8. Februar 2024, 15:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Deutsche Tierschutzbund e. V. warnt aktuell vor falschen Briefen. Diese enthalten Dankesschreiben sowie weißes Pulver und Tabletten. Betroffene sollten die Umschläge auf keinen Fall öffnen und die Polizei informieren.
Wer in den nächsten Tagen Post mit dem Absender „Deutscher Tierschutzbund e. V.“ erhält, sollte genau hinsehen, bevor er den Umschlag öffnet. Aktuell warnt der Tierschutzbund vor gefälschten Briefen im Namen der Organisation, die im Umlauf sind. Sie sollen neben einem englischsprachigen Brief verpackte Tabletten und weißes Pulver enthalten, wie der Verein in einem Post auf Instagram informiert.
Inhalt der Briefe ist möglicherweise gefährlich
Aufmerksam wurde der Tierschutzbund auf die gefälschte Post als am 7. Februar zwei Briefe in der Bundesgeschäftsstelle eingingen, die nicht zugestellt werden konnten, wie Pressesprecherin Lea Schmitz auf Nachfrage von PETBOOK mitteilt. Deshalb gingen sie an den auf dem Brief vermerkten – vermeintlichen – Absender zurück.
„Der Deutsche Tierschutzbund ist jedoch nicht Absender dieser Briefe!“, betont Lea Schmitz. „Unser Name und unser Logo wurden gefälscht und darauf unrechtmäßig genutzt. Einer der zwei Briefe war an eine Adresse in Malmö, Schweden adressiert, die uns unbekannt ist.“
Inhalt der Briefe waren jeweils eine Klappkarte mit einem englischsprachigen Text sowie Tabletten und Pulver, die im Text als „Nahrungsergänzungsmittel“ für Tiere ausgeben werden.
„Wir haben dies umgehend der Polizei gemeldet und Strafanzeige gestellt“, sagt Schmitz. „Ebenfalls haben wir unsere Tierschutzvereine sowie die Öffentlichkeit via Social Media über den Vorfall informiert.“
Substanzen sollen im Labor untersucht werden
In den Kommentaren spekulieren einige Nutzer, ob es sich bei dem Pulver um Anthrax handelt – der Erreger des Milzbrandes. Die gefährliche Infektionskrankheit wird durch Bakterien übertragen, deren Sporen lange haltbar sind. Im Jahr 2001 gab es Anschläge in den USA, bei denen die Erreger als Pulver in Briefen verschickt wurden.
„Wir wissen bis jetzt nicht, worum es sich bei den Tabletten oder dem Pulver handelt“, erklärt Schmitz. Man könne über den Hintergrund der Briefe lediglich spekulieren. So könnte es könnte um einen schlechten Scherz handeln, aber auch um eine Drogensendung an Konsumenten, die durch einen seriösen Absender getarnt werden sollte.
Auch dass die Substanzen giftig für Tiere sind, könne man nicht ausschließen. „Die Polizei konnte uns erst mal nicht sagen, worum es sich bei den Substanzen handelt. Beides – Tabletten und Pulver – wird die Polizei eventuell im Labor untersuchen lassen“, teilt die Pressesprecherin mit.
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So erkennen Sie die gefälschten Briefe
Die falschen Briefe können Betroffene an der Absender-Adresse erkennen, informiert Schmitz: „Erkennbar sind die Briefe an dem Logo des Tierschutzbundes auf einem Briefumschlag ohne Sichtfenster und an einer niedrigen Druck-Qualität auf Umschlag und Karte.“
Bisher ist unklar, in welchen Regionen oder in welchem Umfang die gefälschten Briefe im Umlauf sind. „Wer einen solchen Brief erhält, sollte umgehend die Polizei und gerne auch uns informieren!“, rät Schmitz.