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Pseudopoda

Forscher entdecken 99 neue Arten von Riesenkrabbenspinnen

Eine Spinnenart aus der Gattung Riesenkrabbenspinne versteckt sich in einem Wald der chinesischen Provinz Sichuan.
Die Spinnengattung Pseudopoda hat viele prominente Vertreter – wie etwa die „Thunberga greta“ oder die David-Bowie-Spinne. Foto: picture alliance/dpa/Senckenberg | Peter Jäger
Alexandra Beste

23. März 2023, 6:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die eine heißt David Bowie, die andere Greta Thunberg: In der Familie der Riesenkrabbenspinnen gibt es zahlreiche Arten. Nun haben Forscher 99 neue Spezies dieser Familie entdeckt – genauer gesagt, aus der Gattung der Pseudopoda.

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Was haben Greta Thunberg, David Bowie und Udo Lindenberg alle gemeinsam? Nach ihnen sind verschiedene Arten von Riesenkrabbenspinnen benannt! Ihr Namensgeber, Peter Jäger, gilt als der Spinnenexperte schlechthin: Über 600 Spezies hat er bereits entdeckt.

Nun hat der Arachnologe vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt gemeinsam mit Forschern aus China 99 neue Arten aus der Familie der Riesenkrabbenspinnen beschrieben – genauer gesagt, aus der Gattung der „Pseudopoda“. Diese Neubeschreibungen hat das Forschungsteam im Fachjournal „Megataxa“ veröffentlicht.

Die „megadiverse“ Gattung Pseudopoda

Erst seit dem Jahr 2000 ist die Gattung Pseudopoda bekannt. Damals umfasste sie gerade mal neun Arten aus sieben Ländern. Mittlerweile gilt sie als die größte Gattung innerhalb der Riesenkrabbenspinnen – und als zwölftgrößte Spinnengattung überhaupt.

Alle Arten von Pseudopoda stammen aus Asien, so auch die 99 Neuentdeckungen. Diese kommen in Indien, Nepal, Myanmar, Thailand, Laos, Vietnam, Bhutan und China vor. „Die meisten der Pseudopoda-Arten weisen nur sehr kleine Verbreitungsgebiete auf, da sie nicht in der Lage sind, sich mit dem Wind verdriften zu lassen“, erklärt Jäger in einer Pressemitteilung. Das würden einige andere Spinnenarten tun. Zum Überleben bräuchten Pseudopoda-Spinnen wiederum Wälder mit einer Laubschicht. „Dabei haben wir sowohl Arten an der Küste als auch in Höhen von über 3800 Metern gefunden.“

Die neuentdeckten Arten konnten anhand morphologischer Unterschiede beschrieben werden. „In allen Fällen, in denen Material zu einer genetischen Analyse vorlag, konnten molekulare Untersuchungen unsere Hypothesen unterstützen“, erläutert Jäger. In den vergangenen Jahren sei eine überproportional hohe Diversität mehrerer Gattungen der Riesenkrabbenspinnen festgestellt worden. Der Spinnenforscher bestätigt: „Eine dieser ‚megadiversen’ Gattungen ist Pseudopoda.“

Auch interessant: Gibt es diese hochgiftige Spinne bald in Deutschland?

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Mehr als 1300 Arten von Riesenkrabbenspinnen bekannt

In der Familie der Riesenkrabbenspinnen, auch Sparassidae genannt, sind nach wissenschaftlichen Angaben mehr als 1300 Arten beschrieben. Jäger selbst hat mehrere dieser Arten nach Prominenten benannt, etwa die David-Bowie-Spinne „Heteropoda davidbowie“, oder „Heteropoda udolindenberg“ nach dem deutschen Rockmusiker.

Auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg habe den Spinnenforscher bei der Namensgebung inspiriert: „Ihr Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel ist beeindruckend“, sagte er im Jahr 2020. Damals nannte er eine neue Gattung „Thunberga“. Mittlerweile sind mehrere Arten dieser Gattung bekannt, unter anderem die Spinne „Thunberga greta“.

Ob man die Riesenkrabbenspinne namens Greta Thunberg oder David Bowie jedoch als Haustier halten sollte, ist fraglich. Tatsächlich werden jedoch Tiere dieser Arten in Australien häufig in Wohnungen gehalten. Ob sie diese wirklich ganz freilich betreten haben, ist eher unwahrscheinlich.

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