30. Januar 2024, 15:21 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein Erbe von 2,8 Millionen US-Dollar ist ein schönes Polster, das für viele die erstrebte, finanzielle Freiheit bedeuten würde. Doch, dass Hund und Katze ein solches Bündel an Geldscheinen – über Umwege – vererbt bekommen, klingt dann doch eher nach Disney-Film.
Es ist eine Geschichte, die auch der Plot aus einem Disney-Film sein könnte. Eine ältere Dame aus Shanghai hinterlässt ihr gesamtes Vermögen im Wert von 2,8 Millionen US-Dollar ihren Haustieren, anstatt es ihren Kindern zu vermachen. Dass Hunde und Katzen in China zu Erben werden, ist im Reich der Mitte allerdings genauso wenig erlaubt wie hierzulande. Doch auch dafür hat die wohlhabende Tierfreundin eine Lösung gefunden.
Tierschutzorganisation soll Erbe für Hunde und Katzen in China verwalten
Wie mehrere chinesische Medien übereinstimmend berichten, soll die wohlhabende Frau, von der nur der Nachname Liu bekannt geworden ist, vor ein paar Jahren ihre Hunde und Katzen in ihr Testament geschrieben haben. Zuvor standen dort ihre Verwandten drin. Allerdings habe sie ihre Meinung geändert, weil ihre Kinder sie während ihrer Krankheit nicht besucht hätten und sich kaum noch bei ihr meldeten. Nur ihre Hunde und Katzen seien immer für sie dagewesen.
Doch das Erbrecht ist nicht nur in Deutschland an bestimmte Konventionen gebunden, sondern auch in China. Die wohlhabende Dame darf ihren Tieren nicht direkt das Vermögen von 20 Millionen Yuan (umgerechnet 2,8 Millionen US-Dollar oder 2,58 Millionen Euro) vererben. Denn Hunde und Katzen können vor dem Gesetz kein Eigentum besitzen oder verwalten. Daher soll die örtliche Tierklinik als Verwalter des Millionenerbes eingesetzt werden. Unter der Voraussetzung, dass sie sich gut um die Tiere kümmern.
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„Wie enttäuscht und untröstlich muss sie gewesen sein?“
Fans von Filmen aus dem Hause Disney dürfte diese Handlung aus dem Film „Aristocats“ durchaus bekannt vorkommen. Ein Beamter des Zentrums für die Registrierung von Testamenten in Peking habe Frau Liu nach Angaben der „South China Morning Post“ geraten, eine Person ihres Vertrauens mit der Aufsicht über die Tierklinik zu betrauen.
So könne sichergestellt werden, dass die Haustiere ordnungsgemäß versorgt werden. Doch das Einsetzen des perfiden Butlers als Pfleger für die Katzen weckte auch im Film „Aristocats“ Begehrlichkeiten, alleiniger Erbe des Vermögens zu werden und sich der Tiere zu entledigen. So scheint das momentane Arrangement von Frau Liu doch am sinnvollsten. Denn in diesem Fall könnte nach dem Ableben ihrer Tiere und ihrer Nachfahren die Tierschutzorganisation weiter von dem Vermögen profitieren.
Laut Berichten löste der Fall in den sozialen Medien Chinas rege Diskussionen aus. „Wie enttäuscht und untröstlich muss sie gewesen sein, als sie beschloss, ihren Kindern nichts zu vererben“, soll ein Online-Beobachter geschrieben haben. Viele Nutzer hätten sich zudem ereifert, dass eine ältere Dame von ihrer Familie im Alter so alleingelassen wurde. Der Respekt und die Wertschätzung vor der älteren Generation ist seit tausenden Jahren ein besonderes Gedankengut der Chinesen. Mittlerweile scheinen jedoch auch Haustiere einen immer höheren Stellenwert in der Gesellschaft einzunehmen.