6. Oktober 2023, 17:28 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Dass Tierfotografie nicht immer nur bierernst sein muss, beweisen die „Comedy Wildlife Photography Awards“, bei denen sich alles um lustige Schnappschüsse mit Wildtieren handelt. Gute Laune und ein kleines Schmunzeln sind dabei ausdrücklich erlaubt. Nun wurden die Finalisten für die diesjährige Preisverleihung der lustigsten Wildtierfotos 2023 bekannt gegeben.
Am 23. November werden die diesjährigen „Comedy Wildlife Photography Awards“ verliehen, aber schon jetzt wurden aus den tausenden Einsendungen die Finalisten der lustigsten Wildtierfotos 2023 verkündet, die auf einen der heißbegehrten Preise hoffen dürfen. Insgesamt haben es 41 Einzelfotos, 3 Videos und 3 Portfolio-Beiträge in die engere Auswahl geschafft. PETBOOK stellt seine elf Favoriten daraus vor, die wohl ziemlich gute Chancen auf eine Auszeichnung haben dürften.
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Jeder kann fliegen
Zu den großen Favoriten der PETBOOK-Redaktion unter den lustigsten Wildtierfotos 2023 gehört unter anderem die scheinbar fliegende Kegelrobbe (Bild oben), die Adrian Slazok beim Start auf der Landebahn geknipst hat. Doch tatsächlich jettet die Robe nicht an die schönsten Destinationen der Welt, sondern verlässt im Spätherbst Kegelrobben-typisch die Nordsee, um ihre Jungen zur Welt zu bringen.
Huhu, fotografier mich!
Gute Chancen auf eine Auszeichnung dürfte der freundliche Braunbär haben, den Dikla Gabriely in Finnland fotografiert hat. Die Geschichte hinter dem Schnappschuss ist mindestens genauso fabelhaft wie das Bild selbst. So habe der Braunbär alles dafür getan, um die volle Aufmerksamkeit des Fotografen zu bekommen. „Er hat definitiv alles getan, damit ich ihm Aufmerksamkeit schenke und mich auf ihn konzentriere und nicht auf die anderen Bären“, verrät Dikla Gabriely gutgelaunt.
Streitfall
Hat hier jemand etwa sein Geschwisterchen bei den Eltern verpetzt? So erklären sich Fotograf Jacek Stankiewicz und seine Freunde jedenfalls die Szene, die er bei der Vogelbeobachtung im Bialowieza-Wald aufgenommen hat. „Der junge Grünfink wurde noch von den Eltern gefüttert. Von Zeit zu Zeit sahen die Vögel aber aus, als würden sie sich streiten.“
Und weiter: „Meine Freunde interpretieren diese Szene auf zwei Arten. 1. Ein junges, ungezogenes Kind streitet mit einem Elternteil. 2. Ein Kind berichtet den Eltern, dass sein Bruder etwas falsch gemacht hat: ‚Schau, er hat das Glas im Fenster zerbrochen.’“ Tatsächlich hört man schon beim bloßen Blick auf die Geste des Vaters ein beherztes: „Geh sofort auf dein Zimmer!“, inklusive dem anschließenden Augenrollen des zurechtgewiesenen Nachwuchses. Was da tatsächlich los war, werden wir wohl nie erfahren, aber ob dieser Schnappschuss zum lustigsten Tierbild des Jahres gewählt wird, schon. Und zwar am 23. November.
Nur ein Kuss
Bittet dieses junge Pavian-Äffchen hier etwa lautstark um ein Küsschen auf die Wange? Vielleicht. So malt sich jedenfalls die französische Fotografin Brigitte Alcalay-Marcon die Szene aus, die sie bei ihrem Besuch im südafrikanischen Kruger-Nationalpark beobachtet hat. Da habe dieser junge Chacma-Pavian auf dem Rücken seiner Mutter gesessen und vergnügt herumgetobt.
Das wildeste Selfie Ever!
Ebenfalls angetreten für das lustigste Wildtierfoto bei den 2023 „Comedy Wildlife Photography Awards“ ist das Selfie eines Schwans aus Polen. Dabei sehen wir einen flotten Schnappschuss, den ein Schwan und sein Kumpel an einem Strand geschossen haben, bevor es zum Plantschen ins Meer ging. Und mal Hand aufs Herz: Dieses Selfie ist 1000x besser als die Schnappschüsse, die einem die nicht ganz so technikaffine Großtante zuschickt.
„Entschuldigen Sie, Sir, aber sind Sie nicht ein bisschen zu jung zum Rauchen?“
Spannend, lustig und gleichzeitig ausgefallen ist die Einsendung von Dakota Vaccaro aus den USA. Sie kann sich noch sehr gut an die Entstehung dieses Bildes erinnern. Damals war sie beruflich in den Wäldern von Virginia unterwegs und da fiel ihr etwas ganz Besonderes auf: Eine Familie von grauen Füchsen, die sich genau neben ihrer Hütte niedergelassen hatte. „Eines Tages, als sie ihre Jagdkünste an Moos und Ästen übten, stürzte sich eines der Jungtiere auf ein kleines Stück Holz und begann, sich mit seiner Beute herumzurollen.“
Und weiter: „Nach der Jagd lag das Jungtier erschöpft auf dem Bauch und hielt immer noch das Holz in seinem Maul, das stark an eine Zigarre erinnerte. Ich war in diesem Moment sehr neidisch auf das Kätzchen, denn wer würde nicht gerne den ganzen Tag nur herumliegen und sich entspannen.“ Wer weiß, vielleicht stauben der junge Fuchs und Dakota zusammen eine der beliebten Trophäen ab.
„Ich weiß nicht!“
Wer kennt sie nicht, diese Situationen, in denen einen Leute auf dem Weg zur Arbeit oder bei der abendlichen Gassirunde nach dem Weg fragen und man beherzt zugeben muss, dass man keine Ahnung hat, wo die gesuchte Straße ist. Die perfekte Körperhaltung dazu liefert die Libelle, die der polnische Fotograf Jakub Wozny beim sich Putzen geknipst hat.
Oje, da steckt man seine Nase in fremde Angelegenheiten!
Bei diesem Werk bekommt die geflügelte Redewendung: „Wer hinter meinem Rücken über mich redet, redet mit meinem Allerwertesten“ eine ganz neue Bedeutung. Oder wie Bill Gozansky aus den USA seine Arbeit nüchtern beschreibt: „Eine ungewöhnliche Anordnung von Giraffen an einem Wasserloch im Onguma-Wildreservat in Namibia, Afrika.“ Na, dann wäre das auch geklärt.
Der Luftgitarre-Champ
Unter die Finalisten der diesjährigen „Comedy Wildlife Photography Awards“ hat es auch ein Beitrag aus Australien geschafft und was für ein cooler! Ein Luftgitarrenschwingendes Känguru, das in Sachen Coolness absolut nicht überboten werden kann. Das dachte sich auch Fotograf Jason Moore. „Ich fuhr an einer Gruppe von Kängurus vorbei, die auf einem offenen Feld mit schönen gelben Blumen fraßen.“
Und weiter: „Ich hatte meine Kamera dabei und hielt an, um ein paar Fotos zu machen. Plötzlich bemerkte ich, dass dieses Tier eine witzige Pose einnahm – für mich sah es so aus, als würde es auf seiner Luftgitarre üben.“ Lieben wir!
3, 2, 1 … Jazz-Hands
Bleiben wir mal Kängurus mit besonderen Hobbys und Talenten bei den lustigsten Wildtierfotos 2023. Dieses Känguru-Junge scheint ein Faible für Musical zu haben und träumt schon jetzt von der großen Bühne. Und was soll man sagen? Die musicaltypischen Jazz-Hands sehen auch schon perfekt aus. Weiter so!
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Jährlicher Fotowettbewerb Die lustigsten Wildtierfotos 2024
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Was ist denn hier los?
Last but not least in unserer Favoritenliste ist der Schnappschuss von einem Lemuren aus Madagaskar, der offensichtlich seine Verwunderung ganz klar zum Ausdruck bringt. Worüber er sich wundert? Den Kontoauszug nach dem letzten Wochenende? Den neusten Klatsch und Tratsch aus dem Büro? Oder die 32 Anrufe in Abwesenheit? Wir wissen es nicht, aber lieben diesen Gesichtsausdruck, der reinstes Meme-Gold ist. Und wer weiß, vielleicht wird genau dieser Schnappschuss das lustigste Tierbild des Jahres bei den „Comedy Wildlife Photography Awards“.
Die „Comedy Wildlife Photography Awards“ wurden 2015 von den Profifotografen Paul Joynson-Hicks MBE und Tom Sullam mitbegründet und küren im Jahr 2023 das achte Mal die lustigsten Wildtierfotos. Sie wollten einen Wettbewerb ins Leben rufen, der sich auf die leichtere, humorvolle Seite der Wildtierfotografie konzentriert, aber auch eine wichtige Rolle bei der Förderung des Artenschutzes spielt. Am 23. November werden die Gewinner bekannt gegeben.