
2. April 2023, 10:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Dunkle Knopfaugen, kleine Pfoten und dicke Backen: Hamster sehen einfach niedlich aus und sind bei Kleintierfreunden überaus beliebt. Neben dem bekannten Goldhamster werden auch noch andere Arten als Haustiere gehalten, etwa der Dsungarische Zwerghamster, der Chinesische Streifenhamster und der Roborowski-Zwerghamster. Da alle Hamster nachtaktive Einzelgänger sind, brauchen sie ein artgerechtes Gehege, das ihnen viel Abwechslung bietet. Wie sieht das perfekte Nagerheim aus?
Der ideale Standort für den Hamsterkäfig ist ruhig, trocken und zugluftfrei. Die Raumtemperatur sollte nicht unter 15 Grad sinken, da das Tier ansonsten in Kältestarre verfallen kann. Da Hamster erst abends munter werden, sollte der Käfig eher nicht im Schlafzimmer stehen. Denn der kleine Nager kann beim Buddeln in der Einstreu und beim Training im Laufrad durchaus Geräusche verursachen – auch wenn er selbst eher selten Laute wie Quieken, Kreischen und Fauchen von sich gibt. Diese Drohgeräusche sind normalerweise nur zu hören, wenn sich der Hamster angegriffen fühlt oder Angst hat. PETBOOK erklärt, wie Sie Ihr Hamstergehege artgerecht einrichten.
Übersicht
Wie groß muss ein Hamstergehege mindestens sein?
Der Deutsche Tierschutzbund warnt: Die meisten im Handel angebotenen Hamsterkäfige sind viel zu klein. Die bewegungsfreudigen Tiere sollten eine Grundfläche von mindestens einem Quadratmeter zur Verfügung haben, um sich im artgerechten Hamstergehege so richtig austoben zu können. Idealerweise ist das Hamsterheim mindestens 70 Zentimeter hoch, sodass darin mehrere, durch Rampen und Stege verbundene Ebenen Platz finden.
Der Boden wird mit einer dicken Schicht Kleintierstreu bedeckt, damit der Hamster darin nach Herzenslust graben kann. Dafür sollte die Plastikwanne des Metallgitterkäfigs mindestens 30 Zentimeter hoch sein. Alternativ kann ein großes Aquarium oder Terrarium als Hamsterkäfig dienen, sofern dieses über eine ausreichende Luftzirkulation verfügt. Ansonsten droht Schimmelbildung.
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Welcher Hamsterkäfig ist artgerecht?
Zu einem artgerechten Gehege gehört natürlich auch die richtige Ausstattung. Da Hamster tagsüber schlafen, brauchen sie ein gemütliches Häuschen, in das sie sich zurückziehen können. Dieses polstert der kleine Nager gerne mit Heu, Stroh oder Papiertaschentuchschnipseln aus. Vom Kauf der im Handel angebotenen synthetischen Hamsterwatte rät der Deutsche Tierschutzbund ab.
Ein Hamstergehege, das artgerecht ist, sollte aus natürlichem Material wie unbehandeltem Holz oder Baumrinde bestehen. Gegenstände aus Plastik haben nichts im Hamsterkäfig verloren – weder Häuschen, noch Laufräder oder Röhren. Stattdessen sollten Hamsterhalter ihrem Liebling viele Spiel- und Versteckmöglichkeiten aus Holz, Kork, Ton oder anderen Naturmaterialien anbieten, die der Kleine bedenkenlos anknabbern kann. Beliebt sind etwa Zweige von ungespritzten Obstbäumen, Holzleitern und -brücken, Papprollen sowie Ziegelsteine, die als Ausguck genutzt werden.

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Vorsicht vor tierschutzwidrigem Spielzeug
Damit der Hamster im Käfig seinen Bewegungsdrang befriedigen kann, braucht er ein hölzernes Laufrad. Dieses muss nicht nur standfest sein, sondern auch groß genug, damit sich der Rücken des Nagers darin nicht ungünstig verbiegt. Die Lauffläche sollte durchgängig sein, damit der Hamster mit seinen Pfoten nicht zwischen den Sprossen hängen bleibt. Spielzeug, aus dem sich das Tier nicht selbstständig befreien kann, gilt als tierschutzwidrig. Dies ist beispielsweise bei Hamsterkugeln und Hamsterautos der Fall.
Stattdessen sollten Hamsterhalter ihrem Tier ein Sandbad aus Keramik oder Glas anbieten, das mit speziellem Nager- bzw. Chinchilla-Sand gefüllt wird. Hamster nutzen das Sandbad nämlich nicht nur Fellpflege, sondern auch zum Buddeln. Ein stabiler Futter- und Wassernapf bzw. eine Nippeltränke zum Aufhängen runden die artgerechte Ausstattung des Hamsterheims ab.
Quellen
- Tierschutzbund.de, „Die Haltung von Goldhamstern“ (aufgerufen am 30.03.2023)
- Bundestierärztekammer.de, „Die vier Hamster-Irrtümer: Tipps für Tierhalter von der Bundestierärztekammer“ (aufgerufen am 30.03.2023)
- Tierschutzbund.de, „Tierschutzwidriges Zubehör und Spielzeug“ (aufgerufen am 30.03.2023)