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Die besten Tipps

Medical Training für Haustiere – gegen die Angst vor dem Tierarzt 

Medical Training Tierarzt
Mit Medical Training nimmt man Hunde, Katzen, aber auch anderen Haustieren die Angst vor dem Tierarzt Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

21. September 2022, 6:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Impfungen, Check-up oder Krankheiten – früher oder später muss jeder Vierbeiner zum Tierarzt. Vielen ist der Besuch in der Praxis überhaupt nicht geheuer. Katzen sträuben sich oft schon, wenn sie in ihre Transportbox gesetzt werden sollen. Und Hunde zerren verzweifelt an der Leine, sobald sie die Praxistür entdecken. Mit unseren Tipps für das Medical Training nehmen Sie Ihren Haustieren die Angst vor dem Besuch beim Tierarzt.

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Aus Sicht eines Hundes, einer Katze oder eines Kaninchens kann eine tierärztliche Untersuchung wirklich angsteinflößend sein: Eine fremde Person hält einen fest, leuchtet mit grellem Licht in die Augen und verabreicht vielleicht auch noch eine Spritze. Tiere verstehen die Notwendigkeit solch unangenehmer Prozeduren nicht und wehren sich oft nach Leibeskräften dagegen. Manche versuchen, sich aus dem Griff der Tierarzthelferin herauszuwinden. Andere fauchen, bellen oder schnappen gar zu. Eine Tortur für Tier und Mensch. Wir verraten Ihnen, wie Sie mit Medical Training frühzeitig gegensteuern und den Besuch beim Tierarzt angenehmer gestalten können.

Was ist Medical Training?

Mithilfe von Medical Training, das manchmal auch Tierarzt-Training genannt wird, werden Vierbeiner frühzeitig an medizinische Untersuchungen gewöhnt. Je eher damit begonnen wird, desto besser. Hunde und Katzen lernen idealerweise schon im Welpenalter, dass Menschen sie manchmal an den Ohren anfassen, das Augenlid herunterziehen, das Maul öffnen und die Pfotenballen berühren.

Züchter, die sich viel Zeit für ihren tierischen Nachwuchs nehmen, üben diese Handgriffe bereits mit ihren wenige Wochen alten Schützlingen. Später können die neuen Besitzer damit weitermachen, behutsam eine tierärztliche Untersuchung zu simulieren und vorsichtig empfindliche Körperpartien des Tieres berühren. Selbstverständlich gibt es für brave Patienten anschließend viel Lob und ein Leckerli.

Medical Training für Hunde

Bei Hunden kann das Medical Training völlig stressfrei ins gemeinsame Spiel oder in die Kuscheleinheit eingebaut werden. In ruhiger Atmosphäre tasten sich Herrchen und Frauchen an die sensiblen Körperstellen wie Ohren, Maul und Pfoten heran und zeigen ihrem Tier damit, dass es nichts zu befürchten hat, wenn es dort angefasst wird.

Tierärzte empfehlen zudem, mit dem Welpen zum gegenseitigen Kennenlernen in der Praxis vorbeizuschauen – die Gerüche aufzunehmen, sich an die Geräusche zu gewöhnen. An diesem Termin darf der Hund im Wartezimmer und im Untersuchungsraum herumschnuppern, ganz ohne Impfung oder Behandlung. Er trifft unbefangen auf den Tierarzt und dessen Mitarbeiter, wird gestreichelt und bekommt ein Leckerchen. So hat der Hund eine positive Erfahrung gesammelt und ist bereit für seinen ersten „richtigen“ Tierarztbesuch.

Medical Training für Katzen

Katzen haben bekanntlich ihren eigenen Kopf und sind oftmals die schwierigeren Patienten. Anders als Hunde haben sie keinen „will to please“, also kein Bedürfnis zu gefallen – weder ihrem Besitzer noch dem behandelnden Tierarzt. Doch auch Katzen können mit Medical Training auf den Praxisbesuch vorbereitet und dadurch stressärmer untersucht werden. Das beginnt bereits mit der Auswahl des richtigen Transportkörbchens. Empfehlenswert sind Boxen, die sich sowohl von vorne als auch von oben öffnen lassen. So kann einfach der Deckel abgenommen werden, wenn der Vierbeiner auf dem Behandlungstisch nicht herauskommen möchte.

Körbchen aus Korbgeflecht sehen zwar schicker aus, doch sie können nur vorne geöffnet werden. Der Nachteil ist, dass die Katze vom Tierarztpersonal aus ihrem vermeintlich sicheren Rückzugsort herausgeholt werden muss – kein guter Start für eine Untersuchung.

Häufig reagieren Katzen bereits panisch, wenn sie die Transportbox im Flur erspähen. Die klugen Tiere wissen dann bereits, dass ein Tierarztbesuch ansteht. Um diese negative Verknüpfung zu vermeiden, sollte die Box ganz zwanglos in den Alltag der Katze integriert werden: Mit einem bequemen Kissen wird aus dem einstigen Tierarzttermin-Vorboten eine gemütliche Schlafhöhle.

Auch interessant: Wie erkennt man einen guten Tierarzt?

Medical Training für Kaninchen und Meerschweinchen

Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen sind zwar oft nicht so wehrhaft wie Hunde oder Katzen, doch auch sie empfinden beim Tierarzt meist Stress. Starr vor Schreck sitzen sie auf dem Behandlungstisch und lassen die Prozedur über sich ergehen.

Durch regelmäßiges Medical Training können auch sie lernen, wie es sich anfühlt, wenn auf dem Körper herumgedrückt wird, Pfoten und Ohren berührt werden. Diese Berührungen und das etwas stärkere Tasten und Drücken an unterschiedlichen Körperstellen können bequem in die regelmäßigen Schmuseeinheiten eingebaut werden. Und auch das Krallen schneiden und die Medikamentengabe können auf diese Weise trainiert werden.

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Quellen

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