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„Fat Bear“-Wahl 2023

„Grazer“ ist die wahrscheinlich dickste Bärin der Welt

Braunbärin Grazer (Kennzahl 128) zeigt ihre Winterfigur bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: dem Fischfang.
Braunbärin Grazer (Kennzahl 128) zeigt ihre Winterfigur bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: dem Fischfang. Foto: picture alliance/dpa/National Park Service | Jimenez
Louisa Stoeffler
Redakteurin

11. Oktober 2023, 17:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Wahl zum „Fat Bear“ 2023 ist mit einer dicken Überraschung zu Ende gegangen. Denn erst zum zweiten Mal konnte eine Bärin das Rennen machen – und alle Männchen von den besten Fischgründen vertreiben.

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Jedes Jahr wird im Katmai-Nationalpark in Alaska ein etwas skurril anmutender Wettbewerb durchgeführt. In der „Fat Bear Week“ entscheidet sich, welcher Bär sich am besten auf den Winter vorbereitet und am meisten Gewicht zulegen kann. 2023 geht der Titel des wahrscheinlich dicksten Bären der Welt an ein Weibchen namens „Grazer“. Sie überzeugte mit ihren Fischkünsten viele Fans des Contests.

Grazer setzt sich stets gegen alle Gegner durch

Die Bärin, die sich den Titel dieses Jahr gesichert hat, war eine von zwölf aufgestellten Kandidaten. Seit sie 2005 als Jungtier in den Nationalpark kam, hat sie sich auch den Titel als eine der besten Fischerinnen unter den Bären vor Ort erarbeitet. Sie fängt Lachse an den verschiedensten Orten des Brooks Rivers.

Dabei wendet sie nicht nur ihre Geduld bei der Jagd auf die Fische an. Sie verschmäht auch kleine oder sterbende Lachse nicht, die andere Artgenossen vielleicht übersehen oder liegen lassen würden. Außerdem rennt sie auch hinter springenden Fischen her, die sie geschickt fängt und verputzt. Egal, ob nachts oder tagsüber, bei der Jagd auf schmackhaften Lachs macht Grazer so leicht kein anderer Bär etwas vor.

Seitdem sie sich im Nationalpark befindet, hat sie zwei Würfe aufgezogen, die sie auch gegen größere Männchen verteidigt. In diesem Jahr hatte Grazer jedoch keine Jungen. Daher konnte sie sich voll auf die Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit – und somit auf das Anlegen einer dicken Speckschicht – konzentrieren. Doch auch ohne Wurf hatten die anderen Bären wohl so viel Respekt vor der wehrhaften Mutter, dass sie ihr die besten Plätze zum Angeln freiließen.

Bärin Grazer im Juli, noch sehr schlank und so gar nicht der „dickste Bär“ 2023
Ein Foto aus dem Juli zeigt deutlich, wie tüchtig Grazer sich im Jahr 2023 auf den Winter vorbereiten konnte. Ihre schlanke Linie wird die Bärin nun erst im Frühling wieder zeigen können. Foto: picture alliance/dpa/National Park Service | Boak

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Bären verlieren mindestens ein Drittel ihres Gewichts in der Winterruhe

In der letzten Runde setzte sich Grazer gegen einen Bären namens Chunk durch, der in den Jahren zuvor eher zurückhaltend war. Trotzdem schaffte er es doch immer in die Finalrunde des „großen Fressens“. In diesem Jahr hatte er auch mehr Erfolg, sodass sich ihm sogar der Gewinner des Jahres 2022 „Jumbo Jet“ (PETBOOK berichtete) geschlagen geben musste.

Online konnten Fans den Tieren während der „Fat Bear Week“ via Webcam beim Fettansetzen zuschauen und ihren Favoriten zum dicksten Bären 2023 wählen. Außerdem gibt es immer Vorher- /Nachher-Bilder der Wettbewerber zu sehen. Die Fotos zeigten die Teilnehmer nach der Winterruhe und kurz vor Ende des Contests. Besonders bei Grazer kann man sehen, wie sie ihre schlanke Linie einbüßte und Volumen aufbaute. Auch ihr Fell sieht nun viel länger und sehr deutlich nach „Grizzly“ aus.

Während der Winterruhe verlieren Bären mindestens ein Drittel ihres Gewichts und zehren von der Fettschicht, die sie sich im Sommer anfressen. Im Nationalpark in Alaska, der nunmehr seit neun Jahren den wahrscheinlich dicksten Bären der Welt kürt, sind die Winter besonders lang und kalt. Entsprechend sorgfältig müssen die dort lebenden Tiere vorsorgen. Mit dem etwas kuriosen Wettbewerb sollen Bären wie Grazer oder Chunk Aufmerksamkeit für ihren Lebensraum und das sie umgebende Ökosystem bei ihren treuen Fans schaffen.

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