4. Februar 2023, 7:04 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der Ara braucht dringend mehr Aufmerksamkeit, denn der Lebensraum des bunten Vogels ist in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft. Daher wählte ihn die gleichnamige Kampagne jetzt zum „Zootier des Jahres“.
Das Zootier des Jahres 2023 lebt in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Insgesamt gibt es acht Ara-Gattungen und dementsprechend vielfältig treten die großen Papageien in Erscheinung. Besonders bekannt sind der Hellrote Ara und der Gelbbrust-Ara. Von insgesamt 19 Ara-Arten sind mehr als die Hälfte bedroht oder gefährdet, drei Arten gibt es bereits gar nicht mehr, wie die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) am Montag im Wuppertaler Zoo mitteilte.
Die Lebensräume der Aras in Bolivien und Ecuador würden durch die Landwirtschaft zerstört, da sie bestimmte Bäume zum Brüten, sowie bestimmte Nahrung benötigten, mahnte Viktoria Michel, Koordinatorin vom Zootier des Jahres, in Wuppertal. Ihre Wälder fallen Viehweiden zum Opfer und die für Aras überlebenswichtigen Brut- und Futterbäume werden für die Holzgewinnung verwendet. Die verbliebenen Habitate der Aras sind mittlerweile so klein, dass bereits ein einziger Waldbrand eine ganze Population und bei stark bedrohten Aras sogar eine ganze Art ausrotten könnte.
Auch interessant: Der Gartenschläfer ist das Wildtier des Jahres 2023
Überblick 6 besonders beliebte Papageien, die man als Haustiere halten kann
80 Jahre und mehr Darum werden Papageien so alt
Aus Südamerika Gelbbrustara – richtige Haltung und Pflege des anspruchsvollen Papageis
Wilderei ist Hauptgrund für den Rückgang des Aras
Einer der Hauptgründe für den dramatischen Rückgang vieler Ara-Arten sei die Wilderei. Das teilt die Kampange Zootier des Jahres auf ihrer Web-Seite mit. Aras seien nicht nur beliebte Haustiere, die Papageien würden auch wegen ihrer Federn, als sportliche Herausforderung oder als Ernteschädlinge gejagt. Der Verkauf der Vögel bringe den Wilderern gutes Geld ein.
https://oembed/petbook/affiliate/0291ad95f912a9339c218d4c43f081db74a15da5fe73f81607fff27afb12344a/5cfe814a-868f-47cf-a245-7ec02dfaf9cd/embed
Dazu kommt, dass Aras eine sehr niedrige Fortpflanzungsrate mit nur etwa zwei Eiern alle zwei Jahre haben. Der Direktor des Wuppertaler Zoos, Arne Lawrenz, sagte, das Ziel sei es jetzt, künftig pro Jahr 50 bis 100 Aras in Brasilien auszuwildern. Auch Nordrhein-Westfalens Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) war im Wuppertaler Zoo und betonte die große Bedeutung des Erhalts bedrohter Tierarten.
Die „Zootier des Jahres“-Kampagne hat vor allem den Einsatz für gefährdete Tierarten zum Ziel, die noch nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Das Zootier des Jahres wird bereits seit 2016 im Rahmen der Artenschutzkampagne gekürt. Im vergangenen Jahr machte das Pustelschwein das Rennen, zuvor waren es schon das Krokodil oder auch der mit dem Ara verwandte Beo.
Mit Material der dpa