Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber
Überblick

Energiekrise! Diese Temperaturen brauchen Hunde, Katzen & Co. zu Hause

Katze liegt auf der Heizung
Im Winter brauchen Hunde und Katzen bestimmte Temperaturen. Diese Katze hat es sich auf der wärmenden Heizung bequem gemacht. Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

28. Oktober 2022, 5:54 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wenn es Hund und Katze zu heiß wird, beginnen sie zu hecheln oder über die Pfoten zu schwitzen. Was aber, wenn die Temperaturen fallen? Schützt sie dann ein dichteres Winterfell oder mehr Körperfett? Welche Raumtemperatur brauchen sie zu Hause in den vier Wänden und wann beginnen sie zu frieren?

Artikel teilen

Für uns Menschen liegt die optimale Raumtemperatur zwischen 20 und 23 Grad. Diesen Richtwert bezeichnet man als Zimmertemperatur. Als gleichwarme Lebewesen müssen wir unsere Körpertemperatur auf 36 bis 37 Grad halten, um optimal leistungsfähig zu sein. Aus Kostengründen und ökologischen Aspekten kann man aber Räume wie Schlafzimmer oder Küche weniger beheizen, ohne dass die Gesundheit darunter leidet. Aber wie sieht es bei unseren Haustieren aus? Welche Temperaturen brauchen Hunde, Katzen, Kleintiere und Ziervögel, damit sie sich wohlfühlen?

So minimieren Sie Heizkosten

Die Energiekrise kommt in den deutschen Haushalten an. Viele haben bereits stark erhöhte Gas- und Stromrechnungen erhalten. Es gilt die Faustregel, dass jedes Grad, das durch Heizen erzeugt wird, zusätzliche Kosten in Höhe von sechs Prozent verursacht. Wenn Sie Ihr Geld nicht verheizen wollen, dann sollten Sie das Thermostat diesen Winter etwas runterdrehen. Damit Sie sich keine Sorgen machen müssen, ob die Temperaturen für ältere und/oder kranke Hunde, Katzen oder dem aus Australien stammenden Wellensittich zu kühl werden, gibt PETBOOK einen Überblick über die Wohlfühltemperaturen für die verschiedenen Haustiere.

Mehr Tipps rund um das Thema Heizen finden Sie auch bei myHOMEBOOK.

Wohlfühl-Temperaturen für Hunde: Diese Faktoren sind zu beachten

Die normale Körpertemperatur eines Hundes bewegt sich zwischen 38,3 und 39,2 Grad Celsius. Bei welchen Temperaturen er anfängt zu frieren, hängt von einigen Faktoren ab, weshalb man keine Pauschalempfehlung für die perfekte Raumtemperatur abgeben kann.

Kleinere Rassen wie der Pinscher mit kurzem Fell und wenig Körperfett frieren in der Regel schneller. Je größer die Rasse, desto kältefester ist sie. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Dünne Rassen wie Galgos oder Windhunde frieren wesentlich schneller. Als grobe Orientierung gilt:

  • Kurzes Fell: 18 bis 25 Grad Celsius
  • Langes Fell: 14 bis 23 Grad Celsius

Neben der Größe und der Rasse wirkt sich auch das Alter auf das Kälteempfinden aus. Welpen und Senioren frieren schneller. Ihnen kann man eine zusätzliche Decke ins Körbchen oder Hundebett legen.

Auch der Gesundheitszustand spielt eine Rolle, ob der Vierbeiner schnell friert. Hunde mit gesundheitlichen Beschwerden wie Herzproblemen, Arthritis und Gelenkbeschwerden sollten ihren Platz deshalb in der Nähe der Heizung haben.

Sollte der Hund wirklich frieren, zeigt sich dies, indem er weniger agil ist und zittert.

Die ideale Raum-Temperatur für Katzen

Wie viel Kälte Katzen vertragen, ist wie beim Hund individuell: Die ideale Raumtemperatur für Kurzhaarkatzen bewegt sich zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Bei Langhaarkatzen darf es etwas kühler sein, so fühlen sich diese zwischen 18 und 23 Grad Celsius am wohlsten. Ein Freigänger, der im Winter ein dichteres Fell hat und gesund ist, verträgt auch Werte von bis zu minus 20 Grad Celsius. Die meisten Katzen bevorzugen dann aber das kuschelige Plätzchen am Kachelofen.

Ab wann wird es Nagern zu kalt?

Die Temperatur soll nicht nur für Hunde und Katzen stimmen, auch Kleintiere sollten nicht frieren. Nager haben zwar ein kuscheliges Fell, das sie vor Kälte schützt, doch auf bei ihnen gibt es Wohlfühlwerte.

Kaninchen

Kaninchen fühlen sich bei einer Temperatur von 15 bis 20 Grad Celsius am wohlsten. Handelt es sich um langhaarige Rassen, wie Löwenköpfchen und Rex-Kaninchen, sind sie etwas empfindlicher, da sie nicht so eine dichte Deckhaarschicht besitzen. Generell vertragen Kaninchen Kälte besser als Hitze.

Meerschweinchen

Die Nager aus Südamerika fühlen sich bei 15 bis 20 Grad Celsius wohl. Falls sie im Freigehege leben, sollte die Temperatur nachts nicht unter 12 Grad Celsius liegen. Größere Probleme haben sie mit hohen Temperaturen. Ab 25 Grad Celsius fühlen sie sich unwohl und bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius droht ihnen ein Hitzschlag.

Hamster

Hamster sind nachtaktiv und können nicht schwitzen, aber sie können frieren. In Europa heimische Goldhamster frieren bereits bei Temperaturen unter 18 Grad Celsius. Bei Zwerghamstern ist die Grenze bei 15 Grad Celsius erreicht. Diese Temperaturen sollten auch nicht unterschritten werden, sonst könnte der domestizierte Hamster in den Winterschlaf fallen. Am besten bietet man ihm zusätzliche Einstreu und anderes Material zum Auspolstern seines Schlafhäuschens an.

Auch interessant: Wie man Schmerzen bei Kleintieren erkennt

Die perfekten Temperaturen für Ziervögel

Allgemein gilt: Plustert Ihr Vogel sich auf, könnte das ein Signal sein, dass es ihm zu kalt ist.

Wellensittiche

Wellensittiche fühlen sich bei einer Temperatur zwischen 10 und 26 Grad Celsius am wohlsten und sind dann auch am aktivsten. Sie mögen keine starken Temperaturschwanken und können sich bei zu langem Lüften im Winter auch erkälten. Deshalb sollte ihr Käfig an einem geschützten Platz stehen.

Kanarienvögel

Kanarienvögel stammen aus wärmeren Gefilden. Dennoch kommen sie mit Kälte gut klar. Sie halten sogar Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius aus und können im Winter in einer Außenvoliere gehalten werden. Ihr dichtes Gefieder hält sie auch bei Minusgraden warm. Nur Zugluft sollten sie keine bekommen.

Auch interessant: Kanarienvögel in Voliere halten – Größe, Standort, Ausstattung

Nymphensittiche

Nymphensittiche mögen einen zugluftfreien Standort, wobei die optimale Wohlfühltemperatur zwischen 18 und 25 Grad Celsius liegt. Für die dunklere Jahreszeit gibt es übrigens UV-Vogellampen für ausreichend Tageslicht. Wie viel Strom diese zusätzlich benötigen, sollte man vorher abklären. 

Auch interessant: 4 pflegeleichte Ziervögel

Fazit

Die meisten unserer Haustiere werden bei tieferen Temperaturen von ihrem kuscheligen Fell oder dem dichten Gefieder geschützt. Manche haben dichte Unterwolle, einige langes zotteliges Fell, andere brauchen wegen ihres kurzen Fells und dem geringen Körperfettanteil sogar ein schützendes Mäntelchen. Wie wir Menschen sind unsere Tiere Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen – und das gilt auch für die optimale Raumtemperatur.

Mehr zum Thema

Quellen

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.