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4. Februar 2025, 10:35 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn der Hamster auf einmal starken Durchfall hat und lethargisch im Käfig liegt, sollte man schnell handeln. Hinter diesem Verhalten kann die Nassschwanzkrankheit stecken, die unbehandelt tödlich enden kann.
Die Nassschwanzkrankheit ist eine der gefährlichsten Erkrankungen, die Hamster befallen können. Sie ist hochansteckend, verläuft oft tödlich und betrifft vor allem junge Zwerghamster und Goldhamster. PETBOOK erklärt alles über die Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung der ernst zu nehmenden Krankheit.
Was ist die Nassschwanzkrankheit?
Bei der Nassschwanzkrankheit – auch als Wet Tail Disease bezeichnet – handelt es sich um eine bakterielle Infektion des Magen-Darm-Trakts bei Hamstern, die zu starkem Durchfall führt. Der Name stammt von einem der auffälligsten Symptome: der nasse, verschmutzte Schwanzbereich des betroffenen Hamsters. Meistens wird die Krankheit durch das Bakterium Lawsonia intracellularis verursacht, kann aber auch durch andere Erreger oder Stressfaktoren begünstigt werden.1
Ursachen
Die Nassschwanzkrankheit befällt überwiegend junge Hamster. Zu den Hauptursachen der Erkrankung gehört vor allem Stress. Etwa durch plötzliche Veränderungen, wie ein neuer Käfig oder ein Transport. Auch die zu frühe Trennung von der Mutter kann zur Erkrankung führen. Doch auch andere Faktoren wie falsche Ernährung und mangelnde Hygiene spielen eine Rolle. So kann eine unausgewogene oder verdorbene Nahrung die Darmflora stören und ein unsauberer Käfig das Wachstum von Krankheitserregern fördern.
Symptome
Die Krankheit entwickelt sich oft innerhalb weniger Tage und äußert sich durch folgende Symptome:
- wässriger, übelriechender Durchfall
- nasser, verschmutzter After- und Schwanzbereich
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Lethargie und gekrümmte Körperhaltung
- Struppiges, ungepflegtes Fell
- Dehydrierung (eingefallene Augen und trockene Haut)
Wenn Sie eines dieser Symptome bei Ihrem Hamster bemerken, sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Ein unbehandelter Hamster kann innerhalb weniger Tage an den Folgen der Krankheit sterben.2
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Behandlung der Nassschwanzkrankheit
Beim Verdacht auf die Nassschwanzkrankheit muss unbedingt schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden, da die verursachte Dehydrierung lebensbedrohlich für den Hamster ist.
In der Regel verschreibt der Veterinär ein Antibiotikum und ein Mittel gegen Durchfall. In schweren Fällen kann auch eine Flüssigkeitszufuhr per Spritze notwendig sein.
Einige Erste-Hilfe-Maßnahmen können auch direkt von Ihnen durchgeführt werden. Dazu gehört zum einen die Isolierung des Hamsters bei Mehrhaltung, um eine Ansteckung der anderen Tiere zu verhindern, zum anderen das Anbieten von frischem Wasser mithilfe einer Pipette, um dem hohen Flüssigkeitsverlust entgegenzuwirken. Auch sollte man auf das Füttern von Frischfutter und fetthaltiger Nahrung wie etwa Nüsse verzichten und lieber zu Päppelfutter greifen. Nach einer erfolgreichen Behandlung ist es wichtig, das Gehege gründlich zu reinigen und zu desinfizieren, um eine erneute Ansteckung zu verhindern.3
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Wie hoch sind die Überlebenschancen?
Die Nassschwanzkrankheit ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Aufgrund der schnellen Dehydrierung des Hamsters erfordert sie schnelles Handeln. Bei früh einsetzender Behandlung stehen die Überlebenschancen bei etwa 50 Prozent. Bei einem schnellen Krankheitsverlauf ist eine Heilung aber oft nicht möglich. Dennoch sollte eine Behandlung immer erfolgen, da es doch Hamster gibt, die diese Krankheit überleben können.