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Pallas-Katze

Warum diese Wildkatze jetzt auf dem Mount Everest lebt

Ein Manul, auch Pallas-Katze genannt, auf dem Mount Everest im Schnee
Manule, oder auch Pallas-Katzen, haben ein dickes Fell, dass sie vor Kälte und Schnee schützt – leider aber nicht vor dem Klimawandel Foto: GettyImages/ValerijaP
Louisa Stoeffler
Redakteurin

16. Februar 2023, 10:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Eine Gruppe von Forschern hat über Jahre das Leben in den höchsten Lagen der Erde untersucht. Denn viele Tiere, die in kalten Zonen leben, ziehen sich auf immer höhere Berge zurück. So konnte nun auch die kaum bekannte Pallas-Katze, auch Manul genannt, auf dem Mount Everest nachgewiesen werden.

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Die Pallas-Katze kennt man in unseren Breiten vor allem aus Zoos und Tierparks. In der freien Natur lebt sie jedoch in sehr kalten Landstrichen und auf schneebedeckten Höhenzügen in Russland, Nepal und dem Iran. In Zentralasien findet man sie häufig auf Gebirgszügen, denn die Tiere bilden ein sehr dickes Fell aus, durch das sie perfekt an das Leben im kalten Klima angepasst sind. Zum Beispiel legen sie ihre Pfoten, um sie zu wärmen, auf ihrem Schwanz ab. Durch den Klimawandel jedoch sind viele Bereiche, in denen der Manul natürlich vorkommt, zu warm für die Kleinkatze geworden. Forscher konnten nun nachweisen, dass sich die Pallas-Katze sogar auf den Mount Everest zurückzieht!

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Pallas-Katze in rund 5200 Meter Höhe auf Mount Everest nachgewiesen

Die Pallas-Katze ist wohl noch immer eine der unbekannteren Wildkatzen. Sie lebt hauptsächlich in Asien und stammt mit großer Wahrscheinlichkeit vom Säbelzahntiger ab. Sie ist grau-braun, mit markanten Fellzeichnungen um die Schnauzenpartie. Im Gegensatz zu vielen anderen Katzenartigen, sind ihre Pupillen, anstatt schlitzförmig, rund. Im Winter bilden die Tiere ein dickes Fell aus, welches sie auch bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt warm hält. Die Pallas-Katze bevorzugt daher generell ein kaltes Klima. Die Folgen des Klimawandels könnten also auch Folgen für die Arterhaltung der Pallas-Katze haben.

Deswegen hat sich eine Gruppe von Forschern der Frage gewidmet, ob sich Tiere in schneeige Höhen zurückziehen, um dem Klimawandel zu entkommen. Offenbar gehört auch der Manul zu den Verlierern der Klimakrise, denn um geeigneten Lebensraum zu finden, klettern viele Tiere immer höher.

Im Rahmen der „Perpetual Planet Everest Expedition“ konnten Forscher das Vorkommen der Pallas-Katze nun sogar auf dem Mount Everest nachweisen. Anhand von Kot- und Urinproben in 5100 und 5190 Metern Höhe ließen sich mindestens zwei Exemplare belegen. Zudem konnten die Forscher die Ernährung der Tiere untersuchen. Auch in kalten Höhen ernährten sie sich von denselben Kleinsäugern, die auch auf den Ebenen auf ihrem Speiseplan stehen. Ob sich Bergwiesel und Pfeilhase zuerst auf den Berg zurückzogen und die Pallas-Katze nur ihrer Nahrung gefolgt ist, muss sich noch zeigen.

Biodiversität in hohen Lagen nicht ausreichend erforscht

Der „Sagarmatha National Park“, in dem die Forscher die Pallas-Katze während ihrer Expedition ebenfalls nachweisen konnten, zählt zu den am stärksten geschützten, aber auch am häufigsten von Touristen besuchten Parks in Nepal. „Wir hoffen, dass die Bestätigung dieser charismatischen Spezies Aufmerksamkeit und Aufklärung über die Biodiversität dieses ikonischen Welterbes schafft“, so Anton Siemon in einer Pressemitteilung des US-Magazins „National Geographic“. Diese Entdeckung könne zur Erhaltung der unter dem Artenschutzabkommen CITES geschützten Pallas-Katze führen.

Laut den Forschern ist ihre Untersuchung eine der ersten, die sich mit der Biodiversität ab einer Höhe von 4000 Metern beschäftigt. Da dies nur ungefähr 3 Prozent der Landmasse unseres Planeten ausmache, sei diese Region bislang nicht ausreichend erforscht. Weitere Expeditionen müssen nun nachweisen, wie sich der Klimawandel auch auf andere Tiere, die auf ein kaltes Klima angewiesen sind, auswirkt.1

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Quellen

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