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Ausnahmezustand

Großbrände bei Los Angeles – wie Tiere vor den Flammen gerettet werden

Das Feuer in Los Angeles bedroht auch viele Tiere. Einige konnten gerettet werden.
Das Feuer in Los Angeles bedroht auch viele Tiere. Einige konnten gerettet werden. Foto: Getty Images / picture alliance / Anadolu | Tayfun Coskun (Kreis)
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

15. Januar 2025, 15:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Seit fast einer Woche wüten in und um Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien verheerende Waldbrände. Über 180.000 Einwohner waren gezwungen, ihre Häuser zu verlassen – und teilweise auch ihre Tiere. Doch dank des Einsatzes Freiwilliger und Tierschutzorganisationen konnten viele von ihnen gerettet werden.

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Seit Tagen wüten in Los Angeles die Flammen. Hunderttausende mussten bereits evakuiert werden. Viele nahmen dabei auch ihre Haustiere wie Hunde und Katzen mit. Doch vor allem Nutztiere blieben zurück. In kurzer Zeit bildete sich jedoch ein Netzwerk aus Freiwilligen, die bereit waren, in die Brandzone einzudringen und ihr eigenes Leben zu riskieren, um Haustiere und Vieh in Not zu retten.

Vor allem in den ländlichen Regionen Los Angeles County waren dutzende Tiere in Gefahr, darunter Pferde, Ziegen, Schweine, Hühner und sogar Emus, wie die britische Tageszeitung „The Guardian“ berichtet. Denn die Evakuierung von Nutztieren ist nicht einfach. Zunächst benötigt man große Anhänger für den Transport. Doch die größte Hürde ist, die Tiere erst einmal einzufangen. Denn durch die sich nähernden Brände und den starken Wind entsteht bei Tieren schnell Panik.

In einigen Gegenden kamen die Brände so schnell, dass die Menschen keine Chance hatten, ihre Tiere unter den chaotischen Bedingungen rechtzeitig auf einen Transporter zu verfrachten. Manche entschieden sich daher, ihre Pferde über die steilen Straßen zu führen. So berichtet „The Guardian“ von einem Mann, der ein Pferd und einen kleinen Esel mit dem Motorrad durch das Niederbrennen der Berge eskortierte, kurz bevor seine Ranch in Schutt und Asche gelegt wurde. Doch nicht alle hatten Glück.

„Gleich in der ersten Nacht gab es einen Aufruf für 40 Pferde – 32 von ihnen kamen um“, erzählt Austin Muhs im Artikel der britischen Tageszeitung. Muhs ist ein Einheimischer aus Santa Monica, der in den letzten Jahren ein Netzwerk zur Evakuierung von Tieren aus Katastrophengebieten aufgebaut hat. „Als wir dort ankamen, war es schon zu spät.“ Die Pferde waren in Gehegen eingesperrt worden und konnten nicht mehr fliehen. Trotzdem gelang es Muhs Team mit einem Anhänger, viele andere Tiere aus der Gefahrenzone zu retten.

Ein „historischer Moment“

Doch wohin mit den ganzen Tieren? Das Land ihrer Besitzer steht in Flammen und viele befinden sich in den Evakuierungszentren. Daher haben einige Tierschutzorganisationen wie die Pasadena Humane Society Notunterkünfte eingerichtet. Normalerweise werden hier herrenlose Haustiere wie Hunde und Katzen aufgenommen und vermittelt. Die Einrichtung nimmt aber auch verletzte Wildtiere auf.

Zeitweise kommen dort nun auch die aus dem Feuer geretteten Tiere aus Los Angeles unter, wie der Fernsehsender NBC News berichtet. Aber auch Haustiere, deren Besitzer sie nicht mit in die Evakuierungszentren nehmen konnten, wurden aufgenommen. Denn nicht überall sind Tiere erlaubt. Manche müssen wegen Verletzungen behandelt werden. Bisher habe die Organisation über 400 Tiere aufgenommen und musste niemanden abweisen, der einen Platz für sein Haustier suchte.

„Wir haben einige Tiere aufgenommen, die in der Nähe der Brandbereiche streunend gefunden wurden, die mit Verbrennungen, versengten Pfoten, versengten Schnurrhaaren und Dehydrierung hereingekommen sind“, zitiert der Fersehsender Dia DuVernet, Präsident und CEO von Pasadena Humane. Kevin McManus, Pressesprecher von Pasadena Humane, erklärt in einem Video von „The Guardian“, dass glücklicherweise ein Team aus Spezialisten vor Ort ist, das die Tiere versorgen kann.

Etwa 30 Kilometer von Pasadena entfernt liegt der Vorort Sherman Oaks. Hier befindet sich eine Aufnahmestation des amerikanischen Roten Kreuzes, in der nicht nur Menschen, sondern auch deren Haustiere untergebracht sind. Auf seinem Instagram-Kanal berichtet der US-amerikanische Verhaltenstherapeut für Katzen und Autor Jackson Galaxy über die Situation vor Ort und beschreibt diese als „Historischen Moment“. Denn es sei das erste Mal, dass das amerikanische Rote Kreuz Menschen erlaube, ihre Tiere mitzubringen. „Und ich bin einfach so begeistert, das zu sehen“, sagt Jackson. Auch er berichtet von dem Zusammenhalt der Menschen und der unglaublichen Großzügigkeit, die er „immer und immer wieder erlebt habe“.

Auch interessant: Wie ein Aufkleber für Haustiere bei einem Brand helfen soll

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Paris Hilton ruft zu Spenden auf

Doch nun, wo die Tiere vor dem Feuer in Los Angeles in Sicherheit gebracht wurden, stehen die Retter und Helfer bereits vor den nächsten Herausforderungen. Denn viele Tiere, die in einem letzten Akt der Verzweiflung freigelassen wurden, müssen wieder mit ihren Besitzern vereint werden.

Mittlerweile setzen sich auch viele Promis wie Paris Hilton für die Rettung der Tiere aus dem Feuer in Los Angeles ein. Der Reality-Star musste im Fernsehen mit ansehen, wie ihr Haus den verheerenden Großbränden zum Opfer fiel. Nun möchte sie Tieren helfen, die ebenfalls ihr Zuhause verloren haben.

So postete die 43-Jährige auf X ein Video aus einem Tierheim in Pasadena, in dem sie vor dem Käfig eines Katers steht, der ohne Halsband bei dem Brand in der Nähe von Altadena gefunden wurde. „Ich wollte ihn zeigen, damit ihr ihn seht und er zu seinem Zuhause zurückkehren kann“, sagte Hilton in dem Video. Sie veröffentlichte die Kennnummer des Katers und rief ihre Fans zu Spenden für das Tierheim auf. „Das sind unsere Babys und wir werden Eure Eigentümer finden“, sagte sie zu dem Kater.

Mit Material der dpa

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