18. September 2022, 9:17 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Gackernde Hühner beobachten und täglich frische Eier einsammeln: Immer mehr Menschen erfüllen sich den Traum von der privaten Hühnerhaltung. Was die klugen Vögel zum Glücklichsein brauchen und was Hühner-Neulinge sonst noch wissen sollten.
Angesichts der Eierverbrauchs, den manche Haushalte haben, scheint der Gedanke, selbst Hühner im Garten zu halten, gar nicht so abwegig. Tatsächlich gibt es auch abseits der Selbstversorgung einige gute Gründe dafür, sich die Nutz- und Haustiere zuzulegen – vorausgesetzt natürlich, eine artgerechte Haltung kann gewährleistet werden.
Übersicht
- Gute Gründe für eine eigene Hühnerschar
- Muss man Hühner anmelden?
- Wichtige Fragen, bevor man sich Hühner zulegt
- Hühner im Garten halten: Worauf man bei der Auswahl achten sollte
- Wie viele Hühner sollte man halten?
- Der perfekte Hühnerstall
- Wie viel Auslauf brauchen Hühner?
- Hühner im Garten halten: Welches Futter ist das richtige?
- Die richtige Pflege für gesunde Hühner
- Wie alt werden Hühner?
- Gibt es eine verpflichtende Impfung?
- Quellen
Gute Gründe für eine eigene Hühnerschar
Tägliche frische Eier – regional und nachhaltig
Hühner im Garten zu halten, liegt im Trend. Sogar in kleinen Stadtgärten ist immer öfter ein fröhliches Gurren und Gackern zu hören. Dass viele Tierfreunde ihr Herz an die vorwitzigen Federbällchen verloren haben, ist nicht überraschend. Schließlich gelten die Tiere als pflegeleicht und kinderlieb. Und natürlich versorgen sie ihre Halter eben täglich mit frischen Eiern. Regionaler und nachhaltiger geht es kaum!
Natürliche Schädlingsbeseitigung und Düngung
Hühner sind genügsame Allesfresser, die gerne in Küchen- und Gartenabfällen picken, aber auch die Schneckenplage im Garten dezimieren. Ihre Ausscheidungen können als wertvoller Dünger dienen.
Hühner sind gesellig
Für Kinder ist der Umgang mit Hühnern besonders spannend und lehrreich, können sie dabei doch jede Menge über die Natur erfahren. Die geselligen Tiere zu beobachten, macht aber nicht nur den Kleinen Freude: Die ausgefeilte Körpersprache, wie etwa das Flügelklatschen, sowie ihre vielfältigen Lautäußerungen sind unglaublich faszinierend.
Muss man Hühner anmelden?
Wer Hühner als Haustiere besitzt, muss sich nicht nur ans Tierschutzgesetz halten und ihnen beispielsweise eine artgerechte Unterbringung bieten, sondern sie auch beim örtlichen Veterinäramt angemelden.
Wichtige Fragen, bevor man sich Hühner zulegt
Bevor die Hühnerschar einziehen kann, sollten sich die künftigen Hobbyhalter einige wichtige Fragen stellen:
- Gibt es relevante Allergien bei Familienmitgliedern, etwa gegen Staub oder bestimmte Futtermittel?
- Kann genügend Zeit für die Versorgung der Tiere aufgebracht werden – ein ganzes Hühnerleben lang?
- Wer kümmert sich während der Urlaubszeit um die Vögel?
Hühner im Garten halten: Worauf man bei der Auswahl achten sollte
Sind alle Fragen geklärt, geht es an die Auswahl der passenden Tiere: Es gibt kleine und große Rassen; solche, die bevorzugt als Legehennen gehalten werden und solche, die eher der Fleischproduktion dienen. Beliebt sind beispielsweise die ostasiatischen Seidenhühner mit ihrem fellartigen Gefieder und die südamerikanischen Araucanas, die grüne Eier legen.
Nicht nur auf Geflügelausstellungen können Interessenten Hühner kaufen. Auch Tierheime und private Tierschutzorganisationen suchen immer wieder ein artgerechtes Zuhause für herrenlose Hennen und Hähne. Manchmal hat auch der Bauer nebenan Tiere abzugeben – beispielsweise alternde Legehennen, deren Haltung sich für den Landwirt nicht mehr lohnt. Egal, woher sie stammen: Wichtig ist, dass die Hühner gesund und frei von Ungeziefer sind. Gewusst? Es ist möglich, die Hühnerhaltung im Garten erst einmal auszutesten. Verschiedene Anbieter vermieten Hühner an neugierige Tierfreunde – teilweise sogar inklusive Stall und Zubehör.
Wie viele Hühner sollte man halten?
Hühner sind soziale Tiere, die nicht allein gehalten werden sollten. Am wohlsten fühlen sie sich, wenn mehrere Hennen mit einem Hahn zusammenleben dürfen. Wer vorhat, sich mit Eiern selbst zu versorgen, sollte sich pro Haushaltsmitglied etwa ein Huhn anschaffen.
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Der perfekte Hühnerstall
Der Stall sollte überdacht sein und über einen angrenzenden Auslauf verfügen. Hier sollten die Vögel ausgiebig scharren – und dabei den Garten umgraben – dürfen. Handwerklich Begabte können das Hühnerheim selbst zusammenzimmern, alle anderen finden Bausätze und fertig montierte Ställe im Zoofachhandel. Zur Grundausstattung eines jeden Hühnerstalls zählen Sitzstangen sowie Futter- und Wasserspender, die jederzeit und von allen Seiten zugänglich sein müssen.
Als Einstreu eignen sich Sand und Holzspäne, aber auch Papierschnipsel und Stroh. Erde, Mulch und trockenes Laub können beigemischt werden. Damit die Tiere ihrem natürlichen Bedürfnis nachkommen und nach Herzenslust scharren können, sollte der Boden mindestens fünf Zentimeter tief eingestreut werden.
Wie viel Auslauf brauchen Hühner?
Pro Vogel sollten etwa zehn Quadratmeter Auslauffläche eingeplant werden. Die Tiere benötigen sowohl sonnige als auch schattige Plätzchen, um sich wohlzufühlen. Auch der Untergrund ist wichtig: Neben der begehrten Scharrfläche sollten ein Staubbad und eine Wasserfläche zur Verfügung stehen.
Hühner im Garten halten: Welches Futter ist das richtige?
Auf dem Speiseplan der Tiere stehen neben frischem Obst und Gemüse auch Schrot und Muschelkalk. Dazu kommt ihre tägliche Körnerration. Idealerweise finden die Hühner zudem ausreichend Nahrung im Auslauf: Insekten, Weichtiere und sonstiges Grün wie etwa Rasen.
Die richtige Pflege für gesunde Hühner
Der Hühnerstall und der Auslauf müssen regelmäßig von Kot und Futterresten befreit werden. Mehrmals im Jahr ist zudem Großputz angesagt. Dann wird das gesamte Hühnerhaus grundgereinigt: Futterspender und Tränken müssen heiß ausgespült werden und der leer geräumte Stall wird mit dem Wasserschlauch oder dem Hochdruckreiniger abgespritzt.
Wie alt werden Hühner?
Hühner sind relativ robuste Tiere und können bei guter Haltung fünf bis zehn Jahre alt werden. Bei sehr guter Haltung sogar noch älter.
Gibt es eine verpflichtende Impfung?
Ja, Hühner müssen verpflichtend gegen die Newcastle-Krankheit geimpft werden. Das geschieht beim Tierarzt. Hühnerhalter sollten idealerweise einen Spezialisten für Geflügel aufsuchen, der die Tiere auch im Falle von Erkrankungen und Verletzungen behandeln kann.
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Quellen
- Esther Schmidt: „Hühner Basics“ (GU, 2018)
- Hühner-Haltung.de, „Anfängerwissen zur Hühnerhaltung“ (aufgerufen am 27.7.2022)
- Eierschachteln.de, „Hühnerhaltung für Anfänger: Diese Basics braucht du wirklich!“ (aufgerufen am 27.7.2022)
- Peta, „Hühner halten im Garten: Die besten Tipps für Anfänger“ (aufgerufen am 27.7.2022)