
20. Februar 2025, 10:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine Studie aus den USA zeigt, dass nur noch die Hälfte der Haustierbesitzer finanziell auf tierische Notfälle vorbereitet sind. Doch wie ist die Lage in Deutschland? Das will PETBOOK-Redakteurin Louisa Stoeffler genauer wissen und präsentiert auch gleich ihre eigene Lösung: einen monatlichen ETF-Sparplan für Kater Remo.
Als Halter hat man viele schöne Erinnerungen mit seinem Tier. Allerdings gibt es auch die nicht so schönen Momente, wie wenn man plötzlich in beklemmender Sorge leben muss, weil der Liebling krank wird. Diese Momente häufen sich, wenn die Haustiere älter und gebrechlicher werden. Spätestens dann stellen sich viele die Frage: Wie sorge ich für tierische Notfälle vor?
Warum für mich keine Versicherung infrage kommt
Für eine Versicherung ist es dann meist schon zu spät, weil viele private Träger ungern ältere Tiere aufnehmen. Hat man nicht vorgesorgt, kann es in den letzten Lebensjahren wirklich teuer werden. Deswegen habe ich persönlich für meinen Kater einen ETF-Sparplan angelegt, bevor ich ihn bekommen habe.
Wenn Ihnen die Abkürzung für dieses bestimmte Finanzprodukt nun so gar nichts sagt, dann sind sie nicht die Einzigen, denn Aktienanlage ist in Deutschland – wahrscheinlich auch durch viele verbrannte Finger durch die Telekom-Aktie in den frühen 2000er-Jahren – leider immer noch sehr wenig verbreitet. Viele schrecken vor möglichen Verlusten zurück. Daher lassen zu viele noch immer ihr Geld auf dem Konto oder im Kästchen liegen, während die Inflation nach und nach die Kaufkraft des Angesparten aufzehrt.
Also gehen viele Halter lieber auf die vermeintliche Nummer Sicher und versichern ihre Tiere. Doch dann folgt das böse Erwachen, wenn man trotz Vollversicherung für eine OP doch sofort in Vorkasse gehen muss. Oder nur einen Teil wiederbekommt, obwohl man doch immer fleißig Beiträge bezahlt hat. Es geht sogar noch schlimmer: Etwa, wenn der Tierarzt nur bestimmte Versicherungen anerkennt und die eigene nicht dabei ist. Allein wegen dieser Unsicherheiten und der Vorkasse-Leistung war für mich schon immer klar: Eine private Tierversicherung kommt für mich nicht infrage!
„Mein Kater hat 35 Prozent Rendite gemacht“
Also habe ich mir gedacht, dass ich auf jeden Fall privat vorsorgen werde. Dafür erschien mir ein Exchange Traded Fund (ETF) aus Aktien am sinnvollsten. Daher investiere ich jeden Monat einen fixen Betrag in einen breiten weltweit aufgestellten Fonds. Dieses Kapital ist allein für tierische Notfälle von meinem Kater Remo gedacht.
Und davon hatte er schon so einige, von denen ich auch hier bei PETBOOK berichtet habe. Denkwürdig war beispielsweise, als er seinen eigenen Schwanz jagte und die mögliche Diagnose Rolling-Skin-Syndrom und Niereninsuffizienz im Raum stand. Nach und nach fand ich zudem heraus, dass er bereits eine Infektion mit Leishmaniose durchgemacht hatte, die jederzeit wieder ausbrechen könnte und auch in seiner spanischen Heimat bereits das Feline Coronavirus bekommen hatte, was, wenn es mutiert, die tödlich verlaufende Krankheit FIP auslösen kann.
Man kann also sagen, dass Remo und ich schon einige Touren bei Veterinären durchlaufen haben. Allerdings habe ich auch nicht mit der Wimper gezuckt, als meine Tierärztin nach einer längeren Behandlung inklusive Röntgen und Urinuntersuchung einen Betrag von 435 Euro aufrief. Denn mit „seinem“ ETF hat mein Kater in den letzten fünf Jahren 35 Prozent Rendite gemacht und aktuell 5500 Euro auf der hohen Kante. Ich hätte die Untersuchung also rein aus generiertem Betrag bezahlen können.

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Natürlich muss meine Lösung mit Aktiensparplan nicht für jeden Tierhalter die richtige Wahl sein. Denn, wenn man große Hunde hat, sind die Kosten für Eingriffe wesentlich höher als für eine Katze. Gerade wenn man eine Tierversicherung früh abschließt, bevor größere Wehwehchen auftreten, können sie mit einem maßgeschneiderten Produkt auch sehr sinnvoll sein. Auch wenn über die Jahre die Beiträge ansteigen.
Wichtig ist, dass Vorsorge irgendeiner Art getroffen wird, wie auch eine Studie aus den USA zeigt. Dort wurde vor Kurzem ausgewertet, dass mittlerweile nur noch 52 Prozent der Halter eine finanzielle Rücklage für tierische Notfälle haben. Im Vergleich zu noch 82 Prozent im Jahr 2023. 1
Doch für Deutschland gibt es noch keine Datenerhebung dieser Art. Deswegen wollen wir nun von Ihnen wissen: Wie sorgen Sie für tierische Notfälle vor? Und was halten Sie von meiner Lösung, mit einem Sparplan zu arbeiten? Schreiben Sie mir Ihre Meinung an redaktion@petbook.de und machen Sie bei unserer Umfrage mit: