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Hilfe bei Hitze

Wie man Haustiere bei sommerlichen Temperaturen richtig abkühlt

Eine französische Bulldogge liegt völlig erschöpft auf einem Strohballen
Manche Hunde leiden unter hohen Temperaturen mehr als andere – gerade dann ist es wichtig zu wissen, wie man sie mit geeigneten Mitteln wieder herunterkühlt Foto: Getty Images
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PETBOOK Redaktion

9. Juni 2024, 8:37 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Eiswürfel im Aquarium, ein Ventilator vor dem Hamsterkäfig, dem Hund das Fell abscheren: Haustierbesitzer kommen auf einige merkwürdige Ideen, um ihre Tiere abzukühlen. Diese können jedoch gefährlich werden. Besser ist es, wenn man seine Haustiere vorsichtig und mit geeigneten Maßnahmen abkühlt.

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Sonne, Wärme, Trockenheit – das bringen die Sommertage mit sich. Und nicht nur wir Menschen geraten bei den hohen Temperaturen ins Schwitzen und leiden unter der Hitze – auch Haustiere freuen sich über Abkühlung. Doch viele Tiere sind auch empfindlich. Einige Hausmittel können für sie deshalb sogar lebensbedrohlich sein. Der Deutsche Tierschutzbund erklärt, was wirklich hilft.

Statt Eiswürfel im Aquarium lieber …

… sicherstellen, dass es nicht der direkten Sonne ausgesetzt ist. Vor allem das Wasser in kleinen Aquarien kann sich „während heißer Außentemperaturen zu stark aufheizen, was auch zu einem Sauerstoffmangel der Fische führen kann“, so Pressereferentin Nadia Wattad vom Deutschen Tierschutzbund. Doch eine zu rapide Änderung der Wassertemperatur ist auch nicht gut. Deshalb ist Vorsicht geboten. Wenn die Fische nicht herausspringen, kann es helfen, die Abdeckung des Aquariums zu öffnen, Heizer und Leuchten teilweise abzuschalten und einen täglichen Teilwarmwasserwechsel mit kühlem Wasser vorzunehmen.

Sehr warm werden kann auch der Gartenteich. Temperaturen über 30 Grad seien kritisch, meint Wattad. Anzeichen dafür sei, wenn sich das Wasser grünlich verfärbe oder die Fische nach Luft schnappten. „Hier kann man mit Belüftern, Oxydatoren oder Springbrunnen Erleichterung schaffen oder täglich kühles Wasser einfüllen“, so die Pressereferentin.

Statt eines Ventilators vor dem Heimtierkäfig lieber …

… das Gehege in den Schatten stellen. Denn kleine Haustiere reagieren besonders empfindlich auf Zugluft und so kann die Abkühlung schnell zum Grund für eine schlimme Erkältung werden. Schattenspendende Häuschen, kühle Steinplatten oder feuchte Handtücher, die in oder über das Gehege gelegt werden, können eher Abhilfe schaffen, so Wattad. Dazu können Steine oder Platten vorher im Tiefkühler gekühlt werden.

Akkus mit Kühlflüssigkeit und Nagetiere und Hasenartige vertragen sich dagegen gar nicht gut: „Diese nicht einfach in das Gehege legen“, warnt Wattad. Zu groß ist die Gefahr, dass die Chemikalien aufgenommen werden. Generell ist darauf zu achten, dass die Tiere mit ausreichend Wasser versorgt sind. „Da bei Hitze viel Wasser verdunstet und die Tiere mehr trinken, sollte man dieses regelmäßig kontrollieren.“

Für Meerschweinchen kann man bei sommerlichen Temperaturen auch ein Mini-Planschbecken aufstellen, um beim Haustier für Abkühlung zu sorgen. Allerdings sollte man das Schwimmen im lauwarmen, flachem Wasser vorher gut trainieren. Zudem sollte man sie dabei beaufsichtigen und nie in Wasser schwimmen lassen, in dem sie nicht stehen können. Kaninchen sind keine besonders begeisterten Schwimmer, allerdings kühlen auch sie sich gern ab. Normalerweise tun sie dies, indem sie sich den Bauch bepinkeln – man kann aber auch ihnen ein Plantschbecken aufbauen, in sie sich in seichtem Wasser ohne Nutzung von Urin kühlen können.

Hund nicht scheren, sondern lieber …

… das Gassigehen in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen. Große Anstrengungen sollten für das Tier vermieden werden. Es ist darauf zu achten, dass der Hund ausreichend kühles Wasser zum Trinken bekommt. Je nach Hunderasse reagieren die Tiere unterschiedlich auf die hohen Temperaturen: Der Mops oder die Französische Bulldogge zum Beispiel sind besonders hitzeempfindlich. Abkühlung schaffen kann hier ebenfalls ein Hundepool oder der Besuch an einem Gewässer.

Allein im Auto lassen sollten Sie einen Hund auf keinen Fall. Auch nicht bei heruntergekurbelten Fensterscheiben. „Ein geöffnetes Schiebedach oder Fenster sorgt in keinem Fall für genügend Abkühlung. Selbst innerhalb weniger Minuten kann das Fahrzeug zur tödlichen Falle werden“, so Wattad. „Auch bei bewölktem oder schwülem Wetter ohne direkte Sonneneinstrahlung steigt die Temperatur im Inneren rasch auf 50 Grad und mehr an.“

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Katze nicht ins Eisfach stecken, sondern lieber …

… mit einem feuchten Tuch, einem Waschlappen oder angefeuchteten Fingern durch das Fell der Katze streichen, empfiehlt die Tierrechtsorganisation PETA auf ihrer Website. Denn auch, wenn Kühlschränke oder Eisfächer auf Katzen im Sommer teils eine magische Anziehung ausüben, sind sie doch viel zu kalt für die Tiere.

Da viele Katzen außerdem wasserscheu sind, sollte man sie auch nicht unvorhergesehen kalt abduschen. Denn wenn die Katze sich im Sommer ins Waschbecken legt oder in die Badewanne, soll das keine Aufforderung sein, sie dort mit Wasser zu bespritzen. Stattdessen hat sie sich dort bereits selbst einen kühlen und entspannenden Ort gesucht.

Hat die Katze Freigang, sollte man diesen im Hochsommer besser nicht in die Mittagszeit legen, sondern sie eher in der etwas kühleren Morgen- oder Abenddämmerung ihre Runde durch die Nachbarschaft drehen lassen.

Pferde nicht eiskalt abduschen, sondern lieber …

… lauwarm. „Eine Faustregel besagt, das Pferd immer von unten nach oben mit Wasser abzukühlen: die Beine zuerst, dann vorsichtig Brust und Hals, zum Schluss Rücken, Herzregion und den Bauch“, so Wattad. Das hält den Kreislauf des Pferdes stabil. Die Rückenregion lieber mit einem Schwamm abwaschen, da sich der große Rückenmuskel bei plötzlicher Kälte, insbesondere bei empfindlichen Pferden, schmerzhaft zusammenziehen kann.

Die Nierengegend sollte ebenfalls vorsichtig mit niedrig eingestelltem Wasserstrahl abgespritzt werden, bei Pferden mit nachgewiesenen Nierenproblemen diese Partie besser mit dem Schwamm abwaschen. Viele Pferde genießen auch das Einsteigen in einen Bach, Teich oder See.

Wattad rät zudem, Haltung und Training anzupassen: „Die Weidezeit lieber auf die kühlere Nacht verschieben und die Pferde tagsüber im Gruppenstall oder in der Paddockbox belassen, sofern das Gebäude so gebaut ist, dass durch die Mauern eine angenehmere Temperatur erreicht wird.“ Das Training der Pferde sollte ebenfalls auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt und ein ständiger Zugang zu frischem Wasser ermöglicht werden.

Übrigens: Bei Pferden mit unpigmentierten und unbehaarten Hautstellen besteht Sonnenbrandgefahr. „Eine Fliegenmaske oder extra dafür konzipierte Sonnencreme schützen die betroffenen Tiere“, ergänzt Wattad.

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So erkennen Sie Überhitzung

Starkes Hecheln oder Unruhe des Tieres sind erste Anzeichen von Überhitzung. Dann sollte schnell gehandelt werden und für Abkühlung des Haustieres gesorgt werden. „Das Tier muss aus der Hitze gebracht werden; nasse, auf die Gliedmaßen gelegte Handtücher helfen bei der Abkühlung“, rät Wattad. „Wenn Symptome auftreten, die auf einen Hitzschlag deuten, muss unmittelbar ein Tierarzt aufgesucht werden.“

Lebensgefährliche Kreislaufprobleme können sich durch stark gerötete oder sehr blasse Schleimhäute, flache Atmung, verlangsamte Reaktionen und apathisches Verhalten äußern. Dringende Warnsignale sind außerdem Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen und schließlich Bewusstlosigkeit.

Mit Material der dpa

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