendienst | Andrea Warnecke
Porträtbild Marike Stucke
Freie Autorin

11. Juli 2023, 6:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Für die Haltung von Kleintieren ist kein Garten vorhanden oder die Tiere sind nicht robust genug für den Winter in Mitteleuropa? Das bedeutet nicht, dass die Wohnung permanent nach Hinterlassenschaften von Meerschwein, Kaninchen und Co. riechen muss. PETBOOK gibt Tipps, wie man Stallgeruch vermeiden kann.

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Wer die Wohnung eines Kleintierhalters betritt, dem schlägt gleich ein scharfer Urin- oder genereller Stallgeruch entgegen – ein Vorurteil, was sich hartnäckig hält. Dabei sind beißende Gerüche weder für uns Menschen noch für unsere Kaninchen oder Meerschweinchen schön. Dabei ist der sogenannte „Stallgeruch“ bei Kleintieren in der Wohnung durchaus vermeidbar. Neben der allgemeinen Sauberkeit im Gehege können dabei auch andere Aspekte eine Rolle spielen. Im folgenden Artikel geben wir Tipps, um Gerüche in der Wohnung dauerhaft zu reduzieren.

Sauberkeit gegen Stallgeruch bei Kleintieren ist das A und O

Die Sauberkeit eines Kleintierkäfigs spielt natürlich eine entscheidende Rolle, um unangenehme Gerüche in den Griff zu bekommen. Käfig oder Gehege sollte man regelmäßig reinigen. Dazu gehört auch die Grundreinigung, die spätestens alle ein bis zwei Wochen erfolgt:

  • Hierbei die gesamte Einrichtung des Käfigs und die Einstreu aus dem Gehege entfernen.
  • Die Einstreu fachgerecht entsorgen, die Käfigeinrichtung je nach Material entweder abwaschen (Keramik oder Metall) oder gründlich abbürsten (Holz und Weidengeflecht zum Beispiel).
  • Der Stall selbst wird erst ausgefegt und anschließend mit einem keimhemmenden, aber natürlichen Reinigungsmittel gereinigt. Das kann zum Beispiel verdünnter Essigreiniger sein (allerdings ohne zugesetzte Duftstoffe wie Apfel etc.).
  • Nach der Reinigung sollten Stall und Einrichtung gründlich trocknen, bevor man neues Streu und Stroh einbringt.

Bei größeren Kleintieren wie Kaninchen oder auch Meerschweinchen lohnt sich außerdem das tägliche Entfernen von Kot und Urinstellen. Kaninchen suchen sich in der Regel sogar eine „Toilettenecke“ im Stall, was die tägliche Reinigung um ein Vielfaches leichter macht.

Geruchsbindende Streu gegen Stallgeruch bei Kleintieren

Die Wahl der richtigen Streu ist ein weiterer wichtiger Faktor, um den Stallgeruch zu reduzieren. Es gibt verschiedene Streuarten auf dem Markt, die sich dafür eignen. Heu und Einstreu auf Holzbasis haben sich als besonders effektiv erwiesen, da sie Gerüche binden und absorbieren können. Diese Materialien sollte man regelmäßig auswechseln, um ihre geruchshemmende Wirkung aufrechtzuerhalten.

Eine gute Luftzirkulation ist ebenfalls notwendig, um störende Gerüche zu reduzieren. Es muss sichergestellt sein, dass der Käfig oder das Gehege ausreichend belüftet sind. Dafür sollte man regelmäßig den Raum mit dem Gehege stoßlüften. Dabei sollte der Käfig allerdings keinen Zug abbekommen, damit die Haustiere sich nicht unnötig erkälten. Gerade Meerschweinchen sind anfällig dafür. Andererseits sollte der Stall aber auch nicht in der hintersten Ecke der Wohnung stehen, wo sich die Luft schnell stauen kann.

Freilauf und passende Nahrungsmittel

Eine weitere Möglichkeit, den Stallgeruch zu reduzieren, besteht darin, den Tieren regelmäßig Freilauf in der Wohnung zu ermöglichen. Viele Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen sind auf die zusätzliche Bewegung sogar angewiesen. Abgesehen davon landen so auch ein paar Köttel auf dem Boden und können ganz einfach aufgesammelt werden. Hierfür bietet sich eher Fliesen- oder Holzboden als Teppich an. Letzterer wird zudem gern angenagt.

Die Auswahl der richtigen Nahrungsmittel kann ebenfalls dazu beitragen, den Stallgeruch zu minimieren. Einige Lebensmittel können einen starken Geruch verursachen, der sich auf den Stall überträgt. Dazu gehören zum Beispiel viele Kohlsorten. Aber auch vergammeltes Obst und Gemüse können vor allem im Sommer unangenehme Gerüche im Käfig entwickeln. Auch Frischfutter sollte man deshalb nach einem Tag aus dem Gehege entfernen.

Geruchsabsorber und Tierarztkontrolle

Ein Geheimtipp könnten für Halter von Kleintieren sogenannte Geruchsabsorber sein. Diese sollten in den Räumen, in denen der Käfig steht, aber nur aus rein natürlichen Materialien bestehen. Das können etwa Aktivkohle oder Sedimentgestein sein.

Auch ein regelmäßiger Besuch beim Tierarzt kann den Stallgeruch reduzieren. Denn kranke Tiere können unter Umständen stark riechenden Urin oder auch Kot produzieren (Stichwort Durchfälle). Nahrungsmittelunverträglichkeiten sorgen ebenfalls oft für übel riechende Exkremente. Diese kann ein Tierarzt diagnostizieren.

Fazit: eine gute Hygiene ist und bleibt der wichtigste Faktor gegen unangenehmen Stallgeruch bei der Wohnungshaltung von Kleintieren. Aber wer auch die anderen genannten Tipps beherzigt, schont seine und die Nase seiner Gäste wahrscheinlich noch effektiver.

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Quellen

Themen Kaninchen
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