21. Oktober 2022, 13:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Während sich das Tierheim Duisburg vor Tieren kaum noch retten kann, werden bei Zoo Zajac täglich weiter Hunde, Katzen und andere Haustiere verkauft. Um das Tierheim zu entlasten, fordert die Tierschutzorganisation Peta einen Verkaufsstopp für das weltweit größte Zoofachgeschäft.
Die Kosten steigen, die Plätze sind längst überfüllt. Wie viele Tierheime in Deutschland verhängte jetzt auch das Tierheim Duisburg einen Aufnahmestopp. Die Rückgabewelle der in der Coronazeit angeschafften Tiere brachte das Tierschutzzentrum Duisburg e. V. an seine Belastungsgrenze. Währenddessen verkaufe Zoo Zajac weiterhin seine Tiere wie Massenware, kritisiert die Tierschutzorganisation Peta in einer Pressemitteilung und fordert einen Verkaufsstopp.
Tierschützer kritisieren Zoo Zajac schon länger
Auf den über 1300 Quadratmetern Ladenfläche bietet der weltweit größte Zoohändler rund 12.000 Tiere, die zu 3000 verschiedenen Arten gehören, an. Darunter auch Exoten wie Mini-Tukans, Kraken und sogar Faultiere! Diese präsentiert Inhaber Norbert Zajac gerne in seinem YouTube-Kanal. Der Zoofachhandel selbst bezeichnet sich als Erlebnis-Haustierzoo.
Tierschützer kritisieren das Zoofachgeschäft schon länger. Vor allem der Handel mit Hundewelpen sorgte seit 2012 immer wieder für Demonstrationen von Tierschutzaktivisten. Ein Kritikpunkt ist das Zurschaustellen der niedlichen Welpen. Dadurch würden Menschen, die vielleicht nie einen Hund aufgenommen hätten, zu Spontankäufen verleitet.
Dieses Mal geht es den Tierschützern aber vor allem um den Verkauf von Katzen, Kaninchen und Vögel. Diese sind im Zoo Zajac Dauerbrenner und genau diese nimmt das überfüllte Duisburger Tierheim derzeit nicht mehr von Privatleuten auf.
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Peta fordert Verkaufsstopp und Ausgleichszahlungen
Um das Duisburger Tierheim zu entlasten, fordert Peta den Zoo Zajac zu einem sofortigen Verkaufsstopp auf. Zudem soll der Zoohändler eine Entschädigungszahlung in Höhe von 500.000 Euro an das Tierheim zahlen, um es so zu unterstützen. „Solange Tierheime an die Belastungsgrenze kommen und den eigenen Betrieb kaum mehr stemmen können, muss der Verkauf fühlender Lebewesen in Zoohandlungen und auf Internetplattformen endlich verboten werden“, fordert Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta, in einer Pressemitteilung. Zoo Zajac verkaufe Hund, Katze und Maus wie billige Ramschware, während in Tierheimen deutschlandweit mehr als 350.000 Lebewesen auf ein neues Zuhause warten, kritisiert Hoger weiter. Wer heute noch ein Tier in einer Zoohandlung kaufe, müsse sich darüber bewusst sein, dass man so die Situation der Tiere in den Heimen verschärfe.
Tierheim sieht das Problem woanders
Gegen eine Ausgleichszahlung seitens von Zoo Zajac hätte Lutz Kaczmarsch, Leiter des Duisburger Heims, grundsätzlich nichts einzuwenden, wie er auf eine Nachfrage der „WAZ“ verriet. Einen Verkaufsstopp nur für Zoo Zajac hält er hingegen nicht für sinnvoll, auch wenn er generell gegen den Verkauf von Katzen oder Hundewelpen in solchen Zoogeschäften sei. Viel problematischer findet Kaczmarsch den Verkauf von Tieren auf Ebay und das Angebot von Welpen aus dem Kofferraum, bei denen Hunde aus Ländern wie Bulgarien nach Deutschland gebracht werden.
Zoo Zajac äußerte sich auf Nachfrage von PETBOOK bisher nicht zu den Forderungen von Peta.
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Quellen
- WAZ.de, „Tierheim-Hilfe? PETA fordert Verkaufsstopp für Zoo Zajac“ (aufgerufen am 20.10.2022)
- PETA.de, „Zoo Zajac in Duisburg: Das dubiose Geschäft mit Tieren “ (aufgerufen am 20.10.2022)
- PETA.de, „Tierheim Duisburg verhängt Aufnahmestopp – Zoo Zajac verkauft Tiere weiterhin wie Massenware: PETA fordert Ausgleichszahlung und sofortigen Verkaufsstopp“ (aufgerufen am 20.10.2022)
- zajac.de (aufgerufen am 20.10.2022)