
15. Juli 2023, 16:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mai und Juni sind für Honigbienen die Hochzeit des Jahres. Danach schrumpfen die Völker zahlenmäßig und bereiten sich auf den Winter vor. Doch Ende Juli sinkt das Nahrungsangebot in unserer Landschaft drastisch. Mit diesen Pflanzen können Sie die Tiere bis weit in den Herbst hinein versorgen.
Während wir im Juli den Sommer genießen, denken Honigbienen schon an den Winter. Denn ihre Hochzeit ist nun vorbei. Ab Juli beginnen die ersten Wintervorbereitungen. Hierzulande müssen Honigbienen immerhin mehrere Monate lang die kalte Jahreszeit in ihren Beuten, wie Imker die Behausungen der Insekten nennen, überstehen. Dafür benötigen sie im Schnitt 15 Kilogramm Honig. Allein für 500 Gramm müssen Bienen nach Angaben des Deutschen Imkerbundes e. V. etwa zwei Millionen Blüten anfliegen. Doch ab Ende Juli sinkt das Nahrungsangebot oft drastisch. Die letzte große Tracht ist die Linde. Danach sind die Bestäuber auf ein möglichst vielfältiges Nahrungsangebot angewiesen. Mit den folgenden Pflanzen können Sie Bienen bei der Vorbereitung auf den Winter helfen.
Gefüllte Blüten bieten keine Nahrung
Nicht jede Blume ist etwas für Bienen. Denn einige bieten gar keine Pollen als Nahrung an. Andere wiederum haben welche, verstecken sie aber hinter dichten Blütenblättern, durch die Bienen nicht kriechen können. Außerdem sind laut dem Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) bei gefüllten Blüten die nektarproduzierenden Organe oft zurückgebildet.
Daher raten die Experten zu Pflanzen mit ungefüllten Blüten für Bienen in Kästen auf Balkon und Terrasse sowie in Gartenbeeten. Erkennen kann man sie leicht: Ungefüllte Blüten sind nicht dicht geschlossen, sondern die Staubgefäße in der Mitte liegen frei und sind entsprechend sichtbar.
Zu den wenig bienenfreundlichen gefüllten Blüten zählen etwa gefüllte Pfingstrosen sowie Bauern-Hortensien, deren große farbige Bälle nur Scheinblüten sind und die eigentlichen Blüten abschirmen. Steril sind die meisten Forsythien.
Auch interessant: Bienen halten – das braucht man für den Einstieg in die Imkerei
An den Herbst denken
Wild- und Honigbienen brauchen darüber hinaus Blüten, die nicht nur vom Frühjahr bis zum Hochsommer blühen. Gerade zu den Randzeiten, wenn die Blütenfülle insgesamt abnimmt, sollten Gartenbesitzer noch ein paar Pflanzen im Beet anbieten, die spät auch noch Knospen öffnen.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft empfiehlt diese Pflanzen mit herbstlicher Blüte für Bienen:
- Aster: August bis November
- Besenheide: August bis Oktober
- Dahlie: Juli bis Oktober
- Gänseblümchen: März bis Oktober
- Kapuzinerkresse: Juli bis Oktober
- Kronbart: August bis Oktober
- Löwenzahn: Mai bis Oktober
- Natternkopf: Mai bis Oktober
- Patagonisches Eisenkraut: Juli bis Oktober
- Rosen, ungefüllt: Mai bis Oktober
- Rudbeckie: Juli bis Oktober
- Sonnenbraut: Juli bis Oktober
- Thymian: Mai bis Oktober
- Virginiamalve: August bis Oktober

Bienenhaltung Imker werden? Warum viele Einsteiger das Hobby unterschätzen

Insekten auf Wohnungssuche Bienenschwarm im Garten? Imkerin erklärt, was Sie jetzt tun sollten

Gestörte Winterruhe Warum warme Winter eine Gefahr für Bienen sind
Bienen auf keinen Fall mit Zucker oder Honig füttern!
So manch einer denkt sich vielleicht, warum die Tiere mühsam an Blüten sammeln sollten. Statt Pflanzen für Bienen könnte man doch auch Futterstellen anbieten – so wie für Vögel, aber eben mit Zuckerwasser oder Honig. Das sollte man auf keinen Fall tun! Das Zuckerwasser kann viele Bienen auf einmal anlocken. Zudem kann es – falsch angemischt – Hefepilze enthalten, die dann auch in den Honig, den der Imker vielleicht noch ernten möchte, übergehen.
Das Füttern mit Honig ist sogar absolutes Tabu! Denn in vielen Supermarkthonigen sind Sporen der Amerikanischen Faulbrut enthalten. Diese sind für Menschen ungefährlich, bei Honigbienen können sie jedoch die Faulbrut auslösen – eine anzeigepflichtige und oft tödliche Seuche. Wird die amerikanische Faulbrut an einem Bienenstand nachgewiesen, müssen oft alle betroffenen Völker abgetötet werden.
Mit Material der dpa