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Langhaar-Züchtung

Teddyhamster richtig halten und pflegen

Teddyhamster (Freisteller)
Teddyhamster sehen durch ihr langes Fell ganz besonders flauschig aus Foto: sssss1gmel / Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

22. November 2024, 11:35 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Teddyhamster ist besonders auffällig durch sein langes Fell. Allerdings bedeutet es auch einen erhöhten Pflegeaufwand.

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Herkunft

Der Teddyhamster ist eine Zuchtvariante des Goldhamsters, der ursprünglich aus Syrien stammt. Man kennt ihn auch unter dem Namen Angorahamster. Eines seiner größten Verbreitungsgebiete ist die Hochebene von Aleppo an der Grenze zur Türkei. Dort lebt er in langen, höhlenartigen Gängen, die bis zu neun Meter lang und einen Meter tief gegraben werden.

Zunächst hatten alle Goldhamster kürzeres Fell. Die langhaarige Zuchtform entstand Berichten zufolge in den 1970er-Jahren in den USA und fand schnell Anklang in der Heimtierszene.

Aussehen

Teddyhamster werden 12 bis 19 Zentimeter groß und wiegen zwischen 80 und 190 Gramm. Das Fell kann bis zu sechs Zentimeter lang werden und ist am Kopf etwas kürzer als am Körper. Auf dem Rücken teilt es sich zumeist über einen Scheitel. Die Haarpracht der Tiere ist bei Männchen und Weibchen unterschiedlich. Bei Weibchen ist manchmal nur das Fell auf der hinteren Körperhälfte länger, bei Männchen dagegen sehr üppig.

Das Fell kann verschiedene Farben und Scheckungen aufweisen, wobei die typische Hamsteroptik des Wildtypus mit dem goldbraunen Fell im Gesicht am häufigsten gezüchtet wird.

Verhalten

Der Teddyhamster ist nachtaktiv und möchte dann Gänge buddeln und vor allem eins: Laufen. Studien zufolge legen Hamster in einer Nacht etwa zehn Kilometer zurück. Daher sollte man sie am besten in einem Gehege halten, dass ihnen dieses Verhalten erlaubt und ihnen ein Laufrad zur Verfügung stellen.

Teddyhamster sind Einzelgänger und sollten daher ihre Behausung ganz für sich allein haben. Setzt man sie mit Artgenossen zusammen, ist dies mit Stress verbunden und kann zu aggressivem Territorialverhalten führen.

Ernährung

Hamster sind Gemischtköstler. Im Handel erhältliches Grundfutter besteht häufig aus Körnern und Samen, zusammen mit Haferflocken, getrocknetem Gemüse und Kernen. Bei der Auswahl sollte man schauen, dass Protein- und Fettverhältnis stimmen, weil Hamster sonst zu Übergewicht neigen. Ein Fettanteil von fünf Prozent, 15 bis 20 Prozent Protein und zuckerfreie Rezepturen versorgen Hamster optimal.

Täglich sollte man zudem Frischfutter in Form von Gras- und Getreidesorten sowie Gemüse anbieten. Obst sollte als gelegentliche Leckerei verstanden und nur in Maßen gefüttert werden. Bei zu viel Zucker könnten Hamster sonst Diabetes entwickeln.

Etwa alle zwei bis drei Tage steht auch tierisches Eiweiß auf dem Speiseplan von Hamstern. In der Natur erbeuten sie auch Insekten und kleinere Säugetiere. In Heimtierhaltung kann man ihnen ebenfalls Insekten zur Verfügung stellen, oder fettfreien Quark, Ei oder Käse anbieten.

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Richtige Haltung & Pflege

Durch die langen Haare gibt es einen erhöhten Pflegeaufwand beim Teddyhamster. Dies kann jedoch problematisch werden, denn sie sind keine Kontakttiere und schätzen es nicht, gebürstet zu werden. Daran sollte man die Tiere frühzeitig gewöhnen, um Verfilzungen und gesundheitsschädlichen Verschmutzungen des Fells vorzubeugen. Im Notfall muss man verknotetes Fell auch abschneiden.

Will man einem Teddyhamster ein artgerechtes Zuhause bieten, sind handelsübliche Käfige dafür viel zu klein. Das Tier sollte mindestens über ein Gehege mit einem Quadratmeter Grundfläche verfügen, das sich auf mehrere Ebenen verteilt. Daher sollte das Gehege mindestens 70 Zentimeter hoch sein und am besten über drei Ebenen verfügen. Weiterhin ist die Einstreu in der Hamsterbehausung essenziell. Da sie eigentlich das Leben in Höhlen bevorzugen, sollte die Einstreu mindestens 30 Zentimeter hoch eingefüllt werden. Diese sollte aus geeigneter Einstreu, wie Stroh, Heu oder ungebleichten Papierschnipseln bestehen, damit die Tiere ihrem Drang zu buddeln nachgehen können. Sägemehl oder Späne sind dagegen nicht geeignet.

Auch das Schlafhäuschen des Hamsters sollte mit geeignetem Material gefüllt werden, damit er es sich darin gemütlich machen kann. Außerdem legen Hamster gern Futtervorräte in ihrem Schlafhäuschen an, daher sollte es im Idealfall über separate Kammern verfügen, die man zur Not auch reinigen kann. Neben einem stabilen Wasser- und Futternapf benötigt der Hamster auch ein Sandbad, dass am besten mit feinem Chinchilla-Sand ohne grobe Stücke befüllt wird. Möchte man dem Hamster Auslauf außerhalb seines Geheges anbieten, sollte man penibel auf mögliche Gefahrenquellen achten. Spalten zwischen Fußleiste und Wand oder Steckdosen sollten nicht in der Reichweite des Tieres sein. Bei guter Haltung und Pflege können Teddyhamster 2 bis 3,5 Jahre alt werden.

Themen Glossar Hamster
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