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Dramatische Rettung in den USA

„Kokain-Katze“ – Raubkatze auf Drogen von Polizei aufgegriffen

Die traurige Geschichte von Serval Amiry schlägt vor allem im Netz hohe Wellen. Im Internet wird er bereits "Cocaine Cat" - zu Deutsch: Kokain Katze genannt. (Symbolbild)
Die traurige Geschichte von Serval Amiry schlägt vor allem im Netz hohe Wellen. Im Internet wird er bereits "Cocaine Cat" - zu Deutsch: Kokain Katze genannt. (Symbolbild) Foto: Getty Images
Dennis Agyemang
Redakteur

19. März 2023, 15:38 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

In den USA wurde von der Polizei eine Serval-Wildkatze mit Kokain im Körper aufgegriffen. Was folgte, war eine dramatische Rettungsaktion, welche ihr in den Medien den zweifelhaften Spitznamen „Cocaine Cat“ – zu Deutsch: „Kokain-Katze“ – einbrachte.

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Da staunten die Polizisten nicht schlecht, als sie bei einer Verkehrskontrolle im US-Bundesstart Ohio auf einen flüchtigen Serval trafen. Die Wildkatze, die auch als Leptailurus serval bekannt ist, wurde illegal von ihrem Besitzer gehalten und gelangt gerade im Internet als „Cocaine Cat“ (Kokain-Katze) traurige Bekanntheit.

Im Januar trafen Polizei-Beamte bei einer Verkehrskontrolle auf die Wildkatze. Vorausgegangen war ein Anruf in der Zentrale, dass ein „Leopard“ in einem Baum gesichtet wurde. Das Tier war zuvor bei einer Fahrzeugkontrolle des Halters aus dem Auto entkommen und auf einen Baum geklettert. Die verständigten Einsatzkräfte konnten den Serval aus der Baumkrone bergen und in ein Tierheim bringen.

Auch interessant: Nach Verbot in USA – was passiert mit Raubkatzen in Privathaltung? 

Verstörende Gewissheit: Die Katze hat Kokain im Blut

Mithilfe eines verständigten Wildkatzen-Experten konnten die Tierheimmitarbeiter die Art final bestimmen. Zuvor standen nämlich mehrere Vermutungen im Raum. Der hinzugezogene Wildkatzen-Experte, der bereits bei der Netflix-Serie „Tiger King“ als Berater zur Seite stand, vermutete einen Serval. Dabei handelt es sich um eine langbeinige, großohrige Wildkatze, die in Afrika südlich der Sahara beheimatet ist und deren Besitz in Ohio verboten ist. Ein DNA-Test bestätigte schließlich die Vermutung.

Ein weiterer Test brachte eine verstörende Erkenntnis: Das Tier hatte Kokain im Blut. Doch warum wurde der Serval eigentlich auf Drogen getestet? Das gehöre seit letztem Jahr zum Standardprotokoll des Tierheims, erklärt Ray Anderson vom Cincinnati Animal Care-Tierheim. Auslöser dafür sei ein Kapuzineräffchen namens Neo gewesen, das die örtliche Tierschutzbehörde beschlagnahmt hatte, nachdem ein Veterinär beunruhigende Videos von dem Tier gesehen hatte.

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So vermittelten die Aufnahmen des Äffchens den Eindruck, dass etwas mit dem Tier nicht stimmte. Der Tierarzt hatte schnell einen furchtbaren Verdacht: Dem Kapuzineräffchen könnte womöglich das Beruhigungsmittel Xanax oder Kokain verabreicht worden sein. Ein anschließender Drogentest schlug positiv auf Amphetamine an und das Äffchen konnte dementsprechend medizinisch versorgt werden. Seitdem teste man alle Neuankömmlinge im Tierheim auf Drogen, verrät Anderson. Auch gewöhnliche Hunde und Katzen, wenn es Grund zur Annahme gebe.

Wie kam das Kokain in die Katze?

Doch zurück zu Serval Amiry: Der war, „als er bei uns war, extrem aufgeregt, was auch verständlich ist, wenn man bedenkt, was er an diesem Morgen erlebt hatte, aber wir konnten ihn beruhigen und behandeln“, bevor er in den Zoo von Cincinnati gebracht wurde. Wie das Kokain in das Tier gekommen ist, wurde nicht verraten.

So steht nach wie vor die Frage im Raum, ob der Besitzer der Wildkatze bewusst die Drogen verabreicht hat, odr ob es sich um einen „Unfall“ handelte, bei dem das Tier die Drogen gefressen hat. Auch äußere Umwelteinflüsse wären möglich. Als Statement heißt es nur knapp: „In Anbetracht der Art seiner Gefangennahme können wir derzeit nicht sagen, ob dies beabsichtigt oder umweltbedingt ist.“

So geht es dem Serval heute

Da das Tierheim, das bei der Rettung von Serval Amiry beteiligt war, nicht auf die Haltung von Wildtieren ausgelegt ist, wurde die Wildkatze an den städtischen Zoo übergegeben. Dort kann „Cocaine Cat“ sich nun über eine artgerechte Haltung freuen und sich von ihrer dramatischen Rettung erholen. Dabei wurde dem Serval nämlich ein Bein gebrochen, das nach Aussagen der Zooleitung aber gut verheilt.

„Amiry ist jung und sehr neugierig. Er erkundet seinen neuen Lebensraum und frisst gut, beides große Zeichen des Fortschritts“, sagt Linda Castañeda, die leitende Trainerin des Cincinnati Zoos. „Wir arbeiten daran, dass er Vertrauen fasst und sich in seinem neuen Zuhause wohlfühlt.“

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Quellen

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