
29. März 2025, 8:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
I m Gegensatz zu quirligen Meerschweinchen gelten als Kaninchen ruhige Tiere. Sie kommunizieren vor allem über Körpersprache. Dabei können sie auch mal kratzen, beißen und sogar fauchen. Aber können sie auch schreien? PETBOOK ist einmal der Frage nachgegangen, was es mit dem berüchtigten Todesschrei der Tiere auf sich hat.
Während Hunde bellen und Katzen miauen, wirken Kaninchen auf viele Menschen geradezu lautlos. Doch der Eindruck täuscht: In bestimmten Situationen geben auch sie Laute von sich – wenn auch wesentlich seltener und leiser. In freier Wildbahn haben Wildkaninchen im Laufe der Evolution sich viele Mechanismen angeeignet, um Fressfeinde frühzeitig wahrzunehmen, andere Kaninchen vor ihnen zu warnen und blitzschnell Reißaus zu nehmen. Doch stoßen Kaninchen es tatsächlich auch einen Todesschrei?
Übersicht
Kaninchen kommunizieren vor allem über Körpersprache
Kaninchen kommunizieren intensiv über Körpersprache. Wer diese Zeichen versteht, erkennt die emotionale Verfassung seines Tieres oft besser als durch Geräusche. Ein Kaninchen, das ausgestreckt daliegt, fühlt sich sicher und entspannt. Sind die Ohren angelegt, signalisiert das Tier Angst oder Stress – es sollte dann nicht angefasst werden.
Wenn ein Kaninchen einen Menschen oder Artgenossen anstupst, fordert es zum Spiel auf oder bittet um ein Leckerli. Das Ablecken der Hand ist ein Zeichen von Zuneigung: „Ich mag dich!“. Allerdings ist dieses Verhalten bei einzeln gehaltenen Tieren auch ein Hinweis auf Einsamkeit – in solchen Fällen sollte dringend ein Partnertier angeschafft werden.
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Alles andere als stumm
Wenn man Kinder fragt, wie macht die Katze oder der Hund, bekommt man schnell eine Antwort. Doch fragen Sie die Kleinen mal, wie das Kaninchen macht. Clevere Kids, wackeln hier vielleicht noch mit der Nase. Dabei geben auch Kaninchen – in bestimmten Situationen – durchaus hörbare Laute von sich.
Besonders Jungtiere fiepen häufig, etwa wenn sie hungrig sind oder ihre Mutter suchen. Auch erwachsene Kaninchen können beim Spiel mit Artgenossen fiepen, beispielsweise, wenn ein dominanter Partner ein unterlegenes Tier jagt und Letzteres versucht, ihn durch Fiepen zu besänftigen.
Schwangere oder scheinträchtige Kaninchen neigen dazu, ihre Artgenossen anzufauchen oder anzuknurren – besonders wenn sie sich gestört fühlen. Diese Laute treten auch auf, wenn sich die Tiere durch Menschen bedrängt fühlen. Auch bei Revierstreitigkeiten unter Kaninchen kann man diese Geräusche hören.
Gibt es den Todesschrei bei Kaninchen?
So leise die Tiere im Alltag auch sind – in extremen Ausnahmesituationen können sie schreien. Der sogenannte Todesschrei von Kaninchen ist laut, schrill und durchdringend. Er tritt auf, wenn das Tier in Todesangst gerät, etwa wenn ein Wildkaninchen von einem Raubtier wie einem Fuchs oder Greifvogel gepackt wird.
In der Heimtierhaltung ist dieser Schrei zum Glück selten zu hören. Dennoch kann er auftreten, wenn ein Kaninchen sich extrem erschreckt – etwa durch plötzliche Bewegungen, laute Geräusche oder ein Tier, das sich seinem Käfig bedrohlich nähert.

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Schmerz als Auslöser
Der Todesschrei ist bei Kaninchen nicht ausschließlich ein Ausdruck von Angst. Auch starke Schmerzen können ihn auslösen. Wenn ein Kaninchen plötzlich und ohne ersichtlichen Grund schreit, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Denn in solchen Fällen steckt meist ein ernster gesundheitlicher Notfall dahinter.
Kaninchen sind äußerst schreckhafte Tiere – in Situationen extremen Stresses kann es sogar zu einem Herzinfarkt kommen, der zum plötzlichen Tod führt. Umso wichtiger ist es, ihre Körpersprache zu kennen, stressreiche Situationen zu vermeiden und bei ungewöhnlichem Verhalten sofort zu reagieren.