18. Juli 2023, 16:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Auf Zypern sind in der ersten Jahreshälfte des Jahres 2023 Hunderttausende Katzen an einem mutierten Corona-Virus gestorben! Was über die Epidemie bekannt ist.
Auf der Mittelmeerinsel Zypern gibt es eine riesige Population von Katzen. Schätzungen zufolge sind es über eine Million Tiere, weshalb die drittgrößte Insel des Mittelmeeres auch „die Insel der Katzen“ genannt wird. Doch damit könnte schon bald Schluss sein. Denn die Population der Katzen wird von einem massiven Ausbruch des felinen Corona-Virus bedroht. Schätzungen von Veterinären zufolge könnten bis zu 90 Prozent der Population der Epidemie zum Opfer fallen.
Zunächst berichtete der „ORF“ über das Katzensterben auf Zypern. Der Leiter der „Cat Protection and Welfare Society Cyprus“ und Vizepräsident von „Cyprus Voice for Animals“, Dinos Ayiomamitis, schätze, dass in den letzten sechs Monaten mindestens 300.000 Katzen an der Krankheit gestorben seien. Die Seuche soll sich bereits auf nahe gelegene Länder wie den Libanon, Israel und die Türkei ausgebreitet haben. „Ich hoffe wirklich, dass momentan nicht die Absicht ist, dass sich die Krankheit unkontrolliert verbreitet, um die Zahl der streunenden Katzen zu reduzieren. Das wäre tragisch“, so der Tierschützer weiter.
Wie gefährlich ist das Corona-Virus der Katzen auf Zypern?
Corona-Viren bei Katzen sind schon länger bekannt. Diese haben jedoch wenig mit dem für Menschen gefährlichen SARS-Cov2 gemein, obwohl sie aus derselben Familie stammen. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion mit dem felinen Corona-Virus symptomfrei. Mutiert es jedoch in einer großen Population, wie der auf Zypern, löst es bei Katzen eine tödliche Krankheit aus. Mehr zu dieser unheilbaren Seuche lesen Sie in diesem Artikel: Die Symptome einer Infektiösen Peritonitis (FIP) bei Katzen.
Bislang gibt es zudem nur wenig, was man für einmal an FIP leidenden Katzen tun kann. In der Therapie kommt das Medikament Remdesivir zum Einsatz, das zur Behandlung von Covid bei Menschen entwickelt wurde. Ein weiteres Medikament namens GS-441524 ist der große Hoffnungsträger in der Therapie der tödlichen Krankheit, da es das Virus weitgehend unterdrückt. Allerdings ist es in der EU noch nicht zugelassen, sodass sich unter Besitzern von betroffenen Tieren ein Schwarzmarkt für das Medikament gebildet hat. Eine Einfuhr aus dem Vereinigten Königreich nach Zypern sei jedoch möglich. Die Dosis für nur ein Tier würde jedoch Kosten zwischen 3000 und 7000 Euro verursachen.
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Kann ich meine Katze nach einer Reise nach Zypern anstecken?
Katzen stecken sich mit dem felinen Coronavirus hauptsächlich über Kontakt zu Speichel und Kot von infizierten Tieren an. Das muss nicht nur im direkten Kontakt mit Artgenossen passieren. Auch durch kontaminierte Futterschalen, Spielsachen, Ausscheidungen oder Transportkörbe besteht eine Infektionsgefahr. Da man diese Gegenstände eher selten aus dem Urlaub mitbringt, ist die Gefahr, seine Katze anzustecken, relativ gering.
Allerdings ist das Virus auch auf Oberflächen mehrere Wochen überlebensfähig. Es lässt sich aber einfach durch Haushaltsreiniger oder Desinfektionsmittel eliminieren. Wer im Urlaub also Kontakt zu Katzen hatte und auf Nummer sicher gehen will, sollte sich immer gut die Hände und eventuell die Kleidung waschen und Gegenstände, mit denen Urlaubskatzen in Kontakt gekommen sein können, desinfizieren.