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Tulpe, Narzisse, ...

Welche Frühblüher sind für Hunde und Katzen giftig?

Ein Corgi in einem Tulpenfeld
Tulpen können für Hunde und Katzen giftig sein. Daher sollten Tierhalter darauf achten, dass ihre Tiere diese Pflanzen nicht fressen. Foto: Getty Images / Nataba

7. März 2025, 16:46 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen lassen farbenfrohe Frühlingsblumen ihre Köpfe aus der Erde sprießen. Ob in der freien Natur, auf dem Balkon oder in der Blumenvase, die bunten Frühjahrsboten wecken das Interesse von Mensch und Tier. Auch unsere Vierbeiner schnuppern neugierig an den Blüten und Zwiebeln, aus denen frische Blätter wachsen. Allerdings sind nicht alle davon ungefährlich für Vierbeiner. Welche Frühblüher für unsere Haustiere nicht zugänglich sein sollten und sogar giftig sind, erklären Gesundheitsberaterin für Hunde und Katzen, Philine Ebert, und Tierärztin Tina Hölscher.

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Ab und zu knabbern Hunde und Katzen gerne auch mal an Pflanzen. Ob aus Neugier, Langeweile, Hunger oder aufgrund von Magenproblemen, die Gründe sind vielfältig. Eigentlich wissen sie instinktiv, welche Pflanzen ihnen guttun oder nicht, aber eine neue Pflanze auf der Fensterbank oder auf dem Balkon ist verlockend, muss sofort inspiziert und im Zweifelsfall auch probiert werden. Doch Vorsicht! Einige Frühblüher sind für Hund und Katze giftig.

Im Frühling ist im Garten besonders große Vorsicht geboten

Auch im Garten ist Vorsicht geboten. Während der Halter mit der Bepflanzung beschäftigt ist, animieren herumliegende Blumenzwiebeln oder Knollen die Tiere zum Spielen. Frische Triebe, die aus dem Boden ragen, verleiten zum Fressen, mit dem Risiko für schwerwiegende gesundheitliche Probleme. Darum sollte man im Frühjahr besonders beim Pflanzenkauf darauf achten, dass die ausgewählten Pflanzen keine gesundheitliche Gefahr für das Haustier darstellen können.

Wenn Hunde an Blumenstängeln knabbern oder Blumenzwiebeln ausgraben, kann das ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. „Schnee- und Maiglöckchen, Narzissen, Tulpen und Veilchen beispielsweise enthalten Stoffe, die bei Hunden Vergiftungserscheinungen auslösen können“, warnt Tierärztin Tina Hölscher im Gespräch mit dem Industrieverband Heimtierbedarf (IVH).

Die giftigen Substanzen befinden sich in unterschiedlichen Pflanzenteilen, doch besonders gefährlich sind die Blumenzwiebeln. „Besonders häufig treten derlei Vergiftungen im Frühjahr und im Herbst auf – wenn die Blumen blühen und wenn sie gepflanzt werden“, so Hölscher weiter. Symptome wie verstärktes Speicheln, Durchfall oder sogar Herzprobleme können auf eine Vergiftung hindeuten.

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Giftige Frühblüher für Hund und Katze

  • Schneeglöckchen
  • Märzenbecher
  • Maiglöckchen
  • Hyazinthe und Traubenhyazinthe
  • Narzisse (auch Osterglocke genannt)
  • Krokusse
  • Tulpe
  • Primeln
  • Iris
  • Alpenveilchen
  • Gladiolen
  • Blaustern
  • Christrose und Schneerose
  • Buschwindröschen
  • Winterling

Diese Blumenarten sind meist zwischen Januar und Mai im Garten, auf Wiesen oder in Wäldern zu finden und blühen bereits ab Februar oder März. Giftig sind in den meisten Fällen alle Teile der Pflanze von der Zwiebel, der Knolle, den Wurzeln, Blättern und Knospen bis hin zu den Blüten. Bei manchen Pflanzen genügt auch schon der bloße Kontakt mit der Haut für eine Reizung oder Vergiftungserscheinungen. 1, 2

Auch interessant: Diese Pflanzen sind giftig für Katzen

Die unbedachte Gefahr lauert draußen und drinnen!

Zwiebelblumen sind wohl die bekanntesten Frühblüherm, aber auch zum großen Teil giftig für Haustiere. Ihre Zwiebel oder Knolle im Erdreich dient als Speicherorgan und versorgt sie über die Wintermonate mit Energie. Aber sobald die Bodentemperatur steigt, schießen plötzlich neue Blätter und Blüten aus dem Boden und über Nacht verwandelt sich eine karge Wiese in ein wahres Blütenmeer.

Wenn der Hund oder die Katze gerne an Pflanzen knabbern, sollten sie im Freien möglichst von ihnen ferngehalten werden. Deshalb sollten Hunde zu dieser Zeit nicht unbeaufsichtigt in den Garten gelassen werden, da sie mit Vorliebe Zwiebeln oder Knollen ausbuddeln. Das gilt im Besonderen für neugierige Welpen.

Für den Außenbereich werden viele Frühblüher zum Kauf für die Bepflanzung in Garten oder Balkonkästen angeboten. Zur Dekoration im Innenbereich sind die langsam aufblühenden Hyazinthenzwiebeln im Topf oder Tulpen und Narzissen als Schnittblumen zur Frühjahrs- und Osterzeit sehr beliebt.

In Haus oder Wohnung empfiehlt es sich, die Blumen unzugänglich für Haustiere aufzustellen, wenn man nicht gänzlich darauf verzichten möchte. So schön ein Frühlingsstrauß Blumen auch ist, das Gießwasser im Untersetzer oder das Blumenwasser selbst (insbesondere von Tulpen) ist giftig und darf von Hund oder Katze nicht getrunken werden!

Symptome für eine Vergiftung

Beim Knabbern, Fressen der Pflanze, der Zwiebel oder Knolle und beim Trinken des Blumenwassers kann es bei Hunden und Katzen zu folgenden Vergiftungserscheinungen kommen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Herzrhythmusstörungen und Herzversagen
  • Veränderung der Atemfrequenz
  • Unruhe und Orientierungsverlust
  • Kreislaufkollaps
  • Entzündungen von Magenschleimhaut und Darm
  • Hautreizungen und Juckreiz
  • Übermäßiges Speicheln
  • Erweiterte Pupillen
  • Zittern, Krämpfe und Lähmungen
  • Blutungen

Sollte das Tier Anzeichen einer Vergiftung nach dem Kontakt mit einem Frühblüher entwickeln, ist es ratsam sofort ein Tierarzt aufzusuchen. Wenn die auslösende Pflanze bekannt ist, sollte eine Probe davon mitgenommen werden, dann kann der Arzt sofort richtig behandeln.

Erste Hilfe bei Vergiftung

Falls Hund oder Katze doch eine giftigen Frühblüher gefressen hat, ist schnelles Handeln gefragt. „Dieser kann ein Präparat spritzen, das Erbrechen auslöst. So verlässt das Gift den Körper, ohne Schaden anzurichten. Das funktioniert allerdings nur ein bis zwei Stunden nach dem Verschlucken der Pflanzenteile“, erklärt Hölscher.

Sind bereits mehr als zwei Stunden vergangen, treten oft erste Symptome auf, die behandelt werden müssen. Um die Diagnose zu erleichtern, sollte der Halter Pflanzenteile oder die Verpackung der Blumenzwiebeln mit zum Tierarzt nehmen. „So ist bekannt, was gefressen wurde und man kann gezielter behandeln“, rät die Expertin.

Beispiele für ungiftige bunte Blumen für Hunde und Katzen

Nicht alle Gartenblumen sind schädlich für die Gesundheit unserer Vierbeiner. Um nicht auf bunte Blumen in Garten oder Haus verzichten zu müssen, gibt es viele unbedenkliche und ungefährliche Sorten.

  • Gänseblümchen
  • Löwenzahn
  • Lavendel
  • Margeriten
  • Dahlien
  • Kapuzinerkresse
  • Stiefmütterchen
  • Sonnenblume
  • Ringelblume
  • Hibiskus
  • Tagetes (auch Studentenblume oder türkische Nelke genannt)

Ganzjährig bieten sich auch viele Arten von Küchenkräutern an, die durch ihre unterschiedlichen Farben und Formen nicht nur schön aussehen, sondern auch noch die Küche bereichern und damit eine gesunde Ernährung von Mensch und Tier unterstützen.

Beim Pflanzen von giftigen Frühblühern ist Vorsicht geboten

Um das Risiko für Hunde zu minimieren, helfen einige einfache Maßnahmen beim Pflanzen von Frühblühern:

  • Blumenzwiebeln sicher lagern: Am besten werden die Zwiebeln außerhalb der Reichweite von Hunden aufbewahrt.
  • Tief eingraben: Werden die Zwiebeln tief genug in die Erde gesetzt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Hunde sie wieder ausgraben.
  • Ungiftige Alternativen wählen: Wer auf Nummer sicher gehen will, setzt auf unbedenkliche Pflanzen wie Sonnenblumen, Ringelblumen oder Lavendel.
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Fazit

Natürlich machen uns die bunten Frühlingsblumen nach dem langen, kargen Winter Freude und verbreiten gute Laune. Leider können aber einige Arten Hunden und Katzen gesundheitlich schaden. Deshalb sollte man als Tierhalter mit Bedacht nur haustierfreundliche Pflanzen auswählen, damit die gemeinsame Freude daran nicht getrübt wird.

Mit Material der dpa

Themen #AmazonPets

Quellen

  1. krauterie.de, „Diese Frühlingsblumen sind giftig für deinen Hund“, (aufgerufen am 07.03.2025) ↩︎
  2. fellomed.de, „Giftige Pflanzen für Katzen“, (aufgerufen am 07.03.2025) ↩︎

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