12. April 2023, 16:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Handlung des neuen Kinofilms „Cocaine Bear“ klingt genauso verstörend wie unrealistisch: Ein zugekokster Schwarzbär terrorisiert im Drogenrausch einen Nationalpark und hinterlässt nicht nur blanke Panik, sondern auch eine Schneise der Verwüstung. Doch anders als gedacht, basiert der Film tatsächlich auf einer wahren Begebenheit …
Wer kennt sie nicht: Filme und Serien mit einer so abstrusen Handlung, dass man nicht anders kann, als den Autoren eine zu blühende Fantasie zu attestieren. Und auch die Handlung der neuen Horror-Komödie „Cocaine Bear“ lässt sich vom ersten Eindruck genau dort verorten: Ein zugedröhnter Bär terrorisiert im Kokainrausch Touristen und Ranger und macht Jagd auf sie. Doch tatsächlich basiert der Film „Cocaine Bear“ auf einer wahren Begebenheit. PETBOOK verrät, was es mit dieser verstörenden Geschichte auf sich hat und an welcher Stelle die Fantasie mit den Autoren durchgegangen ist.
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„Cocaine Bear“ gab es wirklich: Das ist die traurige Geschichte dahinter
Im September 1985 wechselte der US-amerikanische Drogenfahnder Andrew C. Thornton II die Seiten und wurde selbst zum Schmuggler. Allerdings ging dieser Coup gewaltig schief. Das kleine Privatflugzeug, das mit mehr als 400 Kilo Kokain an Bord beladen und von Kolumbien in die USA unterwegs war, verunglückt. Vermutlich war die Cessna 404 zu schwer beladen worden. Dafür spricht auch der Fund von mehreren Kilos Kokain, die aus dem Flugzeug abgeworfen wurden.
Doch auch das konnte den kriminellen Ex-Polizisten nicht mehr retten. Der Versuch, mit einem Fallschirmsprung aus der Maschine zu kommen, endete für ihn tödlich, da sich der Schirm nicht mehr rechtzeitig öffnete. So wurde der schwerbewaffnete Mann mit einigen Kilos Drogen und einer großen Menge Bargeld tot in einer Einfahrt in Knoxville, Tennessee gefunden.
Starb „Cocaine Bear“ wirklich an einer Drogen-Überdosis?
Allerdings endete diese Schmuggelaktion nicht nur für Thornton tödlich, sondern auch für einen Schwarzbären, der einige Kilos des abgeworfenen Kokains fand und unter den Namen „Cocoaine Bear“ und „Pablo Escobear“ traurige Bekanntheit erlangte. Das Tier hatte nämlich einen Teil der Drogen gefressen und war an einer Überdosis gestorben.
Doch ab hier wird die Geschichte etwas unübersichtlich. Der Jäger, der den Schwarzbären nach dem Vorfall gefunden hat, soll seinen Fund nicht gemeldet haben. So erfuhren die zuständigen Behörden erst mehrere Wochen später von dem traurigen Ereignis. Beim Auffinden des toten Bärenkörpers waren alle 40 Kokain-Beutel, die um das Tier herum lagen, geöffnet und leer. Laut einem Gerichtsmediziner, der an der Obduktion beteiligt war, sei „der Magen des Bären buchstäblich bis zum Rand mit Kokain gefüllt“ gewesen.
Wie heftig waren die letzten Stunden von „Cocaine Bear“?
Dennoch schätze er, dass der Bär zum Zeitpunkt seines Todes nur 3 bis 4 Gramm der Substanz in die Blutbahn aufgenommen hatte. Trotzdem konnte nicht abschließend geklärt werden, ob „Pablo Escobear“ tatsächlich 34 Kilo Kokain vernichtet hat oder ob die Drogen anderweitig entwendet wurden.
Was sich aber mit ziemlicher Sicherheit sagen lässt ist, dass das Tier nicht wie Film „Cocaine Bear“ im Drogenrausch auf Wanderer und Ranger losgegangen oder leicht wie ein Einhörnchen Bäume hinaufgeklettert ist. Diese Schilderungen entspringen der Fantasie der Filmmacher. Der Bär, der übrigens an multiplem Organversagen starb, wurde ausgestopft und wird seither in der KY for KY Fun Mall in Lexington, Kentucky ausgestellt.
PETBOOK deckt auf Tiere mit Drogen im Blut – auch in Deutschland kein Einzelfall!
Connecticut USA Braunbär bricht in Haus ein und stiehlt Lasagne aus Kühlschrank
Netflix-Film Die wahre Geschichte hinter dem Streaming-Hit „Dog Gone“
Quellen
- vodafone.de, „Cocaine Bear: Die wahre Geschichte hinter dem Horrorfilm“, (Aufgerufen am 11.04.2023)
- backpacker.com, „Cocaine Bear: The True Story Behind the Ultimate Party Animal“, (Aufgerufen am 11.04.2023)
- tagesspiegel.de, „Cocaine Bear“ im Kino: Gut gepudert in freier Wildbahn“, (Aufgerufen am 11.04.2023)