12. April 2023, 5:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Aus dem US-Bundesstaat Florida gibt es „ssssonderbare“ Nachrichten: Eine Dunkle Tigerpython hat ein Gelege von 96 Eiern gelegt – doppelt so viele wie üblich für die Schlangenart. Ausschließlich positiv ist das Ereignis aber nicht. Denn in den USA gilt diese Python als invasive Art.
Im US-Bundesstaat Florida wurde ein Rekord gebrochen. Nicht etwa von einem Menschen, sondern von einer Schlange! Eine Dunkle Tigerpython legte sage und schreibe 96 Eier – fast doppelt so viele, wie diese Pythons im Durchschnitt legen. „Unseres Wissens ist es das größte Gelege eines frei lebenden Dunklen Tigerpythons, dass jemals dokumentiert wurde“, sagte Amy Yackel Adams gegenüber dem englischen Wissenschaftsmagazin „New Scientist“. Gemeinsam mit Kollegen von der U.S. Geological Survey, eine US-amerikanische Bundesbehörde zur Untersuchung von Landschaften und geologischen Strukturen, hat die Studienautorin das Gelege untersucht. Die Ergebnisse des Teams wurden im Fachjournal „Reptiles & Amphibians“ veröffentlicht.
Nur 13 Eier der Python wohl nicht lebensfähig
Das Python-Weibchen aus Florida fiel den US-Wissenschaftlern erstmals im Mai 2022 auf, nachdem sie eine scheinbar ungewöhnlich hohe Anzahl an Eiern gelegt hatte. Aufgrund des Brutverhaltens von Pythons konnten die Wissenschaftler die Eier aber erst später untersuchen, erklärte Yackel Adams. Die Schlangen „wickeln sich eng um die Eier und zittern, um Wärme zu erzeugen und die Eier auf einer bestimmten Temperatur zu halten.“ Erst kurz vor dem Schlüpfen würden die Weibchen abziehen.
Von den 96 Eiern schlüpften insgesamt 83 – das ergibt einen Schnitt von etwa 86,5 Prozent. Nur 13 Eier schienen nicht lebensfähig zu sein. Den Forschern zufolge hatten die meisten dieser Eier in etwa die gleiche Länge wie die geschlüpften Eier aus dem Gelege, nämlich etwa 7,7 Zentimeter. Fünf Stück waren jedoch deutlich kleiner: Das kleinste Ei erreichte eine Länge von nur 5,5 Zentimeter.
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In Florida sind Dunkle Tigerpythons eine invasive Art
Dunkle Tigerpythons, manchmal auch Burma-Pythons genannt, stammen ursprünglich aus Südostasien. In den USA gelten sie jedoch als invasive Art. Der Grund: Vor 40 oder 50 Jahren sollen einige Dunkle Tigerpythons, die als Haustiere gehalten wurden, entkommen sein – und in den Everglades, ein tropisches Marschland im Süden Floridas, ein neues Zuhause gefunden haben. Seitdem breitet die Schlangenspezies im Nationalpark immer weiter aus.
Für Menschen stellen diese Schlangen kaum eine Gefahr dar. Zwar kann ein Biss schmerzhaft sein, oder sich gar entzünden. Pythons sind aber ungiftig. Durch ihre Ausbreitung im Süden Floridas beeinträchtigen die Dunklen Tigerpythons jedoch andere Tierarten.
„Im Everglades Nationalpark sieht man keine Marschkaninchen, Waschbären oder Rehe mehr“, so Yackel Adams. „Sie sind weg.“ Auch in der Studie weisen die Forscher darauf hin, wie schwierig es ist, die Dunkle-Tigerpython-Population in dem Marschgebiet zu kontrollieren. Das hohe „Reproduktionspotential“ der Tiere macht die Sache wohl nicht besser. Beeindruckend ist das Gelege des Python-Weibchens aber trotzdem.