14. Oktober 2022, 16:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kater Larry hat schon viele britische Premierminister in Downing Street kommen und gehen sehen. Der „Chef-Mäusefänger“ des Kabinettsbüros hat nun wieder einmal für Aufsehen gesorgt. Ein Video belegt, wie er ohne Furcht einen Fuchs von No. 10 vertrieben hat.
Der britische Kater Larry gehört wohl zu den bekanntesten Katzen der Welt. Ursprünglich war er von Mitarbeitern der Premierministerbüros als Haustier für die Kinder des britischen Premierministers David Cameron angeschafft worden. Als dieser sein Amt niederlegte, blieb Larry einfach weiter in Downing Street No. 10. Mittlerweile ist der Vierbeiner länger in seinem Amt als „Chef-Mäusefänger des Kabinettsbüros“ als so mancher offizielle Amtsinhaber. Der vermutlich im Januar 2007 geborene Kater kommt so langsam in die Jahre, doch das hält ihn nicht auf. Er jagt nämlich nicht nur mit Begeisterung Mäuse, sondern hat sich jetzt auch mit einem Wildtier angelegt. In einem Video, das Sky News vorliegt, sieht man, wie Larry ohne jede Furcht einen Fuchs aus seinem Revier in der Downing Street verscheucht.
Larrys Video wurde schon mehrere Millionen Mal aufgerufen
Die Aufnahme beginnt damit, dass Larry langsam hinter dem Fuchs herläuft. Beide Tiere machen einen Buckel und halten ihre aufgebauschten Schwänze steif in „Hab Acht“-Stellung. Als der Fuchs sich im Blumenbeet vor der Downing Street verstecken will, setzt Larry zum Sprung auf das viel größere Wildtier an. Der Fuchs reagiert darauf mit einer Fluchtreaktion und rennt davon, mit Larry auf den Fersen.
Auch interessant: Was wurde eigentlich aus Karl Lagerfelds Katze „Choupette“?
An der nächsten Straßenecke bleibt der „Chef-Mäusejäger“ schließlich stehen und sieht dem Rivalen beim Weglaufen zu. Der Fuchs kommt noch einmal kurz zurück, traut sich aber nicht wieder an der Katze vorbei. Larry wedelt mit dem Schwanz, erst in die eine, dann die andere Richtung. Dies ist bei Katzen ein Zeichen dafür, dass sie sich nicht sicher sind, was gleich passieren wird. Doch die Gefahr ist gebannt, denn der Eindringling macht sich endgültig davon.
Das Video wurde bereits 5,8 Millionen Mal abgerufen und 33.795 Mal mit einem „Like“ markiert (Stand: 14. Oktober). Auf dem für den Kater betriebenen Twitter-Account „Larry the Cat“ heißt es zu dem viralen Video nur „Fox off“, eine deutliche Anspielung auf ein englisches Schimpfwort.
Großbritannien Kein Hund für Downing Street! Kater Larry muss Residenz mit weiteren Katzen teilen
Ärger mit Polizei Wegen Missachtung der Leinenpflicht! Britischer Premier Sunak erhält Verwarnung
Abgeordneter verrät Warum Großbritannien zu Beginn der Corona-Pandemie alle Katzen töten lassen wollte
Warum Larry den Fuchs aus Downing Street verjagte
Katzen markieren ihr Territorium, selbst wenn sie kastriert oder sterilisiert sind. Sie verteilen ihre Duftstoffe, wenn sie sich mit dem Gesicht an etwas reiben. Gleichermaßen verteilen sie Pheromone, wenn sie mit ihren Krallen ihre Lieblingsstellen bearbeiten.
Nicky Trevorrow, Verhaltensexpertin der britischen Charity Cats Protection, erklärte dem „Guardian“, dass Katzen zu territorialem Verhalten neigten. „Es ist ein tief verwurzelter Instinkt“. Daher würden sie häufig Tiere herausfordern, die sich in ihrem Gebiet befinden.
Es gäbe jedoch auch individuelle Unterschiede, wie stark die Tiere auf wahrgenommene Eindringlinge reagierten, weiß Professor James Serpell, ein Tierschutzexperte der Universität Pennsylvania, dem „Guardian“ weiter zu berichten. „Wenn eine erste Begegnung einer Katze mit einem Fuchs dazu führt, dass der Fuchs davonrennt, wird es die Katze wahrscheinlich in folgenden Begegnungen mit Füchsen ermutigen“. Ob Larry bereits früher erfolgreich andere Tiere von der Premierresidenz verjagt hat, ist jedoch nicht bekannt.