7. November 2022, 13:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Polizei Hagen hat am Freitag einen ungewöhnlichen Vogeltransport gestoppt. Der 61-jährige Fahrer war mit seinem Cabrio unterwegs. Mit dabei: Vier Papageien in einem riesigen, nicht gesicherten Käfig. Der Vogelhalter muss jetzt mit gleich zwei Anzeigen rechnen.
Ein Mann aus Iserlohn in Nordrhein-Westfalen wollte auf gut Glück mit seinem Cabrio vier Papageien transportieren, obwohl der Käfig für seinen Pkw viel zu groß war. Die Vögel und den dazugehörigen Käfig kaufte er einer Privatperson in Wuppertal ab. Der Käufer war überrascht über die Maße des Käfigs, der mit 1,50 Meter x 1 Meter x 0,5 Meter und einem Untergestell mit Rollen nicht in seinen Mazda MX 5 passte. Davon ließ sich der Vogelkäufer jedoch nicht abhalten. Stattdessen öffnete er das Verdeck seines Cabrios und lud die Graupapageien samt Käfig auf die Rückbank.
Fahrer des Cabrios hielt Papageienkäfig mit der Hand fest
Der riesige Käfig, in dem die vier Papageien verkauft wurden, nahm den Pkw des Mannes fast komplett ein. Das Fahrzeug war von der Frontscheibe bis zum Kofferraum beladen. Neben der tierischen Fracht war für ihn selbst nur noch gerade so Platz auf dem Fahrersitz vorhanden. Als notdürftigen Schutz für die Papageien wählte der Mann eine Decke, die er während der Fahrt über dem Käfig ausbreitete.
Auf der Rückfahrt von Wuppertal nach Iserlohn hielt der Mann den Papageienkäfig mit einer Hand fest, die andere Hand war am Steuer. Denn geeignete Sicherungsmaterialien hatte er nicht dabei.
Die knapp vierzig-minütige Cabrio-Fahrt der Papageien wurde kurz vor dem Ziel in Hohenlimburg von der Polizei unterbrochen. Zeugen hatten in Hagen die Polizei benachrichtigt, als sie den riesigen Käfig auf dem Pkw entdeckten.
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Den Vogelhalter erwarten jetzt zwei Anzeigen
Nachdem der Fahrer des Cabrios gestoppt werden konnte, wurden die Papageien von der Rückbank entfernt und genauer untersucht. Die Überprüfung der Vögel ergab glücklicherweise, dass es ihnen, den Umständen des Transports entsprechend, gut ging. Daher sei es nicht nötig gewesen, die Tiere durch einen Tierarzt untersuchen zu lassen.
Angaben der Hagener Polizei zufolge zeigte der Mann zunächst wenig Verständnis dafür, dass die Ausfahrt der Papageien im Cabrio unterbrochen wurde. Er konnte jedoch überzeugt werden, für die Weiterfahrt nach Iserlohn ein Großraumtaxi zu bestellen.
Gegen den Käufer der Graupapageien wurden nun gleich zwei Anzeigen erstattet. Wie Herr Hirschberg, Pressesprecher der Polizei Hagen, im Gespräch mit PETBOOK bestätigte, hat der Mann gegen die Ladungssicherungsvorschrift verstoßen. Eine weitere Anzeige wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wurde angefertigt. Ob bei der Fahrt der Papageien im Cabrio tatsächlich gegen Tierschutzgesetz verstoßen wurde, wird noch überprüft. Den ungesicherten Transport von Tieren in einem zu kleinen Fahrzeug sollte jedoch niemand durchführen, das benötigt keiner Überprüfung.
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Quelle
- Polizei Hagen, „Pressemitteilung“ (aufgerufen am 7.11.2022)