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Trotz Verlust traditioneller Brutplätze

Bestand der Nachtigallen um 50 Prozent gestiegen

Eine Nachtigall, die singend auf einem Ast sitzt
Eine Nachtigall, die singend auf einem Ast sitzt Foto: Getty Images
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PETBOOK Redaktion

13. Mai 2023, 16:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Sie hat ein schlichtes Federkleid, ihr Gesang ist dagegen weltberühmt. Die Klänge der Nachtigall inspirierten Komponisten, wie Ludwig van Beethoven und Chopin in ihren Werken. Im April kommen die Vögel aus ihrem Winterquartier zurück nach Deutschland. Laut Schätzungen von Experten nehme ihr Bestand hierzulande zu – ein gutes Zeichen, da die traditionellen Brutplätze der Nachtigall gefährdet sind.

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In diesen Tagen kann man nachts in Gärten und Parks wieder besonderen Konzerten lauschen. Zu zehntausenden kommen die Nachtigallen mit Beginn der warmen Jahreszeit zurück aus ihren Winterquartieren in Afrika, nördlich des Äquators. Nach ihrer langen Reise treffen die Vögel in Deutschland ein, um sich zu paaren und ihre Jungen aufziehen. Um das zu tun, ist geeigneter Lebensraum für Nachtigallen unabdinglich. Schätzungen zur Anzahl der Vögel weisen nun darauf hin, dass ihr Bestand sich trotz ihres bedrohten Lebensraums erholt haben könnte.

Männchen sind wahre Gesangskünstler

Berühmt ist die Nachtigall für ihren Gesang. „Nachtigall-Männchen beherrschen im Durchschnitt 180 bis 200 verschiedene Strophentypen“, sagt Conny Landgraf vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Diese variieren etwa in Länge und Tonhöhe. Es gibt sogenannte Trills, Schläge oder Pfeifer. Die Männchen kombinieren diese Laute zu unterschiedlichen Strophen, und tragen sie nacheinander und von kurzen Pausen unterbrochen vor. Wie andere Singvögel auch tauschen Nachtigallen mit ihrem Gesang Informationen aus. Tagsüber geht es bei dem Gesang der Vögel wohl vor allem darum, die Reviere gegen andere Männchen abzustecken. In der Nacht aber werben sie um eine Partnerin – jedoch singen nur unverpaarte Männchen nachts. Sobald sie sich verpaart haben, hören sie mit dem nächtlichen Gesang auf.

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Bestand der Nachtigall scheint hierzulande stabil zu sein

Die genaue Zahl der Nachtigallen in Deutschland ist nicht klar. Der letzte nationale Vogelschutzbericht vom Bundesamt für Naturschutz aus dem Jahr 2019 nennt Zahlen von 2016. Damals wurden 84.000 bis 155.000 Nachtigall-Brutpaare geschätzt. Im Vergleich zu 2004 eine Zunahme um 26 Prozent, zu 1980 sogar um 50 Prozent. „Die Nachtigall scheint eine der wenigen Langstreckerzieher-Arten unter den Zugvögeln zu sein, die in ihren Beständen bei uns stabil zu sein scheint“, sagt der Vogelexperte des NABU, Martin Rümmler.

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Geeigneter Lebensraum für die Nachtigall auch in Städten

Die Nachtigall fühlt sich in dichtem Buschwerk, wo der Boden von verrottendem Laub bedeckt ist, besonders wohl. Durch die Entfernung des Unterholzes und der Falllaubschicht vielerorts fällt ein Großteil der traditionellen Brutplätze der Vögel weg. Auwälder und Laubwälder, in denen sich die Vögel gerne aufhalten, werden entweder teils abgeholzt oder mit Nadelwald aufgeforstet, berichtet der NABU. Auf dem Land habe es die Nachtigall daher nach Angaben des Vogelexperten zum Teil schwer. Insbesondere dann, wenn auf Feldern immer die gleichen Pflanzenarten wachsen, Hecken entfernt werden und viele Pestizide zum Einsatz kommen. Geeigneten Lebensraum findet die die eher unscheinbaren Vögel jedoch auch in Städten, etwa in Parks und Gärten, entlang von Bahndämmen und in verwilderten Industriegebieten. Die naturnahe Pflege,

Mit Material der dpa

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