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Verletzungen vermeiden

Warum Aquarienfische kämpfen und was man dagegen tun kann

Nahaufnahme von zwei Siamesischen Kampffischen
Fische – auch siamesische Kampffische – sind eigentlich recht friedliche Zeitgenossen. Hält man jedoch zwei männliche Exemplare zusammen, kann es schnell zu Kämpfen kommen Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

25. April 2023, 5:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Aquarien sind ein Sinnbild für Ruhe und Harmonie. Bunt schillernd schwimmen Fische zwischen den Pflanzen und Steinen umher und alles strahlt Frieden aus. Doch was ist los, wenn man in der sonst so ruhigen Unterwasserwelt an dem ein oder anderen Fisch plötzlich Blessuren und Verletzungen feststellt? Ist das ein Hinweis, dass die Fische miteinander kämpfen?

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Plant man den Besatz eines Aquariums, erkundigt man sich natürlich vorab, welche Fischarten miteinander harmonieren und wie eine artgerechte Haltung der jeweiligen Art aussieht. So gibt es Fische, die gerne am Grund schwimmen, andere ziehen ihre Bahnen lieber im oberen Teil des Beckens. Kommen sich zu viele Zierfische mit demselben Schwimmverhalten in die Quere, kann es Probleme geben. Auch das Sozial- und Revierverhalten kann eine Rolle spielen, wenn zwischen Zierfischen Kämpfe ausbrechen. PETBOOK hat nachgeforscht, welche Gründe dazu führen, dass Fische im Aquarium miteinander kämpfen.

Woran merkt man, dass die Fische im Aquarium miteinander kämpfen?

Im schlimmsten Fall treibt ein Fisch bereits tot im Wasser. Manchmal kann man auch beobachten, dass ein Zierfisch blutige Verletzungen im Maulbereich haben. Häufig sehen die Flossen angefressen oder zerfetzt aus. Hat man etwa einen Kampffisch im Becken, kann er die Schwanzflosse eines Guppys regelrecht abbeißen, weil er ihn eventuell wegen dieser prachtvollen Schwanzflosse für einen Artgenossen gehalten hat. Eigentlich sind Kampffische eher ruhige Zeitgenossen, außer man setzt zwei zusammen, dann bricht Krieg aus.

Wurde im Becken gekämpft, sieht man meist Abschürfungen auf der Fischhaut: offene Wunden, fehlende Schuppen oder gerötete, entzündete Stellen, die durch bakterielle Infektionen entstehen. Manchmal werden auch die Augen in Mitleidenschaft gezogen, sie schwellen dick an und werden trüb. Manche Fische erblinden sogar. Man sollte das Geschehen im Becken daher genau beobachten, denn es wäre auch möglich, dass sich die Tiere aus anderen Gründen verletzt haben, zum Beispiel weil der Kies oder andere Einrichtungsgegenstände zu scharfkantig sind. Von manchen Welsarten ist zudem bekannt, dass sie gerne versuchen, sich in kleine Öffnungen zu quetschen.

Auch interessant: Welche Zierfische kann man gemeinsam im Aquarium halten?

Wie kann man das Kämpfen verhindern?

Der harmonische Fischbesatz

Das A und O bei der Planung eines Aquariums ist, sich Gedanken über die Gruppenverträglichkeit der Fische zu machen. Dabei spielen die Herkunft, das Sozialverhalten, das Schwimmverhalten und die Bedürfnisse an den Lebensraum einer jeden Art eine wichtige Rolle. So ist es mitunter besser, sich von dem an sich pflegeleichten Guppy nur Männchen anzuschaffen, denn die Tiere vermehren sich schnell, und das Aquarium wäre sonst in kürzester Zeit randvoll mit Fischen. Hat man den passenden Fischbesatz ausgewählt, muss man die richtigen Voraussetzungen schaffen, die ein harmonisches Zusammenleben ermöglichen.

Das artgerechte Aquarium

Einer der wichtigsten Faktoren ist hierbei die Größe des Aquariums. Pfercht man die Tiere in ein zu kleines Becken, ist der Stress vorprogrammiert. Deshalb sollte auf dem Zettel für die Planung stehen:

  • Beckengrösse
  • Wasserbeschaffenheit
  • Wassertemperatur
  • pH-Wert
  • Licht,
  • Pflanzen und geeignete Deko

Revier- und Paarungsverhalten

Auch innerhalb einer Art kann es zu Kämpfen unter Fischen kommen. Viele Fische stecken ihr Revier ab, das sie dann regelmäßig abschwimmen. Deshalb hält man Kampffische besser nicht zusammen mit Fischen der eigenen Art, denn sie gelten als sehr territorial. Sie fechten Revierkämpfe übrigens auch mit Weibchen aus. Zuerst wird gedroht, indem sie eine bedrohliche Färbung annehmen und die Flossen aufstellen, zieht der Widersacher dann nicht ab, greifen sie an. Auch in der Paarungszeit kann es passieren, dass ein Fisch andere Fische beißt. Seinem natürlichen Trieb folgend, jagt er andere Fische durch das Becken, stößt sie in die Seite und versucht sie zu begatten. Wahrscheinlich verwechselt er sie mit paarungswilligen Weibchen.

Weitere Gründe für Kampfverhalten

Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) haben in einer Studie ganz neue Erkenntnisse gewonnen, warum es im Becken zu Kämpfen kommen kann. Sie untersuchten Amazonenkärpflinge, die sich auf natürliche Art durch Klonung vermehren und damit also genetisch identische Individuen darstellen. Die Forscher hielten drei Gruppen unterschiedlich lang zusammen und gaben an einem Stichtag Futter in die Becken. Dabei machten sie eine überraschende Beobachtung: Die Amazonenkärpflinge, die sich am längsten kannten, verhielten sich während und nach der Fütterung am aggressivsten. Deshalb ist es für manchen Fisch besser, die eigene Gruppe zu verlassen und sich einer anderen anzuschließen, was aber natürlich in einem geschlossenen Aquarium nicht möglich ist.

Fazit: Ausschlaggebend für ein friedliches Zusammenleben von Zierfischen in einem Aquarium ist die richtige Planung. Hat man alle wichtigen Voraussetzungen erfüllt und auch den passenden Fischbesatz ausgewählt, und es kommt trotzdem zu Kämpfen unter den Fischen, sollte man sich von einem Fachmann Rat holen und sich eventuell ein zweites Becken anschaffen, um die Streithähne zu trennen.

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Quellen

Themen Fische
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