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Nach Schockvideo

Peta erstattet Strafanzeige, weil Hundeschule Tiere über Flammen springen lässt – das sagt der Betreiber 

Cockerspaniel, der sich gegen die Leine stemmt und nicht mitgehen will
Ein Video, was in einer Hundeschule entstanden sein soll, sorgte für Aufregung, weil Hunde darin über einen Parkour mit Feuer springen sollen und sich sichtlich unwohl dabei fühlen (Symbolbild) Foto: Getty Images
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

14. September 2023, 13:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Am 8. September veröffentlichte eine Nutzerin auf Instagram ein Video, das nicht nur unter Tierschützern für Aufsehen sorgte: Darin sieht man, wie Hunde in einer Hundeschule über ein flammendes Hindernis springen sollen. Die Tierrechtsorganisation Peta erstattete nun Strafanzeige wegen Tierquälerei. PETBOOK nahm mit dem Betreiber der Hundeschule Kontakt auf.

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Die Tierschutzorganisation Peta erstattete gegen eine Hundeschule in Saarbrücken-Burbach Strafanzeige, wegen „tierquälerische Trainingsmethoden“, wie die Organisation am 14. September in einer Pressemitteilung mitteilte. Peta bezieht sich dabei auf ein Video, das zeigt, wie Hunde über ein Hindernis springen sollen, welches aus einem Rohr besteht, aus dem mehrere offene Flammen treten.

„Die Hunde zeigen klare Stresssignale“

Das Video hatte der Inhaber der Hundeschule „HBAZ Jakobshütte“, Diethelm Klüsener, selbst auf seiner Facebook-Seite gepostet, mittlerweile aber wieder entfernt, wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtete. Die Instagram-Nutzerin „Giszem Coca (gizem__ko)“ stellte die Aufnahmen am 8. September auf ihrem Kanal ein.

„Schon online beim Zuschauen war ich total gestresst. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es den Hunden dabei geht“ schrieb sie in ihrem Post zum Video. „Dieser Hundeschule sollte der Paragraf 11 SOFORT entzogen werden! Die Hunde zeigen klare Stresssignale“, heißt es weiter. Sie habe der Landeshauptstadt Saarbrücken daraufhin einen Hinweis gegeben, informiert sie später. Diesem wolle die Stadt mit der obersten Tierschutzbehörde des Saarlandes nachgehen.

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Peta wirft Betreibern der Hundeschule Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vor

Über das Wochenende verbreitete sich das Video weiter und so wurde auch Peta darauf aufmerksam. Am 13. September veröffentlichte die Tierrechtsorganisation ein Reaktions-Video auf ihrem Instagram-Kanal und teilte mit: „Wir sehen hier wiederholte Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und haben daher vergangenen Freitag bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken Strafanzeige gegen die Betreiber der Hundeschule und weitere Beteiligte erstattet.“

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Die zentralen Vorwürfe, die zur Strafanzeige von Peta gegen die Betreiber der Hundeschule führten, beziehen sich vor allem auf die Trainingsmethoden. Im Video würden die Hunde gezwungen, über ein Metallrohr zu springen, aus dem offene Flammen austreten, wobei sich ein junger Vierbeiner offensichtlich am Mundbereich verbrenne, heißt es in der Pressemitteilung vom 14. September.

Nicht die erste Strafanzeige gegen die Hundeschule

Offenbar handelt es sich nicht um die erste Anzeige gegen die Hundeschule in Saarbrücken, wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet. So soll die Tierschützerin Julia K. aus dem Saarland, die von den Videos ebenfalls schockiert war, den Betreiber schon länger kennen und gegen ihn bereits mehrfach Anzeige erstattet haben.

Auch andere Bilder, die bis Samstag noch auf der Facebook-Seite der Hundeschule zu sehen waren, sorgten für heftige Kritik. So zeigt eine Aufnahme, wie eine Gruppe eine Übung mit Hunden auf Rolltreppen macht, berichtet die „Saarbrücker Zeitung“. Rolltreppen darf man in der Regel nur mit seinem Hund betreten, wenn man diesen auf den Arm nimmt. Denn die Gefahr ist groß, dass sich das Tier Pfoten oder Schwanz einklemmt – vor allem bei langhaarigen Hunderassen–, was zu schweren Verletzungen führen kann.

Das sagen die Betreiber der Hundeschule zu den Vorwürfen

PETBOOK nahm mit einem der Betreiber der Hundeschule, Diethelm Klüsener, Kontakt auf und bat um eine Stellungnahme und Einordnung des Videomaterials. Klüsener teilte PETBOOK gegenüber bereits am 9. September mit, dass mittlerweile körperliche Bedrohungen gegen ihn und seine Familie, sowie gegen viele Personen seiner Kundschaft massiv im Netz kursierten. Daher sei er gezwungen, einen Rechtsanwalt einzuschalten.

Er teilte zudem mit, dass kein Hund sich verbrannt, noch anderweitig verletzt habe. Das könnten alle Teilnehmer, sowie Zuschauer bestätigen. Gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“ äußerte Klüsener zudem, dass er eine gezielte Kampagne vermute.

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Nach Bedrohungen und Einbruch, keine weitere Stellungnahme

PETBOOK hatte Klüsener auch gebeten, das Videomaterial einzuordnen, da es sich bei solchen Aufnahmen etwa auch um ein spezielles Training oder eine spezielle Ausbildung handeln könnte. Da sich die Bedrohungen gegen die Betreiber der Hundeschule sowie deren Kundschaft aber weiter verschärfen und in die Trainingsanlage sogar eingebrochen wurde, wie Klüsener PETBOOK per E-Mail am 14. September mitteilte, würde nach Absprache mit dem Rechtsanwalt keine Stellungnahme verfasst werden.

Die Hundeschule HBAZ Jakobshütte ist derzeit geschlossen und die Internetseite offline. Eine Anfrage seitens PETBOOK beim zuständigen Ordnungsamt sowie der Ortspolizeibehörde Saarbrücken zum Stand der Sachlage blieb bisher unbeantwortet.

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