
13. März 2023, 12:29 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der Indochinesische Tiger lebt in unzugänglichen Gebirgsregionen und gilt als stark gefährdet. Trotzdem wurde die seltene Subspezies nun in einem Naturreservat in Thailand gesichtet. Warum die Überraschung in dem Fall besonders groß war.
In Thailands ältestem Naturreservat sind erstmals seit 30 Jahren wieder mehrere Indochinesische Tiger in freier Wildbahn gesichtet worden. Mithilfe von Kamerafallen sei belegt, dass derzeit mindestens sechs seltene Indochina-Tiger durch die tropischen Wälder des Salak Phra Wildlife Sanctuary streiften, berichtete die Zeitung „Bangkok Post“.
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Indochinesische Tiger mit Nachwuchs gesichtet
Zu der Gruppe gehöre auch eine Mutter mit ihren beiden Jungen, hieß es unter Berufung auf Seree Makboon, den Leiter des Khao Namphu Nature and Wildlife Education Centre, das zu dem seit 1965 bestehenden Schutzgebiet gehört. Die Präsenz der Raubkatzen zeige, dass das Waldökosystem des Naturreservats in guter Verfassung sei, sagte Makboon. Das Salak Phra Wildlife Sanctuary liegt in der Nähe von Kanchanaburi westlich der Hauptstadt Bangkok.
Der Indochinesische Tiger (Panthera tigris corbetti) wird als stark gefährdet eingestuft. Nach Daten, die dem WWF vorliegen, soll es nur noch etwa 200 Tiere geben. Die Indochinesischen Tiger leben in tropischen und subtropischen Regenwäldern. Thailand gilt als das Zentrum des verbleibenden Verbreitungsgebiets der Unterart. Man findet sie jedoch auch noch in Myanmar, Südchina, Kambodscha, Laos und Vietnam. Über die Population in Myanmar gibt es, aufgrund der angespannten politischen Situation, leider keine gesicherten Daten. Klar ist jedoch, dass Wilderei, illegaler Handel sowie der Lebensraumverlust als die größte Bedrohung für die weltweite Tiger-Population gelte. Für den Erhalt der Indochinesischen Tiger ist dies besonders gefährlich. Das Bevölkerungswachstum Südostasiens bringt eine Lebensraumzerstörung für die Tiere mit sich und auch den seltenen Indochinesischen Tiger in Bedrängnis.
Doch es gibt auch Hoffnung. Mit entsprechenden Schutzmaßnahmen kann sich der Tiger in dem unwegsamen Gelände, der seine Heimat ist, gut erholen. Indochinesische Tiger vermehren sich relativ schnell. Daher ist der Nachwuchs, der durch die Kamerafallen fotografiert wurde, ein sehr positives Zeichen für die Arterhaltung. Auch die Kriege in der Region haben den stark gefährdeten Tieren in die Karten gespielt. Durch die politischen Wirren und Grenzkonflikte haben die meisten Menschen keinen Zugang zu den Rückzugsgebieten der Tiger. So konnte sich die Art bislang erhalten und kann mit entsprechenden Schutzmaßnahmen hoffentlich erhalten bleiben.
Mit Material der dpa