4. November 2023, 17:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das britische Königspaar Charles III. und seine Frau Camilla haben sich bei einem Staatsbesuch in Kenia nicht nur unangenehmen Fragen zum Kolonialismus stellen müssen. Sie besuchten auch eine Wildtierstation, wo Camilla es sich nicht nehmen ließ, Baby-Elefanten zu versorgen.
Dass mit König Charles III. ein Advokat für Tier- und Artenschutz die Regierungsgeschäfte im Buckingham Palace übernommen hat, ist vielen Fans der britischen Monarchie bekannt. Bereits vor seiner Krönung verbannte der Monarch das Stopflebergericht Foie gras aus dem royalen Speiseplan und sein Krönungsgeschenk ging an einen bedrohten Erdsittich in Australien. Auch beim Design seiner ersten britischen Pfundmünzen zeigte Charles III. seine Liebe zu bedrohten heimischen Tier- und Pflanzenarten. Dass er seine Leidenschaft für bedrohte Tiere mit Königin Camilla teilt, bewies diese nun bei einem Besuch in Kenia, wo sie einen verwaisten Baby-Elefanten fütterte.
Camilla und Charles im Elefanten-Kindergarten auf Streichelkurs
Das Königspaar besuchte den Elefanten-Kindergarten der Organisation Sheldrick Wildlife Trust. Dort kümmert man sich unter anderem um verwaiste Elefanten, päppelt sie auf und bereitet sie auf ihre Auswilderung vor.
Doch auch kleine Nashörner werden dort versorgt. Eines war ganz angetan vom royalen Besuch und ließ sich von König und Königin streicheln. Spitzmaulnashorn Raha verlor ihre Mutter aus unbekannten Gründen und war in der Savanne auf sich allein gestellt. Bevor sie vom Wildlife Trust aufgenommen wurde, ist sie – wahrscheinlich von Schakalen – angegriffen worden und hat noch immer tiefe Wunden. Diese werden im Wildtier-Kindergarten mit Wundversorgung behandelt und abgedeckt. Für den Besuch des Königspaares warf sich Raha – was auf Suaheli „Freude“ bedeutet – in ganz royales Blau.
Baby-Elefant Mzinga dagegen, die von Königin Camilla gefüttert wurde, ist mittlerweile 22 Monate alt. Sie lebt seit fast 20 Monaten in der Station und wurde mutterseelenallein in einer Gegend, in der keine anderen Elefanten lebten, aufgefunden. Kaum angekommen, begann das verhungernde Kalb zu zahnen, was ihre Kräfte zusätzlich aufzehrte. Teilweise war nicht klar, ob Mzinga überleben würde. Doch mittlerweile zeigt sie viel Selbstvertrauen und braucht etliche Liter Milch am Tag.
Tierschutzarbeit in Kenia
Der Sheldrick Wildlife Trust kümmert sich seit 1977 um verwaiste Tiere. Somit ist der Trust die älteste Tierschutzorganisation in Kenia. Doch nicht nur der Wildtier-Kindergarten wird von ihr betreut. Mobile Tierärzte und Aktivisten gegen Wilderei überwachen die Wildtiergebiete Kenias aus der Luft. Außerdem leisten die Tierschützer Aufklärungsarbeit bei der lokalen Bevölkerung und haben eine Initiative zum Schutz der Wildnis-Habitate ins Leben gerufen.
Mit Material der dpa
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Weitere Quellen
- SheldrickWildlifeTrust.org, „Raha’s Story“ (aufgerufen am 3.11.2023)
- SheldrickWildlifeTrust.org, „King Charles III and Queen Camilla visit our Nayrobi Nursery“ (aufgerufen am 3.11.2023)
- SheldrickWildlifeTrust.org, „Mzinga’s Story“ (aufgerufen am 3.11.2023)