21. Februar 2023, 16:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Kaninchen ist von der Stiftung Bündnis Mensch & Tier zum Haustier des Jahres 2023 gekürt worden. Damit möchte die gemeinnützige Stiftung, die sich für ein respektvolles Miteinander von Mensch und Tier einsetzt, auf die Bedürfnisse der Kleintiere aufmerksam machen. Denn leider werden immer noch viel zu viele Kaninchen nicht artgerecht gehalten. PETBOOK verrät Ihnen, was Sie über das Haustier des Jahres wissen müssen.
Einst wurden sie vor allem als Fleisch- und Pelzlieferanten gehalten. Heute sind Kaninchen beliebte Haustiere, die es in vielen Größen und Fellfarben gibt. Gegenüber anderen Heimtieren wie Hunden und Katzen scheinen die Langohren einige Vorteile zu haben: Man muss weder mehrmals am Tag mit ihnen Gassi gehen, noch zerkratzen sie Sofas und Tapeten. Doch wer nun glaubt, Hauskaninchen seien vollkommen anspruchslose Mitbewohner, der täuscht sich. Unter Experten zählen sie sogar zu den anspruchsvollsten Haustieren – noch vor Hund und Katze. Warum das so ist und was Sie bei der Haltung des Haustiers des Jahres beachten sollten, lesen Sie im Folgenden.
Typische Fehler bei der Kaninchenhaltung: Das sollten Sie vermeiden
Das Wichtigste vorneweg: Kaninchen dürfen auf keinen Fall einzeln gehalten werden. Denn die Langohren sind gesellige Tiere und brauchen mindestens einen Artgenossen an ihrer Seite. Der Mensch – oder auch ein Meerschweinchen – kann den Kaninchenkumpel nicht ersetzen. „Kaninchen wurden viele Jahrzehnte von Zoofachgeschäften als Einzeltiere oder zusammen mit einem Meerschweinchen verkauft, mussten in kleinen Gitterkäfigen in viel zu warmen Kinderzimmern ausharren. Heute werden in der Regel Kaninchen nur paarweise verkauft und ein Außengehege empfohlen“, erklärt Dr. Carola Otterstedt, die Leiterin der Stiftung Bündnis Mensch & Tier.
Wie sieht die optimale Haltungsform also aus? Dr. Carola Otterstedt rät: „Eine artgemäße Kaninchenhaltung ist ein Freigehege für eine Gruppe von mindestens vier Kaninchen, das ausreichend Bewegungsraum, Buddelmöglichkeiten, wetterfeste Hütten und tiergerechte Anregungen bietet. Auf diese Weise kann man das Sozialleben wunderbar beobachten und erlebt die Kaninchen als differenzierte Tierpersönlichkeiten.“
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Kaninchen als ideale Haustiere für Kinder?
Kaninchen sind also eher Haustiere zum Beobachten als zum Streicheln. Sie können zwar mit viel Geduld – und dem einen oder anderen Leckerli – durchaus handzahm werden. Aber auf ausgiebiges Kuscheln mit ihrem Halter legen sie meist keinen großen Wert. Ihre Vorfahren, die Wildkaninchen, sind schließlich klassische Beutetiere und flüchten, wenn ein Raubtier sie packen möchte.
Diese Tatsache macht Kaninchen für Kinder eher uninteressant. Es ist daher keine gute Idee, Kaninchen als Ersatz für einen Hund oder eine Katze anzuschaffen. Manche, insbesondere ältere Kids, haben aber durchaus Freude daran, ein abwechslungsreiches Gehege für ihre Tiere einzurichten und die Kaninchen beim Umhersausen zu beobachten.
Wie man das Haustier des Jahres artgerecht hält
Eltern sollten sich vor der Anschaffung gut über die Bedürfnisse und Haltungsbedingungen der Langohren informieren. Denn hierbei gibt es immer noch viele Vorurteile und Missverständnisse, wie Dr. Carola Otterstedt weiß: „Wer meint, dass ein alleinlebendes Tier eine besonders enge Beziehung zu seinem Menschen aufbauen würde, missversteht das Verhalten des Kaninchens. Ein einsames, gelangweiltes oder auch verängstigtes Kaninchen ist nicht anlehnungsbedürftig. Es benötigt dringend weitere Artgenossen!“
In diversen Veranstaltungen und auf Begegnungshöfen informiert die Stiftung Bündnis Mensch & Tier über das natürliche Verhalten des Haustiers des Jahres sowie über eine artgerechte Haltung und Beschäftigung. Schließlich hat das Haustier des Jahres 2023 ein kaninchengerechtes Zuhause und einen liebevollen Umgang verdient.
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Quellen
- Stiftung Bündnis Mensch & Tier, „Haustier des Jahres 2023 – Das Kaninchen“ (aufgerufen am 21.02.2023)
- Deutscher Tierschutzbund e. V., „Zwergkaninchen“ (aufgerufen am 21.02.2023)