19. April 2024, 6:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Den blonden Haflinger oder das robuste Shetlandpony kennt wohl jedes Kind. Doch unter den ca. 200 Pferderassen, die weltweit gezüchtet werden, ist so mancher Vierbeiner, von dem selbst erfahrene Pferdeprofis noch nie gehört haben. PETBOOK stellt Ihnen fünf seltene Pferderassen näher vor.
Sie besitzen golden glänzendes Fell oder ein besonders gutmütiges Wesen, zeigen eine extreme Knieaktion oder kosten mehrere tausend Euro: PETBOOK präsentiert fünf seltene teils vom Aussterben bedrohten Pferderassen.
1. Achal-Tekkiner
Ihren Namen verdanken die Achal-Tekkiner ihrer ursprünglichen Heimat, der Oasengruppe Achal-Teke in Turkmenistan. Es handelt sich um eine der ältesten Pferderassen der Welt: Diese besonderen Tiere begeistern Pferdefreunde nicht nur aufgrund ihrer Leistungsbereitschaft und enormen Widerstandsfähigkeit, sondern auch wegen ihres metallisch schimmernden Fells. Insbesondere die Falben erstrahlen im Sonnenschein in einem beinahe unwirklichen Goldton.
Auch sportlich glänzen die seltenen Achal-Tekkiner: Sie werden sowohl im Rennsport als auch beim Springreiten, in der Vielseitigkeit und in der Dressur eingesetzt. Die edlen Tiere konnten bei Turnieren schon so manche Medaille gewinnen. Seit 2023 gehören die „Kunst der Achal-Tekkiner-Pferdezucht und Traditionen des Pferdeschmucks“ zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.1
2. Rottaler Pferde
Nur noch ca. 80 Exemplare der ältesten bayerischen Pferderasse gibt es – damit ist das Rottaler Pferd nicht nur eine der seltensten Pferderassen der Welt, sondern vom Aussterben bedroht. Es handelt sich um ein mittelgroßes, vielseitig verwendbares Warmblutpferd, das sowohl als Reit- und Kutschpferd als auch zum Voltigieren eingesetzt wird. Aufgrund seines gelassenen, menschenbezogenen Wesens eignet sich das Rottaler Pferd auch gut als Therapiepferd.
Die Rasse stammt aus Rottal in Niederbayern und besitzt ein Stockmaß von ca. 165 Zentimetern und braunes oder schwarzes Fell. Inzwischen gilt das Rottaler Pferd als seltenste Pferderasse Europas, um deren Rettung sich engagierte Züchter bemühen.2
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3. Kinsky-Pferde
Aus Böhmen im heutigen Tschechien kommen die seltenen Kinsky-Pferde. Die Zucht wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von der Adelsfamilie Kinsky begründet. Nachdem die Familie 1948 enteignet wurde, wurden ihre Tiere auf andere Gestüte verteilt und die Zucht brach ein. Heute gelten Kinsky-Pferde als eine der seltensten Pferderassen der Welt und sind vom Aussterben bedroht.
Typisch für diese tschechische Pferderasse ist das golden glänzende Fell – Isabellen und Braunisabellen sind die angestrebten Zuchtfarben. Früher wurden die edlen Vierbeiner als Jagdpferde eingesetzt, heute dienen sie Freizeitreitern und Leistungssportlern als zuverlässige Partner. Wer ein seltenes Kinsky-Pferd kaufen möchte, muss tief in die Tasche greifen: Ein ausgebildetes Tier kostet etwa 15.000 Euro.3
4. Hackney
Einst waren englische Hackneys vor allem repräsentative Kutschpferde, die mit ihrer hohen Knieaktion vor dem Gespann beeindruckten. Doch mit dem Aufkommen der Eisenbahn in Großbritannien verloren die 147 bis 168 Zentimeter großen, arbeitswilligen Traber ihre wichtigste Aufgabe. Und so wurden Hackney-Pferde immer seltener – heute soll es noch 31 Stuten und 12 Hengste im Vereinigten Königreich geben.4
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5. Canadian Horse
Das Canadian Horse oder auch Cheval Canadien ist das Nationalpferd Kanadas. Die Rasse entwickelte sich aus den Pferden, die Mitte des 17. Jahrhunderts von Frankreich nach Kanada verschifft wurden. Doch im Zuge des Amerikanischen Bürgerkriegs und des Zweiten Weltkriegs gingen die Bestände stark zurück. Mittlerweile steht das kleine, wohlproportionierte Turnier-, Arbeits- und Familienpferd auf der Liste für bedrohte Tierrassen der American Livestock Breeds Conservancy und zählt damit zu den seltenen Pferderassen.
Anmerkung der Redaktion: Leider standen uns nicht zu jeder Pferderasse nutzbares Fotomaterial zur Verfügung. Wenn Sie der PETBOOK-Redaktion Bilder der im Artikel genannten Pferderassen kostenfrei zur Verfügung stellen möchten, schreiben Sie uns unter redaktion@petbook.de.