10. März 2023, 16:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
It-Girl Kim Kardashian (42) setzt nicht nur seit Jahren in Fashion und Popkultur einen Trend nach dem anderen, sondern wird jetzt auch mit einem Phänomen aus der Tierwelt in Verbindung gebracht – und zwar mit Walen!
Wer sich mal mit Kim Kardashian beschäftigt oder ihre Realiytshow „Keeping Up with the Kardashians“ gesehen hat, dem dürfte vor allem eine Sache aufgefallen sein: Die Art und Weise wie Kim spricht. Ihr besonderer Sprechstil, der bereits im englischsprachigen Raum und in der Popkultur als „Vocal Fry“ bekannt ist, wird weltweit von vielen kopiert.
Dabei wird beim Sprechen der Kehlkopf besonders belastet und dabei der Stimmton gedämpft. Das, was dabei herauskommt, hört sich für viele wie „Stimmbrutzeln“ an. Deshalb auch der lautmalerische Name „Vocal Fry“. Für alle, die sich nichts darunter vorstellen können, gibt es hier im Video einen Supercut von Kim Kardashians Stimmgebrutzel.
Studie klärt wichtige Frage um Wal-Gesänge
Logopäden und Stimmchirurgen stehen diesem Phänomen kritisch gegenüber. Sie raten sogar davon ab, wie Kim Kardashian, Paris Hilton, Britney Spears oder einige andere Promi-Damen zu reden. Der Grund: „Stimmbrutzeln“ ist für die Stimmbänder langfristig schädlich. Die einzigen, die von „Vocal Fry“ profitieren, sind Wale. Das sagt jedenfalls eine neue Studie.
Forschende der dänischen Universität Aarhus haben herausgefunden, dass Schwert-, Pott- und Schweinswale ebenfalls „Vocal Fry“ nutzen können – und zwar beim Jagen! Bei Analysen von Walgesängen stellten die Wissenschaftler fest, dass Wale eine sehr ähnliche Modulation ihrer Stimme verwenden, wie Menschen bei besagtem „Vocal Fry“.
Kim Kardashian und die evolutionäre Erfolgsgeschichte der Wale
Forscher konnten in der Nase der Wale den bisher unbekannten Nasopharyngealsack lokalisieren, mit dessen Hilfe die Tiere die „Vocal Fry“-ähnlichen Töne erzeugen können. Dazu benutzen sie den neu entdeckten Satz Lippen in der Nase. Dieser hilft den Walen bei extremen Tiefen von bis zu 2000 Metern ihre Beute zu lokalisieren.
Diese Erkenntnis beantwortet auch eine wichtige Frage, die sich Wissenschaftler Jahrzehnte lang gestellt haben: Wie Wale in diesen Tiefen überhaupt Geräusche erzeugen können. „Diese Tiere haben ein neues Organ zur Tonerzeugung in ihrer Nase entwickelt und benutzen nicht den Kehlkopf“, erklärt Coen Elemans, Professor für Klangkommunikation und Verhalten von der Universität Südschweden.
Auch interessant: Darum bekommen Wale keinen Krebs
Wehrhafter Aquarienbewohner Der Säbelzahnschleimfisch lähmt Feinde mit heroinartigem Gift
Neue Studie erklärt endlich Wie schnurren Katzen eigentlich?
Stimmwunder Warum Fledermäuse gute Death-Metal-Sänger wären
So profitieren Wale vom „Vocal Fry“
Laut den Forschungsergebnissen können die Wale in Tiefen bis zu 700 Klicklaute pro Sekunde von sich geben. Diese „Vocal Fry“-ähnliche Technik, welche die Wissenschaftler als „evolutionäre Erfolgsgeschichte“ bezeichnen, erlaubt es den Walen ihre Klicklaute besser durch das Wasser zu senden. Diese Klicks prallen an den Beutetieren ab. Dadurch wird eine Art Echo erzeugt, welches den jagenden Walen verrät, wo sich ihre Beute befindet. Das ist aber nicht die einzig gute Nachricht: Für Wale ist die „Vocal Fry“ übrigens unbedenklich, sagen die Forscher.
Quellen
- businessinsider.com, „Whales use a sound similar to Kim Kardashian’s ‚vocal fry‘ to hunt deep sea prey, say scientists“, (aufgerufen am 9.3.2023)
- pilatustoday.ch, „Wissenschaftlich belegt: Kim Kardashian spricht wie ein Wal“, (aufgerufen am 9.3.2023)