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Studie zeigt

Diese Hunde leben am längsten … 

Vier Hunde kleiner Rassen rennen auf einer Wiese
Dass kleine Hunderassen im Schnitt länger leben als große, ist lange bekannt. Eine Studie aus England fand nun heraus, welche Körpermerkmale von Hunden für ein besonders langes Leben sorgen. Foto: Getty Iamges
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

2. Februar 2024, 16:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wie alt ein Hund wird, hängt auch von seiner Rasse ab. So ist schon lange bekannt, dass kleine Hunderassen im Schnitt länger leben als große. Eine neue Studie untersuchte nun auch andere Faktoren wie Geschlecht, Größe und Kopfform. PETBOOK hat die spannendsten Ergebnisse zusammengefasst und verrät, welche Hunde am längsten leben.

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Die durchschnittliche Lebensdauer für einen Haushund liegt laut Studien zwischen 10 und 13,7 Jahren. Jeder Hundebesitzer weiß aber, dass das nur Richtwerte sind. So gibt es innerhalb der Rassen starke Schwankungen. Ein West Highland Terrier wird im Schnitt 12 bis 13 Jahre alt, während man sich von einem Dobermann schon nach etwa acht Jahren verabschieden muss. Aber welche Hunde leben am längsten und warum?

Daten von über 500.000 Hunden

Um diese Frage zu beantworten, taten sich Wissenschaftler der Liverpool John Moores University mit den Mitarbeitenden der britischen Tierschutzorganisation Dog Trust zusammen und untersuchten Daten von 584.734 Hunden. Die Ergebnisse wurden im Wissenschafts-Magazin „Scientific Reports“ veröffentlicht.

Die Daten für die Studie stammten aus insgesamt 18 verschiedene Quellen, darunter Zuchtregister, Tierärzte, Haustierversicherungen, Tierschutzorganisationen und akademische Einrichtungen. Das Team um Kirsten McMillan werteten diese nach folgenden Kriterien aus:

  • elterliche Abstammung: reinrassig oder Mischling
  • Hunderasse: insgesamt wurden 155 Rassen unterschieden
  • Körpergröße: groß, mittel, klein
  • Geschlecht
  • Kopfindex: brachycephal (kurzköpfig), mesozephale (Hunde mit mittellangen Köpfen), dolichozephalisch (Hunde mit langen Köpfen und Schnauzen)

Brachyzephale Rassen haben niedrigere Lebenserwartung

Während in anderen Studien oft nur nach Größe oder Rasse differenziert wurde, bezogen die Autoren hier auch die Kopfform der Hunde in ihre Analyse ein. Dieser Aspekt spielte bisher eine untergeordnete Rolle. Dabei kann vor allem Kurzköpfigkeit bei Rassen zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen.

So überrascht es nicht, dass laut der Datenauswertung von Kirsten McMillan und ihrem Team Rüden mittelgroßer, sogenannter brachyzephaler Rassen die niedrigste Lebenserwartung haben.

Hunde der Rasse Lancashire Heeler leben mit durchschnittlich 15,4 Jahren am längsten

In der Studie wurden insgesamt 155 Hunderassen unterschieden. Zu beachten ist hier jedoch, dass einige Rassen untersucht wurden, die es vor allem in Vereinigten Königreich gibt, wie zum Beispiel den Lancashire Heeler, Lakeland Terrier und den Bloodhound. Folgende Rassen hatten in der britischen Untersuchung die höchste durchschnittliche Lebenserwartung im Vergleich und damit das kleinste Risiko eines frühen Todes:

Kaukasische Owtscharka haben das höchste Risiko früh zu versterben

Folgende Rassen hatten laut Studie die geringste durchschnittliche Lebenserwartung im Vergleich und damit das höchste Risiko eines frühen Todes – darunter auffällig viele große Rassen:

  • Kaukasischer Owtscharka: 5,4 Jahre
  • Presa Canario 7,7 Jahre
  • Cane Corso: 8,1 Jahre
  • Mastiff: 9 Jahre
  • Berhardiner: 9,3 Jahre
  • Bloodhound: 9,3 Jahre
  • Affenpinscher: 9,3 Jahre
  • Mastino Napoletano: 9,3 Jahre
  • Bulldogge: 9,8 Jahre
  • Französische Bulldogge: 9,8 Jahre

Kleine Hunde mit langen Schnauzen leben am längsten

Auch wenn die Französische Bulldogge hier nicht an erster Stelle landet, konnte die Studie einen erheblichen Unterschied bei der Lebenserwartung feststellen, wenn man – unabhängig der Rasse – Faktoren wie Geschlecht, Größe und Kopfform miteinander vergleicht.

So leben männliche Hunde mittelgroßer, kurzköpfiger Rassen im Schnitt 9 Jahre. Hündinnen werden mit 9,6 Jahren etwas älter. Dagegen erreichen kleine Rassen mit langen Schnauzen (dolichozephale Rassen) eine Lebenserwartung von 13,3 Jahren. Diese Hunde leben laut Studie also am längsten.

Reinrassige Hunde leben länger als Mischlinge

Bei der Auswertung der Daten überrascht das Ergebnis, dass reinrassige Hunde mit 12,7 Jahren eine etwas höhere durchschnittliche Lebenserwartung haben als Mischlinge (12,0 Jahre). Frühere Studien belegten bisher das Gegenteil, was zu der Annahme führte, dass Mischlinge wesentlich gesünder seien als reinrassige Hunde.

„Wir fanden heraus, dass 47,1 % der reinrassigen Hunde eine höhere mittlere Überlebenschance aufweisen als Kreuzungen“, schreiben die Autoren in der Studie. „Folglich stimmen unsere Ergebnisse nicht mit früheren Ergebnissen überein.“

Hybridrassen könnten Ergebnisse beeinträchtigt haben

Das bedeute jedoch nicht, dass Mischlinge nicht eine höhere Gesundheit aufweisen. Denn in der Auswertung wurden alle Hunde als „Mischling“ gewertet, die nicht einer der vom britischen Kennel Club anerkannten Hunderassen angehörte. Darunter fallen auch die derzeit beliebten Hybridrassen, die auch als Designerhunde bezeichnet werden.

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Hierfür werden beliebte Rassen wie Jack Russell Terrier und Chihuahua gekreuzt. Das führe vor allem in Folgegenerationen dieser Rassen zu vermehrter Inzucht, merken die Autoren in der Diskussion ihrer Studienergebnisse an. Somit wäre auch die Lebenserwartung dieser in der Auswertung als Mischlinge deklarierten Hunde beeinträchtigt und könnte die Ergebnisse beeinflusst haben.

Zudem hätten frühere Studien gezeigt, dass Besitzer von reinrassigen Hunden eher bereit sind, finanziell in ihre Tiere zu investieren als Besitzer von Mischlingshunden. Auch das kann die Lebenserwartung von Hunden stark beeinflussen.

Auch interessant: Dieser Faktor beeinflusst die Lebensdauer von Hunden am stärksten

Ergebnisse könnten helfen, das Sterberisiko von Hunden besser einzuschätzen

Die Ergebnisse der Studie seien nicht nur für Tierärzte und Forscher informativ, sondern auch für aktuelle und zukünftige Besitzer, wie Kirsten McMillan und ihre Kollegen schreiben. Es sei jedoch wichtig zu beachten, dass der Datensatz, der ihnen für die Untersuchung zur Verfügung stand, nicht die Todesursache der einzelnen Hunde enthielt.

„Daher können wir keine direkten Risikofaktoren für einen frühen Tod identifizieren“, erklären die Autoren. Sie weisen außerdem darauf hin, dass ihre Ergebnisse nur für britische Hunde repräsentativ sind und nicht explizit zwischen „Designerhunden“ und Mischlingen unterschieden wurde. Daher schlagen sie vor, dass zukünftige Forschungen Hybridrassen wie Labradoodles und Cockapoos separat untersuchen sollten, um die unterschiedliche genetische Vielfalt zwischen diesen Hunden und Mischlingen zu berücksichtigen.

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Quellen:

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