11. April 2023, 13:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Deutschen lieben ihre Haustiere. Das hat sich auch im Jahr 2022 wieder bestätigt. So lebten in etwa der Hälfte der Haushalte nach Daten einer repräsentativen Erhebung 34,4 Millionen Heimtiere. Doch auch die Inflation hat nicht vor den Tierhaltern nicht haltgemacht.
Alljährlich erheben der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. (ZZF) eine repräsentative Umfrage aller in Deutschland lebenden Haustiere. Das Marktforschungsinstitut Skopos hat auf Basis von 5000 Haushalten für den Report „Deutscher Heimtiermarkt 2022“ errechnen können, dass 34,4 Millionen Hunde, Katzen, Kleintiere und Ziervögel und Terrarien- und Aquarientiere in deutschen Haushalten lebten. Außerdem listeten die Verbände auf, wie viel mehr die Haustierhalter 2022 für Tierbedarf ausgeben mussten. PETBOOK präsentiert die spannenden Daten der Verbände.
Halter mussten laut Heimtiermarkt-Daten 2022 rund 1,1 Milliarden mehr für Tierfutter ausgeben
Die Heimtierbranche ist 2022 erneut auf einem hohen Umsatzniveau. Der stationäre Fach- und Lebensmitteleinzelhandel verzeichnete laut den Daten der IVH und ZZF ein Umsatzplus von 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtumsatz betrug 5,126 Milliarden Euro. Halter mussten also 1,076 Milliarden mehr für Tierfutter ausgeben als noch 2021. Allerdings zeigte sich ein Rückgang bei der Anschaffung von Zubehör und Bedarfsartikeln im stationären Handel. Dort wurden im Jahr 2022 1,091 Milliarden Euro ausgegeben, was im Gegensatz zum Vorjahr ein Minus von 0,9 Prozent bedeutet.
„Im Bereich Heimtierfutter stiegen die Umsätze größtenteils“, so Georg Müller, Vorsitzender des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH). „Dies liegt wesentlich in der aktuellen Inflation begründet. Wie Hersteller anderer Produkte des täglichen Bedarfs, mussten auch die Produzenten von Heimtier-Fertignahrung angesichts teils immenser Kostensteigerungen bei Energie, Verpackung und Logistik ihre Preise anheben.“
„Im Handel fragten Heimtierhalter Tiernahrung und andere Artikel des täglichen Bedarfs, wie beispielsweise Katzenstreu, regelmäßig nach. Bei Bedarfsartikeln und Zubehör wie Hundebetten oder Kratzbäumen hingegen wurden im Jahr 2022 Anschaffungen aufgeschoben. Hier waren zunehmend die Auswirkungen der angespannten finanziellen Lage vieler Verbraucher zu spüren“, so Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. (ZZF).
Dazu wurden noch 1,203 Milliarden Euro Umsatz aus dem Online-Handel verzeichnet, sowie 158 Millionen Euro, die für Wildvogelfutter ausgegeben wurden.
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Katze laut Heimtiermarkt-Daten 2022 weiterhin das beliebteste Haustier der Deutschen
Die Daten über den Heimtiermarkt 2022 verrieten aber auch, dass die Katze noch immer das beliebteste Haustier der Deutschen ist. Insgesamt lebten im Jahr 2022 15,2 Millionen Katzen in deutschen Haushalten, 24 Prozent aller Deutschen halten also mindestens eine Katze. In 43 Prozent aller katzenhaltenden Haushalte waren sogar zwei oder mehr der Tiere zu Hause.
An zweiter Stelle folgten 10,6 Millionen Hunde in 21 Prozent der deutschen Haushalte, davon waren 44 Prozent Mischlinge. Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Mäuse kamen auf eine Gesamtzahl von 4,9 Millionen Tieren in 5 Prozent der Haushalte. Die Zahl der Ziervögel, wie zum Beispiel Sittiche, Kanarienvögel und Kleinpapageien, betrug im Jahr 2022 3,7 Millionen in 3 Prozent der Haushalte. Zudem gab es im selben Zeitraum 2,3 Millionen Aquarien in 4 Prozent und 1,4 Millionen Gartenteiche mit Zierfischen in 3 Prozent der Haushalte in Deutschland sowie 1,3 Millionen Terrarien in 2 Prozent der Haushalte.
So teilen sich die 34,4 Millionen Haustiere laut Heimtiermarkt-Daten 2022 auf:
- 15,2 Millionen Katzen
- 10,6 Millionen Hunde
- 4,9 Millionen Kleintiere
- 3,7 Millionen Ziervögel
- 2,3 Millionen Aquarien
- 1,4 Millionen Gartenteiche mit Zierfischen
- 1,3 Millionen Terrarien
Ältere Menschen und Haushalte mit 3 oder mehr Personen haben die meisten Haustiere
„Die Gesamtzahl der Heimtiere, die in Haushalten in Deutschland gehalten werden, hat sich über die vergangenen Jahre auf einem hohen Niveau weitgehend stabil eingependelt“, so Norbert Holthenrich vom ZZF. „Das freut uns außerordentlich.“ Georg Müller vom IVH findet außerdem: „In einer zunehmend digitalisierten und unruhigen Welt sind Heimtiere für viele Menschen ein wichtiger Anker und Ruhepol – das gilt besonders für Kinder, deren Entwicklung durch Tiere in vielerlei Hinsicht gefördert werden kann“.
Die Größe der Haushalte mit Heimtieren in Deutschland verteile sich laut den Daten des Heimtiermarktes 2022 sehr ebenmäßig. 29 Prozent der Tierhalter leben in einem Singlehaushalt, 35 Prozent in einem 2-Personen-Haushalt und 36 Prozent der Heimtiere finden sich in Haushalten, die drei oder mehr Personen umfassen. So sind Heimtiere besonders bei Familien mit Kindern weiterhin sehr beliebt. In 67 Prozent aller Familien fand sich 2022 mindestens ein tierisches Familienmitglied.
Das durchschnittliche Alter der Halter nimmt mit den Altersspannen sukzessive zu, habe sich aber laut IVH und ZZF in den letzten Jahren nicht verändert. Während nur 16 Prozent der Menschen bis 29 Jahre ein oder mehrere Heimtiere halten, steigt der Durchschnitt bei den über 60-Jährigen bis auf 26 Prozent an.
Report über den Heimtiermarkt So viele Tiere lebten 2023 in Deutschlands Haushalten
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Quellen
- Zzf.de, „Der deutsche Heimtiermarkt 2022“ (aufgerufen am 06.04.2023)
- Zzf.de, „Heimtiere in Deutschland weiterhin beliebt“ (aufgerufen am 06.04.2023)