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Bekannte Weihnachtssymbolik

Wie der Mythos entstand, dass Rentiere den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehen

Rentiere sind die einzige domestizierte Hirschart und werden schon seit Jahrhunderten als Nutztiere gehalten.
Rentiere sind die einzige domestizierte Hirschart und werden schon seit Jahrhunderten als Nutztiere gehalten. Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

1. Dezember 2023, 6:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Dieses Bild gehört zu Weihnachten wie Adventskranz oder Tannenbaum: Der Weihnachtsmann im Schlitten, den Rentiere über den Himmel ziehen. Aber warum eigentlich keine Pferde? PETBOOK ist dem auf die Spur gegangen.

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Ob auf Geschenkpapier oder Weihnachtspullis, auf Tassen oder Fensterbildern: Der dickbäuchige Santa Claus und seine fliegenden Rentiere sind zu Weihnachten allgegenwärtig. Aber warum ziehen nicht Pferde den Schlitten des Weihnachtsmanns, sondern Hirsche? Denn zu dieser Tierfamilie gehören Rentiere. PETBOOK ist der Sache auf den Grund gegangen und erklärt, woher das Bild vom Weihnachtsmann, dessen Schlitten Rentiere ziehen, kommt.

Rentiere sind die einzige domestizierte Hirschart

Rentiere sind im Norden Amerikas und Eurasiens zu Hause sowie auf Grönland und einigen arktischen Inseln. Als Herdentiere leben sie in großen Gemeinschaften zusammen und wandern gemeinsam umher. Fliegen können sie natürlich nicht. Woher kommt also das Bild von Rentieren, die den Schlitten des Weihnachtsmanns mitsamt seinen Geschenken über das Firmament ziehen? 

Dass Rentiere und nicht etwa Rothirsche oder Rehe zu den Zugtieren des Weihnachtsmanns avancierten, hat einen Grund: Das Ren ist die Einzige domestizierte Hirschart. So wird es schon seit Jahrtausenden von verschiedenen nordischen Völkern wie den Samen als Nutztier gehalten. Noch heute ist die Rentierwirtschaft in Ländern wie Lappland und Sibirien weitverbreitet. Die Menschen nutzen das Ren als Lasten-, Reit- und Zugtier und verwenden seine Milch sowie sein Fell. 

Ein Gedicht brachte die Rentiere ins Spiel

Die Erzählung vom Weihnachtsmann, der am Nordpol lebt und von dort aus die Kinder der Welt am Weihnachtsabend besucht, stammt aus den USA und Kanada. Dort wurde Anfang des 19. Jahrhunderts das Gedicht „Als der Nikolaus kam“ (auf Englisch: „A Visit from St. Nicholas“) veröffentlicht, das den Weihnachtsmann erstmals mit Rentieren in Verbindung brachte. Im Jahr 1939 erschien dann das Malbuch „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“, das zur Vorlage des gleichnamigen Weihnachtslieds wurde.

Während in Clement Clarke Moores Gedicht „Als der Nikolaus kam“ noch acht Rentiere den Schlitten von Santa Claus ziehen, sind es in „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“ neun. Der rotnasige Rudolph ist das neunte Rentier, das ganz vorn an den Schlitten gespannt wird, um mit seiner leuchtenden Nase den Weg durch die dunkle Nacht zu weisen. Die anderen Rentiere heißen übrigens Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Dunder und Blixem.

Das Weihnachtslied „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“ kennt heute wahrscheinlich jedes Kind. Es erschien erstmals 1949, aufgenommen vom amerikanischen Countrysänger Gene Autry. Aufgrund des großen Erfolgs wurden zahlreiche Coverversionen veröffentlicht, u. a. von Bing Crosby, Dean Martin und Helene Fischer. Und natürlich gibt es auch mehrere Bücher und Filme, die Rudolphs Geschichte erzählen.  

Wieso ausgerechnet Rentiere?

Doch wie kam es nun genau dazu, dass der Weihnachtsmann gerade Rentiere vor seinen Schlitten spannt – und nicht etwa Pferde? Dazu gibt es verschiedene Theorien. Einerseits sind Rentiere, wie bereits erwähnt, beliebte Nutztiere in der Polarregion. Da erscheint es naheliegend, dem wohl berühmtesten Bewohner des Nordpols Rentiere als vierbeinige Gehilfen zur Seite zu stellen.  

Ein anderer Erklärungsansatz nennt die Verehrung des großen Rentier-Geistes verschiedener nordostsibirischer Stämme als Grundlage für Santas Rentiere. Offenbar versetzten sich Schamanen mithilfe von Fliegenpilzen in eine Art Trancezustand, um mit dem Rentier-Geist zu kommunizieren. Sie schwebten (geistig) durch das Rauchabzugsloch ihrer Hütte und brachten von ihrer Reise Lieder und Geschichten mit. Jemand, der durch den Kamin kommt und Geschenke verteilt – das ist schon sehr nah dran an der Erzählung vom Weihnachtsmann und seinen Rentieren, oder? 

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Quellen

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