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Erneut chinesischer Schopfhund

Scooter wurde zum hässlichsten Hund der Welt 2023 gekürt 

Scooter, ein 7-jähriger chinesischer Schopfhund, wird von seiner Besitzerin Linda Elmquist gehalten, nachdem er den ersten Platz im Wettbewerb um den hässlichsten Hund gewonnen hat
Scooter, ein 7-jähriger chinesischer Schopfhund, wird von seiner Besitzerin Linda Elmquist gehalten, nachdem er den ersten Platz im Wettbewerb um den hässlichsten Hund gewonnen hat Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Noah Berger
Dennis Agyemang
Redakteur

26. Juni 2023, 16:38 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Seine deformierten Hinterbeine hätten Schopfhund Scooter beinahe das Leben gekostet. Als Welpe hatte ihn sein Züchter deshalb zum Einschläfern in ein Tierheim gebracht, doch das Schicksal hatte es gut mit ihm gemeint. Mittlerweile ist der heute 7-Jährige in ein liebendes Zuhause vermittelt worden und seit einigen Tagen ist er auch um ein Preisgeld und einen offiziellen Titel reicher: Scooter ist der hässlichste Hund der Welt 2023!

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Es gibt Preise, bei denen man sich schon fragen muss, weshalb Leute an ihnen teilnehmen oder ihre Schutzbefohlenen dazu anmelden. Die Wahl des weltweit hässlichsten Hundes ist einer davon und ein chinesischer Schopfhund aus den USA ist nun offiziell der „Hässlichste der Hässlichsten“. Dazu bringt der 7-jährige Scooter auch noch etwas mit, das Menschen und Medien gleichermaßen berührt: Eine emotionale Geschichte, die wieder an das Gute in der Welt glauben lässt. Eine tierische Heldenreise mit einem Underdog, der es trotz denkbar schlechten Voraussetzungen im Leben weit bringt und alle, die ihn lieben, stolz macht. Ob seine Geschichte wohl die Vorlage für einen neuen Kinderfilm wird?

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Schopfhund Scooter kann nur eingeschränkt laufen

Mit seinen deformierten Hinterbeinen, der schlaff aus dem Maul hängenden Zunge und den strohigen weißen Haaren – von denen er nicht viele auf seinem sonst nackten Körper besitzt – ist Scooter nicht gerade das, was Menschen bei Hunden schön oder süß finden. Das war wohl auch der Grund, weshalb sein Züchter ihn als Welpen eigentlich einschläfern lassen wollte. Doch seine uneingeschränkte Lebenslust überzeugte einen Mitarbeiter einer Tierschutzorganisation, den Hund mit Laufbehinderung zu adoptieren. Seine Gelenke und Beine sind verkehrt herum angeordnet. So kann Scooter nur mit den beiden Vorderbeinen laufen und zieht den Hinterkörper nach. Deshalb bewegt sich das Tier meist mit einer Art Hunde-Rollstuhl fort.

Am letzten Juni-Wochenende wurde Scooter nun im kalifornischen Petaluma zum hässlichsten Hund des Jahres gewählt. Dabei konnte sich der 7-Jährige unter anderem gegen einen Pekinese mit Sturmfrisur, einen blinden Chihuahua sowie einen Mops mit auffällig langer Zunge durchsetzen. Damit folgt Scooter seinem Vorgänger aus dem letzten Jahr: Ebenfalls einem Chinesischen Schopfhund-Mischling mit heraushängender Zunge, der auf den Namen Mr Happy Face hört. Allerdings ist das Leben der Schopfhunde oft gar nicht so happy. Denn die charakterliche Haarlosigkeit wird durch einen Gendefekt erzeugt, was auch zu anderen Einschränkungen wie weitgehender Zahnlosigkeit führen kann. Unter anderem deshalb wird diese Rasse seit Ende der 90er in Deutschland auch als Qualzucht eingestuft.

Scooter wandert durch die Menge, bevor er am Freitag, dem 23. Juni 2023, am Wettbewerb um den hässlichsten Hund der Welt teilnimmt.
Scooters Familie darf nun offiziell den „hässlichsten Hund der Welt“ ihren eigenen nennen. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Noah Berger

Das steckt hinter dem Preis der hässlichsten Hunde

Bei dem geschichtsträchtigen Wettbewerb für hässliche Hunde, den es übrigens schon mehr als 50 Jahre gibt, wolle man sich keinesfalls über die „hässlichen“ Hunde lustig machen, heißt es dazu von den Organisatoren. Vielmehr wolle man ihre liebenswerten Seiten herausstellen und daran erinnern, „dass alle Hunde liebenswert sind“. Denn bei dem medialen Spektakel nehmen häufig auch Hunde aus Tierheimen teil. Man wolle diese Plattform nutzen, um dazu aufzurufen, ausgesetzte Tiere aufzunehmen.

Diesem Aufruf ist auch Linda Elmquist aus Tucson gefolgt und hat Scooter vor sieben Monaten adoptiert, nachdem sein voriger Halter sich nicht mehr um das Tier kümmern konnte. Linda ist eine gute Freundin des ehemaligen Halters und kennt Scooter schon recht lange, da sie in der Vergangenheit häufiger bei Tierarztbesuchen mit dabei war und ohnehin viel Zeit mit ihm verbracht hat. Dieses neue Doppelgespann scheint einander Glück zu bringen – wenn man es so nennen möchte. Denn nun ist Scooter um den Titel „Hässlichster Hund der Welt 2023“ und sein neues Frauchen um ein Preisgeld von 1500 Dollar reicher.

Das sagt die Jury über den „hässlichsten Hund der Welt“

„Er hat es wirklich verdient“, freut sich NBC-Moderator und Jury-Mitglied Gadi Schwartz. „Von der Sekunde an, in der er sich mit seinem haarlosen kleinen Hintern und den hinteren Beinen auf deinen Schoß setzt, spürst du seine warme, anschmiegsame Kraft, die die Bedeutung des Wortes hässlich verändert!“ erklärt Schwartz. „Er hinterlässt ein Gefühl der Liebe und Inspiration für (…) die Schwierigkeiten, die Ausdauer und das Glück, das er wie eine kleine Heizung ausstrahlt! Selbst wenn er nicht mehr da ist, kann man nicht anders, als zu lächeln, wenn man an die seitliche Zunge denkt, die aus seinem winzigen Maul hängt.“ Außerdem rieche er so viel süßer, als er aussieht, so sein Fun Fact, nach dem keiner gefragt hat. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch, Scooter!

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Quellen

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